Neue Rätsel um Mona Lisa: War sie doch nicht Lisa del Giocondo?

Von Nicole Freialdenhoven
30. November 2012

Wer das Bild der Mona Lisa betrachtet, schaut meistens nur auf ihr weltberühmtes Lächeln. Die Landschaft, vor der Leonardo da Vinci die geheimnisvolle Dame malte, wird dagegen kaum beachtet. Dabei könnte sich hier der Schlüssel zur Identität der "Mona Lisa" verbergen, bei der es sich möglicherweise nicht wie bislang angenommen um Lisa del Giocondo aus Florenz handelt, sondern um Pacifica Brandani aus Urbino.

Brandani war die Geliebte von Giuliano de'Medici, die ihm einen unehelichen Sohn schenkte. Für ihn lies de'Medici ein Porträt seiner Mutter in Auftrag geben - bei Leonardo da Vinci. Die Theorie des Historikers Roberto Zapperi könnte aufgehen: Urbino liegt im Montefeltro, einer mittelalterlichen Landschaft, die die beiden Forscherinnen Olivia Nesci und Rosetta Borchia nun als Hintergrund der Mona Lisa identifiziert haben wollen.

Bei den Flüssen die hinter dem Kopf der Dame zu sehen sind, würde es sich demnach um die Einmündung des Senatello in den Marecchia handeln. Auch die Existenz der Brücke, die im Bild sichtbar ist, konnte belegt werden, auch wenn sie heute längst verschwunden wurde. Zur neuen Theorie der Forscher passt ein weiteres Detail: Leonardo hielt sich 1502 im Auftrag von Cesare Borgia im Montefeltro auf - und malte 1503 die Mona Lisa.