Die Lankenauer Weserinsel: Naturparadies vor den Toren von Bremen

Von Nicole Freialdenhoven
8. August 2012

Kaum beachtet von der Bremer Bevölkerung liegt ein acht Hektar kleines Inselchen im Hafengebiet gleich vor den Toren der Hansestadt. Die Lankenauer Weserinsel blieb in den 60er Jahren als Strömungsschutz übrig, als um sie herum der Neustädter Hafen gebaut wurde. Da die Insel vom Festland nicht zugänglich ist, blieb sie seitdem sich selbst überlassen und verwilderte vollkommen.

Erst vor sechs Jahren kehrte wieder Leben auf die Insel als der Bund für Natur und Umweltschutz zehn wilde Ziegen auf der Insel ansiedelte, um als natürliche Rasenmäher zu dienen. Zäune sind unnötig - schließlich können die Ziegen die Insel nicht verlassen. Zweimal pro Woche erhalten sie per Boot Besuch von einem ehrenamtlichen Mitarbeiter des BUNDs, der nach dem Rechten sieht.

Weil die Ziegen auf umweltfreundliche Art das Gras niedrig halten, konnten sich zahlreiche Brutvögel auf der Insel ansiedeln, darunter Graureiher, Brandgäse, Austernfischer und viele andere. Auch seltene Schmetterlinge und Heuschrecken haben hier einen Rückzugsort gefunden. Bedroht ist das Naturparadies vom Müll, der aus Bremen regelmässig an die Ufer der Insel gespült wird. Dieser muss immer wieder von Hand aufgelesen und entfernt werden, damit das Idyll der Vögel und Ziegen nicht gestört wird.