Internet-Handel mit bedrohten Wildtieren wächst deutlich

Tierschmuggler nutzen die Anonymität des Internets für kriminellen Wildtierhandel

Von Ingo Krüger
27. November 2014

Der Online-Handel mit bedrohten Wildtierarten boomt. Das meldet der Internationale Tierschutz-Fonds IFAW. Bei eigenen Recherchen hat der IFAW auf 280 Internet-Plattformen in 16 Ländern mehr als 33.000 bedrohte Wildtiere, Wildtierteile oder -produkte entdeckt.

Der Online-Handel erleichtert es kriminellen Händlern, heimlich und anonym ihren Geschäften nachzugehen. Dies gefährdet in hohem Maße die Existenz bedrohter Arten.

Besonders betroffene bedrohte Tierarten

Am häufigsten werden lebende Reptilien, etwa geschützte Schildkröten (70 Prozent), und exotische Vögel (acht Prozent) verkauft. Tierschmuggler bieten Borneo-Taubwarane für 8.000 Euro pro Paar, neuseeländische Waldgeckos für 5.300 Euro je Paar und fransige Baumschleichen aus Guatemala für 2.800 Euro pro Paar an.

Im illegalen Wildtierhandel werden weltweit jährlich mehr als 13,8 Milliarden Euro umgesetzt.

Internationale Konsequenzen gefordert

Der IFAW verlangt daher von Online-Marktplatzbetreibern, mit Polizei und Zoll zusammenzuarbeiten sowie den Verkauf bedrohter Tiere komplett einzustellen. 2009 hat etwa das Online-Auktionshaus Ebay den Elfenbein-Handel über seine Plattform untersagt.

Mehr als ein Drittel der 2014 international registrierten Anzeigen im Internet waren Angebote mit Elfenbein.