Feste Beziehung oder nicht? Wann die Bedenkzeit ein Ende haben sollte

Das gemeinsame Beisammensein zweier sich liebender Menschen führt nicht selten dazu, dass diese ihre Freundschaft intensivieren und eine Beziehung eingehen. Doch das ist nicht jedermanns Wunsch. Ebenso ist oft nicht klar, wie weit man sich gegenseitig bereits vertrauen kann und wie belastbar die Partnerschaft wäre. Es gilt also, nichts zu überstürzen. Feste Beziehung oder nicht? Lesen Sie, wann die Bedenkzeit ein Ende haben sollte und woran Sie erkennen, dass Sie für eine neue Beziehung (noch nicht) bereit sind.

Maria Perez
Von Maria Perez

Die Zeiten ändern sich

Noch vor wenigen Jahrzehnten war es üblich, dass sich Personen im Alter von 18 bis 20 Jahren in einer festen Bindung befanden und nicht selten kurz darauf bereits mit Kindern und eigenem Haus verheiratet waren.

  • Die Lebensumstände
  • die Möglichkeiten der Entfaltung aber auch
  • der Druck auf dem Arbeitsmarkt

führen indes dazu, dass eine Beziehung heutzutage nicht immer die höchste Priorität genießt. So werden mitunter die Partner gewechselt oder eine lockere Liebschaft geführt - je nach eigenen Wünschen und Bedürfnissen. Allerdings stellen sich die meisten Paare früher oder später die Frage, ob sie nicht doch eine Beziehung eingehen sollten.

Das Leben als "Mingle"

Man trifft sich regelmäßig, schläft miteinander , kocht zusammen oder verbringt gemütliche Stunden auf der Couch. Doch eine feste Beziehung kommt zumindest bei einem der beiden Partner nicht in Frage. Und so wird weiterhin ein Leben als "Mingle" geführt.

Dieser Begriff besteht aus den Wörtern "mixed" und "Single" - eine Mischform aus Singledasein und Partnerschaft sozusagen, denn ein offizielles "Wir" gibt es nicht, bzw. nur teilweise und somit hat man(n) auch theoretisch die Freiheit, sich mit anderen zu treffen. Irgendwann kommt die Frage auf, was das denn eigentlich ist, was man da miteinander hat.

Die Gründe erörtern

Einen Anlass, künftig das Leben gemeinsam zu verbringen oder sich sogar eine Wohnung zu teilen, lassen sich stets finden. Diese können emotionalen Ursprungs sein, ebenso aber auch rational entschieden werden - die Argumente der Kosteneinsparung lassen sich dabei zum Beispiel häufig finden.

Stets sollten aber beide Partner übereinstimmend den Entschluss fassen und schauen, ob sie die bisher gekannten Freiheiten tatsächlich aufgeben wollen. Immer bedeutet eine solche Partnerschaft auch die Eröffnung neuer Lebenswege und somit ein Ende des bisherigen Alltags.

Wer sich nur notgedrungen in eine solche Rolle einfügt, wird dort nicht glücklich. Die Entscheidung muss daher im beiderseitigen Interesse fallen.

In manchen Fällen liegt die Angst, eine feste Bindung einzugehen, tiefer. Liegt eine Beziehungsunfähigkeit vor, sollte man der Sache auf den Grund gehen. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie hier.

Keine Frage der Zeit

Es ist übrigens wenig ratsam, sich ein bestimmtes Zeitfenster zu setzen und erst dann den Entschluss fällen zu wollen. Die Menschen sind zu verschieden, die Einflüsse des Lebens zu wenig kalkulierbar, als dass beispielsweise drei Monate nach dem ersten Treffen die Frage der Beziehung zu klären sein kann.

Beide Partner werden intuitiv merken, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Das kann einige Wochen oder Monate andauern, benötigt mitunter aber auch das eine oder andere Jahr. Termine und Fristen würden dabei nur den Druck beider Personen erhöhen und sie zu einem Entschluss drängen, den sie vielleicht nicht oder noch nicht verantworten können.

Keine Drucksituation aufbauen

Paare, die sich seit einiger Zeit kennen und innig lieben, erschaffen mit der Frage der festen Beziehung nicht selten einen Auslöser für künftige Streitereien. Nicht jedem Partner ist es lieb, sich vollumfänglich an jemand anderen zu binden, Tisch und Bett mit diesem zu teilen und ein streng reglementiertes Leben zu fristen.

Selbst wer die Wünsche danach hegt, kann auch jetzt noch nicht soweit sein, diesen Schritt tatsächlich zu gehen. Wichtig ist es daher, den Partner nicht ständig mit Fragen nach der Beziehung unter Druck zu setzen. Auch hier gilt, dass die Geduld der beste Ratgeber ist.

Kompromisse suchen

Ratsam kann es sein, eine gewisse Zeit in einem festen Verhältnis zu leben und dieses je nach Wunsch anschließend weiterzuführen oder zu beenden. Viele Betroffene leiden nämlich darunter, sich für eine Beziehung zu entscheiden und im Zweifelsfall für den Rest des Lebens an sie gebunden zu sein.

Es lohnt sich daher, die Schritte der gemeinsamen Zukunft eher klein zu wählen, aber diese auch gemeinsam und in vollem Einverständnis zu wählen. Ebenso kann der Begriff der festen Beziehung übereinstimmend definiert werden.

Somit müssen die Partner nicht auf alle Aspekte eines Lebens als Single verzichten. Übrigens gestaltet gerade eine solche gemeinsame Suche nach Lösungen die Partnerschaft oft noch tiefer und belastbarer.