Vorsicht, Elektrik! Sicherheitshinweise und wann man einen Profi ans Werk lassen sollte

Heimwerker können viele Dinge selbst erledigen. Bei Elektroinstallationen ist jedoch Vorsicht geboten: es gibt eine ebenso große Vielzahl an Tätigkeiten, die man besser einem Profi überlassen sollte. Wenn es um Elektrik geht, steht Sicherheit an oberster Stelle; einige Arbeiten dürfen nur von professionellen Elektrikern ausgeführt werden. Informieren Sie sich über Sicherheitshinweise, die bei Elektroinstallationen beachtet werden sollten und lesen Sie, in welchen Fällen Sie einen Profi ans Werk lassen sollten.

Von Jens Hirseland

Elektroarbeiten als Heimwerker

Das Motto "do it yourself" ist bei Heimwerkern überaus beliebt. So lassen sich mit etwas Geschick zahlreiche Arbeiten in den eigenen vier Wänden vornehmen, wodurch sich auch Geld für teure Profi-Handwerker sparen lässt. Bei Elektroinstallationen ist es manchmal jedoch besser, einen Profi ans Werk zu lassen.

Elektrischer Strom ist nicht ungefährlich. Dennoch muss man nicht in jedem Fall sofort einen Elektriker rufen.

Sicherheit geht vor: Oberstes Gebot, bevor man mit einer Elektroarbeit anfängt: man muss zunächst den Strom abstellen, indem man die Sicherung ausschaltet.

Werden ein paar wichtige Grundregeln beachtet, können auch Heimwerker gewisse Elektroarbeiten vornehmen. Dabei sollte jedoch absolut klar sein, dass Sicherheit oberstes Gebot ist.

Schon die Berührung mit einer Leitungsader reicht aus, um einem Menschen einen lebensgefährlichen Stromschlag zu versetzen. Bevor man also an einem Stromkreis arbeiten will, muss man diesen zuerst spannungsfrei schalten. Als zusätzliche Absicherung sollte man eine Kontrolle mit einem zuverlässigen Messgerät durchführen.

Generelle Hinweise zu Installationsarbeiten

Für das Ausführen von Installationsarbeiten gelten strenge Regeln, vor allem im äußeren Bereich oder in feuchten Räumen. Doch auch bei Elektroarbeiten im Inneren der Wohnung ist Vorsicht geboten.

  • So sollte man vor der Arbeit prinzipiell den Strom deaktivieren, indem man die Sicherung ausschaltet oder herausdreht.
  • Bei defekten Elektrogeräten ist es ratsam, diese umgehend vom Stromnetz zu trennen.
  • Leitungen oder metallische Teile, die nicht isoliert sind, dürfen selbst dann nicht berührt werden, wenn das Gerät abgeschaltet ist, da einige dieser Teile elektrische Energie speichern können.
  • Während der Arbeit muss unbedingt sichergestellt werden, dass niemand den Strom wieder anschaltet.

Hauptsicherungen sind immer ein Fall für den Fachmann!

Auf keinen Fall sollte man als Amateur an die Hauptsicherungen, den Hausanschluss oder versiegelte Zähler gehen. Solche Arbeiten dürfen nur von professionellen Elektrikern ausgeführt werden.

Auch für den Fall, dass größere Veränderungen am Leitungsnetz geplant sind, ist es besser, einen Profi zu Rate zu ziehen. Dieser kann die fertigen Installationen später auch abnehmen. Vor allem bei älteren Anlagen ist die Hilfe eines Fachmanns oft von unschätzbarem Wert.

Vorsicht bei defekten Geräten und Leitungen!

Des Weiteren gibt es einige Dinge, welche man während selbstständiger Elektroarbeiten unbedingt vermeiden sollte. Hierzu gehört einerseits das Flicken von defekten Steckern und Leitungen, da es später nicht nur zum Ausfall des Geräts, sondern sogar zu Stromausfällen und Wohnungsbränden kommen kann.

Daneben sollte man sich nicht an Hauptsicherungen und Hausanschlüssen versuchen, da hier große Schäden angerichtet werden können und die Arbeit eine für den Laien zu gefährliche ist. Stattdessen sollte man hier den Fachmann einschalten, welcher sich mit diesen Elementen auskennt.

Besondere Vorsicht ist zudem bei kaputten Geräten geboten, welche nicht ohne Weiteres geöffnet werden sollten. So speichern insbesondere große Geräte - beispielsweise ein alter Röhrenfernseher - elektrische Energie, welche beim Öffnen freigesetzt werden und zu entsprechenden Verletzungen führen kann.

Auf Prüfzeichen achten

Letztlich sollte beim Einbau neuer Geräte und Leitungen darauf geachtet werden, dass diese das Prüfzeichen des jeweiligen Landes tragen. In Deutschland wäre dies das GS-Zeichen, welches dem Nutzer verrät, dass es sich hierbei um ein geprüftes und sicheres Bauteil handelt.

Insgesamt gibt es zahlreiche Aspekte, welche während selbstständiger Elektroarbeiten beachtet werden sollten. Diesen sollte allerdings auch Beachtung geschenkt werden, da deren Missachtung nicht nur die eigene Gesundheit, sondern auch jene der gesamten Familie gefährdet.

