Vietnam verbietet Geschäfte mit Bärengalle

Ab sofort ist es in Vietnam verboten, Bärengalle zu entnehmen und mit ihr zu handeln

Von Frank Hertel
16. Mai 2011

In vielen Ländern Asiens gilt Bärengalle als Heilmittel gegen Leberkrankheiten. Sie wird seit 3000 Jahren in der traditionellen Chinesischen Medizin verwendet. Heute glauben immer noch viel zu viele Menschen an ihre Heilkraft. Deswegen sitzen in Asien an die 12000 Bären, vor allem Schwarz- und Malaienbären, in engen Käfigen und müssen es ertragen, dass ihnen drei mal am Tag aus einer Wunde, die sich nicht mehr schließt, Gallensaft entnommen wird.

Bis vor kurzem konnten Touristen beim Entnehmen des Safts zusehen

Als erstes asiatisches Land hat nun Vietnam dieser Barbarei einen Riegel vorgeschoben. Es ist ab sofort verboten Bärengalle zu entnehmen und mit ihr zu handeln.

Bis vor kurzem gab es in Vietnam einen regelrechten Bärengallen-Tourismus. Vor allem Süd-Koreaner nahmen an Gallensaftentnahmen teil. Es gehörte zum touristischen Angebot, dass man sehen kann, wie dem Bären der Saft entnommen wird. Vor allem in der vietnamesischen Touristenhochburg Ha Long waren solche Angebote häufig anzutreffen.

Jetzt können Reiseunternehmer, die solche Veranstaltungen immer noch anbieten, ihre Lizenz verlieren. Dave Eastham von der Welttierschutzgesellschaft (WSPA) begrüßt die Maßnahme der vietnamesischen Regierung, weist aber auch darauf hin, dass dies nur ein Anfang sein kann.