Erstaunliche Erkenntnisse über antike Pflanzenwelt durch 2.000 Jahre alte Pillen aus Schiffswrack

Tablettenfund auf Schiffswrack - Schon vor mehr als 2.000 Jahren nutzte man die Pflanzenheilkraft

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
17. September 2010

Vor 20 Jahren hatten Archäologen ein über 2.000 Jahre altes griechisches Schiff aus Walnussholz entdeckt, das vor der Küste der italienischen Toskana gesunken war. Darin befanden sich unter anderem syrische Glas-Waren, die viele medizinische Pillen enthielten.

Mehr als zehn Wirkstoffe pro Pille entdeckt

Nun konnten Archäobotaniker entschlüsseln, worum es sich bei den Pillen handelte. Es stellte sich heraus, dass diese griechischen Medikamente pro Pille mehr als zehn verschiedene Pflanzenextrakte enthielten. Die Inhaltsstoffe reichten dabei von Sellerie bis Hibiskus. Erstaunlicherweise war ein Großteil der Medikamente trocken geblieben, sodass sie nun analysiert werden konnten.

Weitere Inhaltsstoffe, die bei genaueren Analysen herausgestellt werden konnten, waren Möhre, Zwiebel, Rettich, Kohl, Eiche, Schafgarbe. Der Hibiskusextrakt stammte wahrscheinlich aus dem östlichen Asien oder aus Indien; es scheint importiert gewesen zu sein.

Es wurden auch andere erstaunliche Entdeckungen gemacht: einige Pillen enthielten Teile der Sonnenblume. Bislang wurde angenommen, dass diese Pflanze nicht vor 1400, also der Entdeckung Amerikas, auf dem europäischen Kontinent existierte.

Die Forscher hoffen nun, durch diesen Fund neue Erkenntnisse in der pharmazeutischen Forschung zu erlangen.