Oscar und Depressionen: Adrien Brody hatte am "Pianisten" schwer zu knabbern

Von Nicole Freialdenhoven
10. Juli 2012

2002 wurde Adrien Brody weltweit für seine überzeugende Leistung in Roman Polanskis Holocaust-Drama "Der Pianist" gefeiert und gewann zu recht den Oscar als bester Hauptdarsteller. Doch erst jetzt, zehn Jahre später, gestand der Schauspieler in einem Interview mit der britischen Zeitung "The Guardian", dass ihn die Dreharbeiten zu dem schwermütigen Drama regelrecht in Depressionen getrieben habe.

Für den damals 27-jährigen Brody sei die Geschichte des jüdischen Pianisten Wladyslaw Szpilman, der im Warschauer Ghetto um das Überleben kämpfte, der Auslöser einer Sinneskrise gewesen in der er das bis dahin als gegeben hingenommene eigene Glück in Frage stellte. Dieser Denkprozess löste einen ernsthaften physischen und emotionalen Wandlungsprozess aus - und schwere Depressionen. Zugleich war es der letzte Schritt für den bis dahin unbesorgt lebenden Jungschauspieler, endlich erwachsen zu werden.