40 Jahre später - Richter aus Chile untersucht den Todesfall des Schriftstellers Pablo Neruda

Von Cornelia Scherpe
27. Juni 2011

Es ist inzwischen beinahe 40 Jahre her, dass in Chile der Schriftsteller Pablo Neruda ums Leben kam. Der berühmte Nobelpreisträger verstarb während des Putsch in Santiago de Chile 1973. Allerdings ging man bisher davon aus, dass der Literat einer Krebserkrankung erlegen war.

Die zuständige Stiftung ist von Prostatakrebs als Todeursache des 69 Jährigen überzeugt. Ein damaliger Freund gab nun zur Aussage, es hätte auch ein Mord sein können. Der damalige Diktator Pinochet sah eine Bedrohung im Schriftsteller und wollte sich ihm entledigen. Die Werke des Mannes waren während der Diktatur verboten.

Nun soll neues Licht auf die damaligen Vorkommnisse geworfen werfen. Der zuständige Richter Carroza besieht gemeinsam mit Medizinern die Krankenakte des Mannes und hat auch die Befugnis, die Leiche exhumieren zu lassen. Ob dies wirklich notwendig ist, muss sich im Laufe der Untersuchung noch herausstellen.