Ausgestorbener Frosch ist wieder da

Der Israelische Scheibenzüngler ist nach 57 Jahren, in denen er als ausgestorben galt, wieder gesichtet worden

Von Ingo Krüger
18. November 2011

Pro Jahr sterben rund 30 000 Tier- und Pflanzenarten aus. Doch manchmal kommen sie wieder. Der Israelische Scheibenzüngler, ein Frosch, der nur in Ober-Galiläa existierte, galt 57 Jahre lang als ausgestorben. Doch nun hat ihn ein Naturschützer wiederentdeckt.

Selten vorkommender Scheibenzüngler galt fast sechs Jahrzehnte als ausgestorben

Forscher waren 1940 das erste Mal auf den Scheibenzüngler gestoßen und hatten ihn drei Jahre später wissenschaftlich beschrieben. Allerdings machte sich der Frosch danach ziemlich rar. So wurden zwischen der Entdeckung und dem vermutlichen Aussterben der Art nach 1955 lediglich fünf Exemplare gesichtet (zwei Weibchen, ein Jungtier und zwei Kaulquappen). Danach hielt die Fachwelt das Tier fast sechs Jahrzehnte lang für ausgestorben.

Zwischen 1951 und 1958 erfolgte die fast vollständige Trockenlegung der Chula-Sümpfe in der Huleebene von Ober-Galiläa, um das Gebiet landwirtschaftlich zu nutzen. Dies führte zur Zerstörung des Lebensraumes und damit zum vermeintlichen Aussterben dieser Froschart. Ab 1996 galt der Israelische Scheibenzüngler auch offiziell als ausgestorben.

Weibliches Exemplar im Hula-Natur-Park entdeckt

Doch nach der Rekultivierung des Gebietes verbesserten sich die Lebensbedingungen für zahlreiche Tierarten. Auch verschiedene Froscharten wie der Scheibenzüngler profitierten davon. Am 15. November entdeckte ein Mitarbeiter der Israelischen Park- und Natur-Behörde (IPNA, Israel Park and Nature Authority) im Hula-Natur-Park ein weibliches Exemplar.