Orang-Utan verspeist kleines Äffchen

Von Ingo Krüger
20. Januar 2012

Auch Orang-Utans essen manchmal Fleisch. Die Menschenaffen bevorzugen Früchte, Blätter, junge Triebe und Rinde. Doch von Zeit zu Zeit verspeisen sie auch Insekten, Vogeleier und kleine Wirbeltiere und gelegentlich auch einen Plumplori.

Plumploris sind kleine Primaten, die höchstens 38 Zentimeter groß werden. Sie leben in Südostasien und zählen zu den wenigen giftigen Säugetieren. Nun beobachteten Forscher erstmals, wie ein Orang-Utan-Weibchen einen Plumplori vom Baum schüttelte und ihn anschließend mit einem Biss in den Kopf tötete.

Danach schleppte der Affe seine Beute auf einen Baum und verteilte das Fleisch an seinen Nachwuchs. Die Jagdstrategie benutzte der Orang-Utan wegen des Gifts, das der Plumplori produziert. Daher betäubte er sein Opfer durch das Schütteln vom Baum.

Bisher waren lediglich Schimpansen als Jäger von kleinen Affen bekannt. Nun sucht die Fachwelt nach einer Erklärung für das Verhalten des Orang-Utan-Weibchens. Tierforscher vermuten, dass das Fleisch als Ersatz für fehlende Pflanzennahrung diente.

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