Gesundheitsgefahr Elektrosmog (Elektrosensibilität) - Elektrische und magnetische Felder reduzieren

Durch die moderne Technik sind elektrische und magnetische Felder bzw. Elektrosmog ein fester Bestandteil der menschlichen Umwelt geworden. Es gibt aber Möglichkeiten, E-Smog zu reduzieren. Viele Menschen reagieren empfindlich auf Elektrosmog; in diesem Fall spricht man von Elektrosensibilität. Zu den möglichen Symptomen zählen Schlafstörungen, Nervosität und Kopfschmerzen. Informieren Sie sich über die Gesundheitsgefahr Elektrosmog und lesen Sie, wie Sie elektrische und magnetische Felder reduzieren kann.

Von Jens Hirseland

Elektrosensibilität durch Elektrosmog

Überall wo Strom fließt, kommt es zur Entstehung von so genanntem Elektrosmog. Über dessen Gefahrenpotential für die menschliche Gesundheit sind sich die Experten nach wie vor nicht einig.

Bei Elektrosmog, auch E-Smog genannt, handelt es sich um künstliche elektromagnetische Felder, die durch

  • Strom
  • elektronische Geräte
  • Hochspannungsleitungen oder
  • Sendemasten

verursacht werden. Man nimmt an, dass diese Felder unerwünschte biologische Wirkungen hervorrufen.

In der modernen Zeit ist Elektrizität unverzichtbar. So gibt es kaum einen Haushalt, der nicht über mehrere elektronische Geräte verfügt; auch elektrisches Licht gäbe es ohne Elektrizität nicht. Allerdings haben die vielen elektrischen Geräte auch eine gewaltige Zunahme an elektromagnetischen Feldern zur Folge, die auf künstliche Weise entstehen.

Zwar gibt es auch natürliche elektrische und magnetische Felder; deren Anzahl wird jedoch von den künstlichen Feldern mittlerweile weit übertroffen. Durch die Elektrosmog-Verordnung wurden der Industrie immerhin Grenzwerte gesetzt, dennoch sind die möglichen Folgen der umfassenden Elektrifizierung derzeit noch nicht abzusehen.

Durch elektrische Haushaltsgeräte entsteht Elektrosmog
Durch elektrische Haushaltsgeräte entsteht Elektrosmog

Auswirkungen auf die Gesundheit

Ob die elektrischen und magnetischen Felder sich negativ auf die Gesundheit auswirken, ist seit Jahren umstritten. Nach den derzeitigen Erkenntnissen gilt die Strahlenbelastung als ungefährlich für den Menschen, sofern die Grenzwerte nicht überschritten werden.

Die Festlegung dieser Werte erfolgt in der Verordnung über elektromagnetische Felder. Vorgeschlagen wurden die Grenzwerte von der WHO (Weltgesundheitsorganisation).

Während den meisten Menschen elektromagnetische Felder nichts ausmachen, fühlen sich andere dagegen von ihnen gesundheitlich beeinträchtigt, was als Elektrosensibilität bezeichnet wird. So soll bei rund 15 Prozent aller Menschen eine Empfindlichkeit gegen Elektrosmog bestehen, die sich durch

bemerkbar machen kann. Diese These ist jedoch stark umstritten, da es bislang keine anerkannten wissenschaftlichen Beweise für eine Schädlichkeit von Elektrosmog auf den menschlichen Organismus gibt. Lediglich die thermische Wirkung von Hochfrequenz auf wasserhaltiges Gewebe ließ sich nachweisen.

Erschöpfung und Kopfschmerzen als mögliche Folge von Elektrosmog
Erschöpfung und Kopfschmerzen als mögliche Folge von Elektrosmog

Noch immer laufen zum Thema Elektrosmog verschiedene Studien und Untersuchungen. Erschwert werden die Nachforschungen durch den Umstand, dass jeder Mensch individuell unterschiedlich auf Elektrosmog reagiert.

Entgehen kann man den elektrischen und magnetischen Feldern, die einen aufgrund der allgegenwärtigen Technisierung umgeben, nicht. So befinden sich in jeder Wohnung durch dauerhaft Strom verbrauchende Elektrogeräte, wie zum Beispiel Kühlschränke oder Stand-by-Geräte, permanente elektrische und magnetische Felder.

Entstehung von elektrischen und magnetischen Feldern

Zur Bildung von elektrischen Feldern kommt es durch elektrische Spannung, wie beim Bereitstellen und Verteilen von Strom. Solange ein elektrisches Gerät an eine Steckdose angeschlossen ist, besteht auch ein elektrisches Feld.

Magnetische Felder bilden sich durch fließenden Strom. Das heißt, dass sie nur dann entstehen, wenn stromverbrauchende Geräte, wie zum Beispiel Lampen oder Haushaltgeräte, in Betrieb sind.

