Vogue-Chefredakteurin: Designer Schuld am Magerwahn?

Von Katharina Cichosch
4. April 2012

Während die Modebranche von außen immer wieder heftiger Kritik ausgesetzt ist, gibt es nur vereinzelte Stimmen, die gewissermaßen aus ihrer Mitte heraus einzelne Aspekte ankreiden. Die Chefredakteurin der britischen Vogue, Alexandra Shulman, ist eine von ihnen. Bereits vor einigen Jahren wandte sich Shulman in einem persönlichen Brief an die wichtigsten Modehäuser und kritisierte die häufig viel zu kleinen Kreationen, die Moderedakteure zwinge, auf Magermodels zu setzen.

Eigentlich logisch: Schicken die Designer, in diesem Fall große Namen wie Karl Lagerfeld oder Versace, Stücke im Mini-Format, dann passen hier ausschließlich Models mit entsprechenden Attributen hinein.

In einem Interview mit dem britischen Guardian wies Shulman nochmals mit Nachdruck auf dieses branchenübliche Problem hin. Sie selbst sah vor allem die Designer in der Pflicht, die den Modezeitschriften mit extra-kleinen Samples ihrer Kreationen keine andere Wahl ließen, als ausschließlich Magermodels abzulichten. Dabei betonte die Chefredakteurin, dass sie junge Mädchen nicht beneide - und den enormen Druck der Branche selbst wohl kaum aushalten würde.