Forscher warnen vor dem sechsten großen Massenaussterben von Tieren und Pflanzen

Besonders die Menschheit treibt die Artenschwund-Rate laut Forschern in die Höhe und muss endlich handeln

Von Ingo Krüger
22. Juni 2015

Fünf Massenaussterben hat die Erde bereits überstanden. Bei der letzten vor etwa 66 Millionen Jahren verschwanden die Dinosaurier von unserem Planeten. Mit ihnen starben 70 Prozent der damals lebenden Tier- und Pflanzenarten aus.

Nach Ansicht von mexikanischen Wissenschaftlern erleben wir derzeit die sechste Massenextinktion. Vor allem Amphibien sterben aktuell sehr schnell aus.

Menschheit beschleunigt die Artenschwund-Rate erheblich

Der Einfluss des Menschen auf diese Entwicklung ist sehr groß, wie die Ökologen von der Nationalen Autonomen Universität von Mexiko herausfanden. Die Menschheit beschleunigt die Artenschwund-Rate erheblich. Demnach fiel sie im letzten Jahrhundert 114 Mal höher aus als ohne menschliches Zutun zu erwarten gewesen wäre.

Zudem erreichte die Zahl der in diesem kurzen Zeitraum ausgestorbenen Arten eine Größe, wie sie erst innerhalb von 800 bis 10.000 Jahren zu erwarten gewesen wäre. An jedem Tag sterben nach Angaben der Weltnaturschutzunion IUCN rund 100 Arten aus.

Menschen müssen ihre Bemühungen schnell und erheblich verstärken

Es ist nicht das sogenannte Hintergrundsterben, also das natürliche Artensterben, das auch ohne menschliche Einflüsse stattfinden würde, das die Vielfalt auf der Erde bedroht, sondern vor allem das Agieren des Menschen.

  • Klimaerwärmung,
  • Umweltverschmutzung und
  • Waldrodung

gefährden laut IUCN 41 Prozent aller Amphibien-Arten und 26 Prozent aller Säugetier-Arten.

Daher müsste die Menschheit ihre Bemühungen zum Erhalt bedrohter Arten schnell und erheblich verstärken. Insbesondere

  • der Verlust des natürlichen Lebensraums,
  • die Ausbeutung der Natur und
  • der Klimawandel

müssten gestoppt werden.