Brasilien - Piranha-Angriff auf Badegäste

Nahrungskette der Piranhas gestört, nun greifen sie auch Menschen an

Von Andreas Krämer
27. September 2011

Die Piranhas sorgen im Bundesstaat Piaui in Brasilien für eine verstärkte Beunruhigung der Badegäste. Die Überfischung ist dafür verantwortlich, dass die Piranhas nur noch sehr wenige natürliche Feinde haben und ihre Nahrung knapper wird. Als Folge haben die Piranhas nun ein paar Dutzend Badegäste im genannten Bundesstaat angegriffen.

Am Wochenende allerdings erlitten über hundert Badegäste im Urlaubsort Jose de Freitas teils schwere Verletzungen: Sie wurden an den Zehen und Fersen von den Raubfischen gebissen. Die verletzten Urlauber mussten in ein Krankenhaus gefahren und dort medizinsch versorgt werden.

Erneutes Gleichgewicht der Nahrungskette wichtig

Nach Angaben des brasilianischen Umweltinstitus Ibama hat die geringere Anzahl natürlicher Feinde und das sinkende Nahrungsangebot zu einer Steigerung der Angriffslust bei den Piranhas geführt. Das Gleichgewicht der Nahrungskette soll nun wiederhergestellt werden. Die örtlichen Behörden setzten daher in den Gewässern von Piaui über 100.000 Einheiten der Barschenart Tilapia aus.

Rund 200.000 weitere Fische zweier Bascharten sollen bis November in die Gewässer gelassen werden. Die Barsche fressen die Eier der Piranhas, sind aber zugleich auch eine Nahrungsquelle für die Raubfische.