Wenn Katzen fauchen

Das Fauchen einer Katze ist eine Kampfansage. Es verweist Feinde aus dem Revier oder zeigt den Schutz der eigenen Beute. Das Fauchen kann aber auch Angst ausdrücken. Dabei atmet das Tier heftig aus, zieht die Oberlippe hoch und rollt die Zunge nach oben auf. Typisch ist zudem das Zurücklegen der Ohren. Lesen Sie, wodurch sich das Fauchen einer Katze bemerkbar macht und in welchen Situationen es auftritt.

Von Kai Zielke

Merkmale des Fauchens

Das Fauchen geschieht bei Katzen durch heftiges Ausatmen, bei dem die Oberlippe hochgezogen und die Zunge nach oben aufgerollt wird. Es kann sogar vorkommen, dass die Katze während des Fauchens spuckt.

Das Fauchen geschieht, im Gegensatz zum Schnurren, lediglich beim Ausatmen. Manchmal atmen Katzen zuvor besonders tief ein und rüsten sich damit auf. Atmen sie dann schnell wieder aus, ist das Fauchgeräusch besonders laut, aber auch sehr kurz.

Das Fauchen ist die gesteigerte Form des Knurrens. Es gilt einerseits als Warnung, drückt aber gleichzeitig tiefe Abneigung oder Feindseligkeit aus.

Mit einer fauchenden Katze ist nicht zu spaßen. Das Fauchen kann sowohl Artgenossen als auch Menschen gelten. Mit dieser Geste verteidigen Katzen ihre Beute, aber auch ihren Lieblingsplatz.

Körpersprache

Eine fauchende Katze zeigt ihre Missbilligung auch in der Körpersprache. Bei einem Fauchen vor Angst macht sie oft einen Buckel. Schnurrhaare, Ohren und Augen bleiben auf den Gegner gerichtet.

Bei einem Abwehrfauchen legt die Katze die Ohren zurück; die Nacken-, Rücken und Schwanzhaare werden aufgestellt.

Erfolgt das Fauchen vor einem ernsthaften Kampf, werden die Augen zu schmalen Schlitzen geformt. Die Ohren sind straff nach hinten gelegt, die Zähne entblößt. Es folgt ein tiefes Knurren, welches dann zu einem schrillen Kreischen wird.

Situationen, in denen Katzen fauchen

Besonders häufig ist ein gegen Hunde und andere gefährlich erscheinende Tierarten gerichtetes Fauchen zu beobachten. Die Vorstufe des Fauchens kann ein langgezogenes Heulen sein, das in unterschiedlichen Tonlagen an- und abschwillt.

Am Ende steht das explosionsartige Fauchen. Die Ohren liegen dann sehr eng am Kopf an, die Zähne werden entblößt.

Nimmt die Kampfansage gegenüber Artgenossen besagten Verlauf, ist die Wahrscheinlichkeit eines nachfolgenden Kampfes sehr groß. Insbesondere Kater tragen ihre Rivalitäten auf diese Weise untereinander aus. Dabei sind sie nicht zimperlich; es kann zu schwersten Verletzungen kommen.

Das Fauchen nutzen Katzen häufig auch als letzten Ausweg, wenn sie sich in einer Notlage befinden. Als Beispiel sei das Platzieren und Halten auf dem Tisch des Tierarztes genannt.

Wenn man die Katze auf dem Tisch beim Tierarzt festhält kann es schon mal vorkommen dass sie faucht
Wenn man die Katze auf dem Tisch beim Tierarzt festhält kann es schon mal vorkommen dass sie faucht

Sehen Katzen Gefahren auf sich zukommen, fauchen sie auch ihre sonst so geliebten Besitzer an. Dies ist dann nicht als Feindseligkeit, sondern eher als ein Zeichen der Angst zu deuten.

Übrigens können bereits Katzenbabys fauchen. Es ist ein angeborener Reflex, der erstmalig auftritt, wenn die Babykatze sich verunsichert fühlt oder erschrickt.

Das richtige Verhalten

Wenn eine Katze faucht, ist sie in den meisten Fällen aggressiv. Man sollte sie in Ruhe lassen und zunächst versuchen zu beurteilen, was der Grund für das Fauchen ist.

Es kommt immer darauf an, in welcher Situation sich das Tier gerade befindet; nicht immer kann und sollte man eingreifen. So werden beispielsweise bei Katzen, die sich im Freien begegnen, kleinere Revierkämpfe ausgeführt, die in der Regel kurz andauern.

Handelt es sich um einen Artgenossen, der neu ins Haus gebracht wurde, braucht man für die Gewöhnung der Tiere aneinander oftmals sehr viel Geduld. Aggressionen gegenüber Menschen muss man zum einen respektieren, wenn es sich um Momente handelt, in denen das Tier einfach in Ruhe gelassen werden möchte. Zum anderen gilt es, eine für die Katze möglichst ruhige Umgebung zu schaffen, in der sie sich wohlfühlt.