Wie Kinder lernen Verantwortung zu übernehmen

Verantwortlich handeln bedeutet, sich auch im Alltag seiner Entscheidungen bewusst zu sein und sich nicht nur um sich selbst, sondern auch um das Gemeinwohl zu sorgen. Für Kinder und Jugendliche ist das Lernen des verantwortlichen Handelns ein schwieriges Unterfangen, da es auch voraussetzt, sich selbst einmal zurückzunehmen oder unangenehme Entscheidungen zu treffen. Doch wie lernen Kinder am besten, selbst Verantwortung zu übernehmen? Wir haben einige Tipps für Sie.

Maria Perez
Von Maria Perez

Verantwortung zu übernehmen, ist in vielen Bereichen des Lebens sehr wichtig. Zudem bringt es einige Vorzüge, wenn man ein starkes Verantwortungsbewusstsein mitbringt. So kann man sich über

  • mehr Ausgeglichenheit
  • eine stärkere soziale Kompetenz sowie
  • ein stärkeres Selbstbewusstsein

freuen. In bestimmten Situationen Verantwortung übernehmen zu können, macht es oftmals auch leichter. Besonders wichtig ist es, diese Eigenschaft schon von kleinauf zu lernen. So sollte das Thema verantwortungsvolles Handeln ein entscheidender Punkt in der Kindererziehung sein.

Der Nachwuchs hat im späteren Leben weniger Probleme, sich auch mal anzupassen. Zudem können Fehler in der Regel besser vermieden werden.

Für das Beibringen von mehr Verantwortung gibt es je nach Alter unterschiedliche Ansätze. Beachten sollten Eltern,

  • ihren Kindern nicht zu viele unnötige Grenzen zu setzen, sondern ihnen auch mal etwas zutrauen
  • gleichzeitig, wenn nötig auch mal einzulenken
  • feste Aufgaben und Rituale in den Alltag einzubinden
  • ihren Nachwuchs auch mal um etwas bitten, auch wenn sie keine Hilfe benötigen - die Kinder wird es stolz machen, wenn sie ihren Eltern helfen können
  • ihren Kindern auch Freiräume zu geben - so lernen sie, auch mal Fehler zu machen - beim nächsten Versuch wissen sie es besser
Blonder Junge steht mit Riesenbrille und roter Fliege vor einer Tafel mit angezeichneten muskulösen Armen
Blonder Junge steht mit Riesenbrille und roter Fliege vor einer Tafel mit angezeichneten muskulösen Armen

Im Kindergartenalter

Das Lernen von Verantwortung beginnt schon im frühen Kindergartenalter. Dem Kind sollte bereits zu diesem Zeitpunkt vermittelt werden, dass es auch ein Stück weit für sich selbst verantwortlich ist.

Diese Vorgabe soll natürlich keinem Liebesentzug oder einer Vernachlässigung gleichkommen. Stattdessen kann im Alltag einfach darauf geachtet werden, dass das Kind zunehmend kleinere Aufgaben übernimmt. Dies beginnt beispielsweise

Kinder im frühen Kindergartenalter genießen es, manche Dinge "wie die Großen" tun zu können. Eben aus diesem positiven Erlebnis wächst auch Verantwortung.

Schon von kleinauf sollte man den Nachwuchs aber auch loben. Auf diese Weise kann auch die Motivation, neue Dinge zu lernen und somit mehr und mehr Verantwortung zu übernehmen, bestehen bleiben.

Eine schöne Idee, um im Kleinkindalter Verantwortung zu übernehmen, ist es, mit dem Kind zusammen eine Blume bzw. einen Keim zu pflanzen. Wenn man diesen zusammen gießt und richtig pflegt, wird irgendwann eine Pflanze daraus.

Sprösslinge lassen sich besonders gut auf der Fensterbank ziehen. Besonders zu empfehlen ist Saatgut, welches man später auch ernten kann.

Auch beim Kochen können schon kleine Kinder helfen. So lernen sie, dass zunächst etwas Arbeit erforderlich ist, bevor man sich zusammen an den Tisch setzen und essen kann.

Im Grundschulalter

Im Grundschulalter geht es dann darum, den Kindern immer mehr Handlungsspielräume zuzugestehen und ihnen hiermit zu signalisieren, dass verantwortungsvolles Handeln nicht immer durch Kontrolle nachgeprüft wird. Trotzdem sollte man auch hier noch regelmäßig die Aktivitäten des Kindes überprüfen und ihm stets zur Seite stehen, sobald Fragen oder Probleme auftreten.

Ein gutes Beispiel sind hierfür die Hausaufgaben. Sollte das Grundschulkind diese selbst bewältigen wollen, dann kann ihm diese Freiheit und Verantwortung zugestanden werden, solange die Hausaufgaben gewissenhaft und mit guten Leistungen bewältigt werden.

Hierbei ist es trotzdem noch wichtig, dass regelmäßige Stichproben vorgenommen und Gespräche mit der Lehrkraft gesucht werden. Sollte ein Kind nämlich feststellen, dass es der Verantwortung nicht gewachsen ist, tritt gelegentlich auch ein Schamgefühl auf und es wird versucht, die Geschehnisse zu vertuschen.

In der Grundschulzeit wird auch das Thema Taschengeld immer bedeutender. Oftmals kommt es zu Wunschäußerungen, die sich mit dem Betrag nicht vereinbaren lassen.

Hier kann man seinen Nachwuchs dazu ermuntern, über einen bestimmten Zeitraum zu sparen. Auf diese Weise können sich die Kinder ihren Wunsch schließlich erfüllen. Für mehr Motivation kann man ihnen auch versprechen, die Hälfte dazu zu legen.

Schüler in blauem Poloshirt und mit grünem Rucksack hält ein Tablet und wird im Hintergrund von zwei Schülern verspottet
Schüler in blauem Poloshirt und mit grünem Rucksack hält ein Tablet und wird im Hintergrund von zwei Schülern verspottet

In der Pubertät

Mit zunehmendem Alter bis hin zur Pubertät sollte Kindern dann auch gelehrt werden, was es heißt, für andere Lebewesen zu sorgen und somit nicht mehr nur für sich selbst Verantwortung zu übernehmen. Das klassische Beispiel ist in diesem Zusammenhang die Anschaffung eines Haustiers, dessen Pflege ausschließlich die Aufgabe des Kindes ist. Die wohl beste Erfahrung, welche dabei gemacht werden kann, ist das Lernen der Tatsache, dass verantwortlich Handeln häufig auch Arbeit darstellen kann und dass das Ganze unter Umständen trotzdem noch Freude bereitet.