Eine Freundschaft nicht erzwingen: Wann die Beziehung enden sollte

Durch Veränderungen im Leben bleiben Freundschaften manchmal auf der Strecke

Von Cornelia Scherpe
27. März 2015

Die Freundschaft hat mit einer Liebesbeziehung viel gemeinsam. In beiden Beziehungen muss man Zeit und Gefühle investieren, es sollte Vertrauen herrschen und eine Balance aus Geben und Nehmen.

Wie in der Liebe gilt es auch in der Freundschaft ehrlich miteinander sein zu können und sein zu wollen. Außerdem sind Gemeinsamkeiten so wichtig wie die kleinen Unterschiede, dank derer man sich ergänzt.

Gesunder Schlussstrich

All diese Punkte zeigen auch, dass in einer Freundschaft der Punkt gekommen sein kann, dem Freund oder der Freundin Lebewohl zu sagen. Eine Freundschaft zu beenden, kann unter gewissen Voraussetzungen nötig und gesund sein.

Jeder Mensch verändert sich im Laufe seines Lebens und daher ist das gefürchtete "sich auseinander leben" oft eine ganz natürliche Sache. Selbstverständlich müssen auch engste Freunde nicht immer einer Meinung sein, doch wie in jeder Beziehung sollte es mindestens einen kleinen gemeinsamen Nenner geben. Spürt man, wie dieser verschwindet, baut sich Schritt für Schritt das Vertrauen ineinander ab.

Man hat außerdem andere Hobbys, verbringt entsprechend mehr Zeit getrennt als zusammen und hat sich bei einem Treffen nicht mehr viel zu erzählen. An diesem Punkt ist keinem geholfen, die Freundschaft zwanghaft aufrecht zu erhalten und eine Trennung im Guten ist sinnvoll.

Nörgeleien und Kritikfähigkeit

Diesen Schlussstrich sollte man auch ziehen, wenn man innerhalb der Freundschaft keine Wertschätzung vom anderen mehr bekommt. Ständige Kritik am eigenen Denken und Tun, vielleicht sogar verletzende Worte, führen dazu, dass die Beziehung einfach nicht mehr gut tun.

Andersherum gilt natürlich auch, dass eine Freundschaft keinen Sinn macht, wenn ein Part überhaupt nicht kritikfähig ist und die gemeinsame Zeit nur aus Friede, Freude, Eierkuchen bestehen soll. Diese Freundschaft ist nur noch oberflächlich und lässt keinen Raum für ernste Gespräche und den nötigen Halt in Krisen.