Batterie nutzt "Energy Harvesting" - Temperaturwechsel lädt neuartigen Akku auf

Neuartige Batterie kann Wärme in Strom umwandeln - erster Prototyp überzeugt jedoch noch nicht

Von Ingo Krüger
20. November 2014

US-Wissenschaftler haben eine Batterie entwickelt, die sich durch Temperaturänderungen auflädt. Bereits der Wechsel von Tag und Nacht soll dafür genügen. Elektrizität, so die Ingenieure vom Massachusetts Institute of Technology (MIT), sei für den Vorgang nicht erforderlich.

Prototyp überzeugt mit seiner Leistung noch nicht

Bisher funktioniert der Prototyp jedoch nur bei vergleichsweise hohen Temperaturunterschieden zwischen 20 und 60 Grad Celsius. Zudem ist der Energiegewinn noch äußerst gering: Nach Aussage der Forscher beträgt die Effizienz bei der Umwandlung von Wärme in Strom lediglich ein bis zwei Prozent.

Energy Harvesting

Das Verfahren zählt zum "Energy Harvesting", bei dem geringe Mengen elektrischer Energie aus Quellen wie Umgebungstemperatur, Vibrationen oder Luftströmungen für mobile Geräte mit niedriger Leistung gewonnen werden.

Funktionsprinzip

Die aktiven Materialien der Elektroden sind Blutlaugensalz und der Farbstoff Preußisch Blau. Das Besondere an dieser Konfiguration ist, dass bei einem Temperaturunterschied zwischen 20 und 60 Grad Celsius die Batterie ihre Polarität wechselt. Dabei wird aus dem Pluspol der Minuspol und umgekehrt.

Beim Abkühlen und beim Erhitzen entsteht eine Spannung, aus der sich Strom erzeugen lässt.

Die Batterie ermöglicht es, die Abwärme aus der Umwelt oder aus industriellen Prozessen zu nutzen. In Langzeitversuchen überlebte der Akku 1.000 Ladezyklen mit nur minimalem Spannungsverlust.