Familienformen in Deutschland - Der Westen mag es konservativ

Die Familienministerin Schröder präsentierte gestern den neuen Familienreport 2012

Von Nicole Freialdenhoven
23. Januar 2013

Wenn es um die Familie geht, bestehen zwischen West- und Ostdeutschland noch immer große Unterschiede. Vor allem wird deutlich, dass die alte Bundesrepublik einem weitaus konservativeren Familienbild anhängt.

Kinder aus nichtehelichen Beziehungen

Nur 28% der im Westen geborenen Kinder stammen aus einer Beziehung ohne Trauschein. Damit liegt Westdeutschland in der europäischen Rangliste neben

am unteren Ende der Skala. Ganz anders der Osten: Hier stammen fast 62% aller Kinder aus nichtehelichen Beziehungen. Hinter Island mit 65% nimmt Ostdeutschland damit den zweiten Platz in der Rangliste ein.

Alleinerziehung im Familienreport

Diese Zahlen stammen aus dem neuen Familienreport 2012, den Familienministerin Schröder gestern präsentierte. Gründe für den großen Unterschied wurden jedoch keine genannt. Bei den Alleinerziehenden sind die Unterschiede nicht mehr so gravierend: Während im Osten etwa ein Viertel der Kinder mit nur einem Elternteil aufwächst, sind es im Westen 18%. Immerhin.

Die Zahl der Scheidungen ist in den letzten 15 Jahren konstant geblieben und zudem schaffen es Ehepaare wieder länger zusammen zu bleiben.

Trendwende bei den Geburtszahlen

Beim Dauerthema "sinkende Geburtszahlen" spricht Schröder wieder einmal von einer Trendwende: Obwohl auch 2011 die Geburtenrate um 2,2 Prozent sank, holen mehr Frauen über 30 aufgeschobene Kinderwünsche nach, so die Ministerin. Demnach werde sich die Geburtenrate wohl mittelfristig wieder positiv entwickeln.