ICE-Schaffner entsorgt das Fahrrad eines Schuljungen auf dem Bahnsteig

Fahrradmitnahme im ICE erweist sich für eine Mutter und ihren Sohn als Fehler - nicht gestattet

Von Melanie Ruch
15. Juli 2011

Die Deutsche Petra E. wohnt mit ihrem siebenjährigen Sohn Ben in Österreich. In den Schulferien sollte Ben seine Großmutter in Deutschland besuchen und so machte sich die Mutter zusammen mit ihrem Sohn und dessen Fahrrad in dem ICE 22 auf den Weg von Wien nach Frankfurt.

Fahrradmitnahme ist in der Bahn plötzlich nicht mehr gestattet

Seine Mutter hatte am Schalter im Wiener Hauptbahnhof extra nachgefragt, ob sie in dem Zug auch das Kinderfahrrad mitnehmen könne. Dort hieß es dies sei kein Problem.

Auch die österreichischen Schaffner ließen das Kinderrad ohne zu Murren mitreisen, doch kaum waren Mutter und Sohn über die deutsche Grenze und als das Bahnpersonal wechselte, kam prompt die Durchsage eines Schaffners, die Besitzer des Kinderrads mögen sich schnellstens melden. Die beiden machten sich also auf den Weg zu dem Fahrrad, wo der Schaffner sie erst einmal unfreundlich darüber aufklärte, dass die Fahrradmitnahme nicht gestattet sei.

ICE fährt ohne das Kinderrad weiter

Am Regensburger Bahnhof forderte er Mutter und Sohn auf mitsamt Fahrrad den Zug zu verlassen, ansonsten würde er das Fahrrad einfach auf den Bahnsteig stellen. Da man ihnen jedoch am Hauptbahnhof in Wien eindeutig versichert hatte, das Fahrrad dürfe mitreisen, weigerten sich die beiden auszusteigen und der Schaffner machte ernst. Er nahm das Rad vor den verweinten Augen des Jungen und stellte es auf dem Bahnsteig ab. Dann gingen die Türen des Zuges zu und der ICE fuhr weiter.

Keine Entschädigung durch die Deutsche Bahn

Auf Nachfrage bei der Deutschen Bahn erhielt die entsetzte Mutter ebenfalls nur den Kommentar, dass die Fahrradmitnahme nicht gestattet wäre. Das Fahrrad des kleinen Ben ist seitdem verschwunden und Geld, ihm ein neues zu kaufen, hat seine Mutter auch nicht. Was für ein schöner Start in die Schulferien.