Je größer die Stärke des Stroms ist, desto intensiver fällt auch das magnetische Feld aus. Bei Elektromotoren und Transformatoren bildet sich sogar schon bei geringer Stromstärke ein starkes Magnetfeld. Von Sendern wie Mobilfunk, Fernsehen oder Radio werden hochfrequente elektromagnetische Felder erzeugt, die über eine größere Reichweite verfügen.

Verschiedene Formen

Elektrosmog ist jedoch nicht gleich Elektrosmog. So wird zwischen hochfrequenten Feldern, niederfrequenten elektrischen Feldern und niederfrequenten Magnetfeldern unterschieden.

  • Hochfrequente Felder entstehen durch Radiosender, TV-Sender, schnurlose Telefone und Handys,
  • während niederfrequente elektrische Felder von Lampen oder Staubsaugern ausgehen.
  • Niederfrequente Magnetfelder werden unter anderem von Hochspannungsleitungen, Sicherungskästen, Fernsehgeräten und Mikrowellen verursacht.

Die Grenzen zwischen Hochfrequenz und Niederfrequenz können jedoch durchaus fließend sein. Dass elektrische Geräte sich gegenseitig stören können, ist bekannt. Mitunter sollen sie sich sogar auf den Körper des Menschen auswirken.

Elektrische und magnetische Felder in der Wohnung reduzieren

Möchte man wegen der möglichen Auswirkungen der elektrischen und magnetischen Felder auf die Gesundheit, lieber vorsichtig sein, besteht die Möglichkeit, diese durch verschiedene Maßnahmen in den eigenen vier Wänden zu reduzieren. Dabei sollten vor allem die Grundregeln Abschalten und Abstand halten beachtet werden.

Beim Kauf eines neuen Elektrogerätes wird empfohlen, sich vorher über mögliche Störstrahlungen zu informieren. Hilfreich kann auch der Austausch von alten Elektrogeräten in strahlungsarme moderne Geräte sein.

Abschalten

So ist es ratsam, Geräte, die man nicht benötigt, komplett auszuschalten. Das heißt, dass man sie nicht auf Stand-by lässt, sondern vom Stromnetz trennt. Auf diese Weise lässt sich das jeweilige elektrische Feld beseitigen, womit Elektrosmog vorgebeugt wird.

Experten empfehlen den Einbau eines speziellen Netzfreischalters in Schlafräumen. Diesen baut man im Verteilerkasten hinter die Sicherungen ein, von deren Stromkreisen elektrische Wechselfelder in dem jeweiligen Raum erzeugt werden.

Durch den Netzfreischalter wird die Stromleitung nach dem Abschalten des letzten Verbrauchers vom Netz abgetrennt. Im Anschluss daran legt der Netzfreischalter eine schwache Prüfgleichspannung auf die Phasenleitung. Schaltet man dann wieder ein elektrisches Gerät wie beispielsweise eine Lampe an, bekommt der Freischalter ein Signal zum Wiederherstellen der Netzspannung. Auf Komfort braucht also nicht verzichtet werden.

Allerdings funktioniert ein Netzfreischalter nur, wenn das Zimmer mit einem eigenen, separaten Stromkreislauf ausgestattet ist. Eine Alternative ist die Verwendung von abschaltbaren abgeschirmten Steckdosenleisten.

Grundsätzlich sollten nur Geräte mit geerdeten, dreiadrigen Kabeln verwendet werden, die über einen so genannten Schukostecker verfügen. Auf diese Weise lassen sich elektrische Wechselfelder reduzieren.

Experten empfehlen zudem, auf trafobetriebene Geräte und eine elektrische Bodenheizung zu verzichten. In den Schlafräumen sollten sich nur so wenige Elektrogeräte wie möglich befinden. Das Gleiche gilt für das Kinderzimmer.

Das Schlafzimmer sollte möglichst frei von elektrischen Geräten sein
Das Schlafzimmer sollte möglichst frei von elektrischen Geräten sein

Abstand halten

Eine weitere wichtige Maßnahme gegen Elektrosmog ist das Einhalten eines Sicherheitsabstands zu Elektrogeräten und stromführenden Leitungen von mindestens ein bis zwei Metern. Dies gilt vor allem für Mikrowellen, während sie aktiviert sind. Ist die Wohnung nur mit dünnen Wänden ausgestattet, besteht die Gefahr, dass der Elektrosmog auch aus einem anderen Zimmer durchdringt.

Braucht man sein Mobiltelefon nicht, ist es besser, es auszuschalten und es möglichst weit vom Körper aufzubewahren. Um die Exposition am Kopf zu verringern, kann ein Headset zum Telefonieren benutzt werden. Da auch ein Babyphon eine Art Mobiltelefon ist, sollte man es im Interesse des Kindes, nicht jeden Tag verwenden.