Kleine Igelkinder nicht einfach mitnehmen - Mütter verstecken sich meist in direkter Nähe

Von Cornelia Scherpe
2. Oktober 2012

Gerade im Herbst und spätestens wenn der Winter beginnt, sieht man im Gebüsch oder am Wegrand kleine Igel. Oft handelt es sich dabei nicht um ausgewachsene Exemplare, sondern um niedliche kleine Tiere, die bei vielen Tierfreunden das Herz höher schlagen lassen. Oft machen sich diese Menschen auch Sorgen um die Igelkinder und fragen sich, ob sie allein sind. Manchmal nehmen sie dann die Igel mit, um sie auf dem heimischen Balkon oder auf der Terrasse durch den Winter zu bringen.

Was eine nette und gut gemeinte Idee ist, sollte man aber besser unterlassen. Was viele Laien nicht wissen: in den meisten Fällen befinden sich die Mütter dieser Tiere in unmittelbarer Nähe. Sie verstecken sich aber besser vor dem menschlichen Auge. Sie kümmern sich allerdings wieder um die Kinder, sobald der Mensch weggegangen ist. Es ist daher nicht im Interesse der kleinen Igel, wenn man sie aus Mitleid einsteckt. Die Muttertiere können sich besser im die Igelchen kümmern.

Ein weiteres Missverständnis der Menschen: auch wenn der Igel klein ist, kann er eventuell schon "volljährig" und daher ohne Mutter unterwegs sein. Allgemein sagt man, dass ein Igel ab 300 Gramm Körpergewicht weitgehend selbstständig ist und keine Versorgung durch andere mehr benötigt. Auch hier stört man das Tier eher in seinem natürlichen Leben, wenn man es über den Winter mit in die Wohnung nehmen möchte.