Berlusconi zu sieben Jahren Haft verurteilt wegen Sex mit Minderjähriger

Von Dörte Rösler
25. Juni 2013

Im Prozess um die Sexpartys mit der minderjährigen Ruby ist Silvio Berlusconi zu einer Haftstrafe von sieben Jahren verurteilt. Ein Jahr mehr als die Anklage gefordert hatte. Das Gericht sah es außerdem als erwiesen an, dass der Regierungschef seinen politischen Einfluss missbraucht hat, um die Geliebte vor polizeilichen Ermittlungen zu schützen. Deshalb muss er auch alle öffentlichen Ämter niederlegen.

Das Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräftig. Berlusconis Verteidiger können nun zwei weitere Instanzen bemühen, was die Verurteilung um etliche Monate verzögern kann. Die Luft wird für den Milliardär aber schon jetzt dünn.

Vor einigen Tagen hat das Oberste Berufungsgericht grünes Licht für einen Prozess wegen Steuerhinterziehung gegeben. Das Urteil wird im Herbst erwartet. Und diese Woche entscheidet ein römisches Gericht, wie viel Entschädigung Berlusconi an den Verleger Carlo de Benedetti zahlen muss.

Ein rechtskräftiges Urteil im Fall Benedetti besteht schon lange, da die Anwälte des Regierungschefs das Verfahren mit juristischen Tricks verzögert haben, wird aber erst jetzt die Entschädigungssumme festgelegt. Experten rechnen mit einer halben Milliarde Euro.