Für gefährliche und komplizierte Installationen sollte man einen Fachmann hinzuziehen
Für gefährliche und komplizierte Installationen sollte man einen Fachmann hinzuziehen

Sicherheitshinweise zum Verlegen von Leitungen

Der Betrieb von elektrischen Geräten in deutschen Haushalten erfolgt mit einer Spannung von 230 Volt Wechselstrom. Bereits Spannungen ab 50 Volt können lebensbedrohlich sein.

Ein großes Problem ist das unsachgemäße Verlegen von Leitungen. Dadurch besteht die Gefahr, dass es im Haushalt zu Störungen oder sogar zu Schwelbränden kommt. Häufig genug werden diese zu spät erkannt.

Den Strom abstellen

Wichtig ist beim Verlegen von Leitungen wie bei allen anderen Elektroarbeiten auch, dass der Strom sicher abgestellt ist und ausgeschaltet bleibt. Aus diesem Grund sollte nicht nur die Stromzufuhr am Hauptschalter für die gesamte Wohnung unterbrochen werden.

Stattdessen sollte auch ein Warnhinweis am Stromkasten angebracht werden, dass dieser aktuell nicht wieder angestellt werden soll. Ansonsten kann es während der Arbeiten passieren, dass ein Familienmitglied oder Nachbar den Strom während der Arbeiten wieder anschaltet, da von einem Stromausfall ausgegangen wird.

Die Leitung verlegen

Nachdem diese Sicherheitshinweise beachtet wurden, kann mit dem Verlegen der Leitung begonnen werden. Der Ursprung für die neue Leitung sollte entweder an einer Auslassdose oder einer Verteilerdose ansetzen. In der Regel werden dabei dreiadrige Leitungen verbaut.

Eine Ausnahme bildet lediglich die mögliche Installation von Lampen. In diesem Fall sollte auf vieradrige Leitungen zurückgegriffen werden, um eine getrennte Lampenschaltung zu ermöglichen.

Für das eigentliche Verlegen der Leitungen gilt dann eine einfache Regel: die Leitungen dürfen stets nur waagerecht oder senkrecht zum Boden verlaufen. Diese Vorgabe dient vor allem der Sicherheit und soll es dem Bauherrn und Handwerkern erlauben, eine Übersicht über die verschiedenen Leitungen zu wahren.

Nachdem der Kanal bestimmt wurde, in welchem die neue Leitung verlaufen soll, muss dieser noch gelegt werden. Dies kann entweder per Hammer und Meißel erfolgen. Alternativ kann die Freilegung des Kanals auch durch Einsatz eines Winkelschleifers erfolgen, was zwar Zeit spart, jedoch auch deutlich mehr Schmutz verursacht.

Daraufhin wird die neue Leitung in den Kanal gelegt, wobei eine Fixierung erfolgen sollte. Letzteres ist beispielsweise durch das schlichte Anbringen von Gips zu erreichen, welcher dann jeden halben Meter über die Leitung in den Kanal gegeben wird. Abschließend muss der Kanal nur noch verschlossen werden, indem die betroffenen Teile der Wand neu verputzt und gegebenenfalls gestrichen werden.

Insgesamt ist das Verlegen von Leitungen ein recht anspruchsvolles und gefährliches Unterfangen. Sollte man sich der Sache demnach nicht sicher gewachsen fühlen, ist es ratsam, einen Elektriker einzuschalten.

Sicherheitshinweise für das Installieren von Lampen

Sobald eine neue Wohnung bezogen werden soll, ist eine Vielzahl an Dingen zu erledigen. Hierzu gehört zumeist auch das Anbringen neuer Lampen, welche in die Decke gebohrt und mit dem Stromnetz verbunden werden. Doch welche Sicherheitshinweise sollte man beim Installieren von Lampen beachten, damit keinerlei Gefahr für die eigene Gesundheit besteht und die Lampe später sicher hält?

Zunächst einmal sollte man eine feste und stabile Trittfläche unter den Anschluss platzieren. Tabu ist hingegen die Hinzunahme eines Schreibtischstuhls oder anderer Sitzgelegenheiten mit Rollen, da hier leicht das Gleichgewicht verloren gehen kann.

Beim Installieren von Lampen sind einige Sicherheitsaspekte zu beachten
Beim Installieren von Lampen sind einige Sicherheitsaspekte zu beachten

Wichtig: Den Strom abstellen

Zudem sollte vor dem Beginn der Installation sichergestellt sein, dass der Strom abgeschaltet ist. Dabei ist es egal, ob direkt der gesamte Hauptstromkreis oder lediglich der einzelne Stromkreises des Raumes abgestellt wird. In einer neuen und unbekannten Wohnung sollte aber dennoch stets der Hauptstromkreis abgeschaltet werden, da Fehler bei den Beschriftungen im Sicherungskasten nicht ausgeschlossen werden können.

Das Setzen der Hakenschraube

Während der Montage ist es dann noch wichtig, dass die zumeist verwendete Hakenschraube in einen festen Teil der Decke verankert wird. Insbesondere in Mietwohnungen, in welchen die Bewohner häufig wechseln, kann dies ein schweres Unterfangen sein. In einem solchen Fall kann der Haken auch relativ weit vom Anschluss und leicht schräg gesetzt werden, damit ein fester Halt der Lampe garantiert ist.

Insgesamt ist die Installation von Lampen keine ungefährliche Arbeit. Durch die Beachtung all dieser Sicherheitshinweise werden die bestehenden Gefahren allerdings minimiert und man kann sich voll auf die Montage selbst konzentrieren.