Weltkulturerbe Potosi - In den Silberminen von Bolivien

Von Nicole Freialdenhoven
24. Oktober 2012

Die natürlichen Schätze Südamerikas wurden von den spanischen Eroberern über Jahrhunderte hinweg gnadenlos geplündert und nach Europa verschifft. Heute erzählen die Silberminen von Potosi am Cerro Rico die Geschichte jener Zeit. Ehemalige Bergarbeiter führen Touristen tief in die ehemaligen Minen, in denen im Laufe der Zeit acht Millionen Arbeiter ums Leben kamen, bis die Silbervorkommen gegen Ende des 19. Jahrhunderts erschöpft waren.

Dabei hat sich in den Bergen von Bolivien bis heute nicht viel verändert: Wo früher Silber abgebaut wurde, werden jetzt andere Bodenschätze wie Zinn, Kupfer und Blei abgebaut. Die über 11.000 Bergarbeiter, viele davon minderjährig, leben und arbeiten in Verhältnissen, die sich kaum von denen frühere Jahrhunderte unterscheiden. Da verwundert es wenig, dass die beliebtesten Gastgeschenke für die Bergarbeiter Alkohol und Dynamit sind.

Die Bergarbeiter leben gefährlich: Wer nicht in den düsteren Minen ums Leben kommt, besitzt ein überdurchschnittlich großes Risiko früh an Lungenkrankenheiten zu sterben - oder dem Alkohol zu verfallen, der das harte Leben in Potosi erträglich macht. Auch Koka hilft bei der Bewältigung des Alltags: Im Westen als Teufelsdroge Kokain verschrien, helfen die gekauten Kokablätter in Bolivien seit vielen Jahrhunderten gegen die Höhenkrankheit und Kopfschmerzen.