Unterschiedliche Sanktionen und Gründe für deren Erteilung

Alleine in Deutschland werden täglich viele Tausende Verbrechen und Vergehen begangen. Sie landen zumeist vor dem Richter - lediglich eine sehr geringe Quote bleibt unaufgeklärt. Kann der Tathergang rekonstruiert und die persönliche Schuld des Angeklagten bewiesen werden, so stellt sich abschließend die Frage nach dem Strafmaß. Dieses muss unterschiedlichen Kriterien entsprechen, und so gibt es auch unterschiedliche Arten von Sanktionen. Lesen Sie über die verschiedenen Sanktionen und Gründe für deren Erteilung.

Maria Perez
Von Maria Perez

Warum strafen wir?

In den letzten Jahrhunderten wandelten sich die politischen und gesellschaftlichen Ansichten. War es einst ganz normal, einen Straftäter für seinen Gesetzesbruch büßen zu lassen, so steht gegenwärtig auch der erzieherische Gedanke im Vordergrund.

Der Verurteilte soll auf ein Leben nach der Sanktion hoffen können. Und zwar ohne dabei eine Gefahr für die Allgemeinheit darzustellen.

Der Aspekt der Resozialisierung ist zwar kostenintensiver und langwieriger als es ehemals gelang, den Delinquenten zu verhauen oder ihn in einem Kerker darben zu lassen. Das bedeutet jedoch nicht, dass ein Verbrecher auf Milde hoffen kann: Es ist an ihm, die Gemeinschaft davon zu überzeugen, dass er ein nützliches Mitglied für sie sein wird.

Durch die Strafe

  • soll der Bestrafte dazu animiert werden, sich zu bessern
  • sollen andere potentielle Straftäter abgeschreckt werden
  • sollen andere geschützt werden
  • soll die Gerechtigkeit wieder hergestellt werden

Man unterscheidet den Begriff der trafe von denen der Maßregel der Besserung sowie der Sicherung. In diesem Zusammenhang werden rechtlich gesehen Bußgelder, Ordnungsstrafen und Geldstrafen nicht zu den Strafen gezählt.

Die Regelung der gesetzlichen Normen erfolgt im Strafgesetzbuch. Eine Rolle spielen aber häufig auch andere Gesetze, beispielsweise die Straßenverkehrsordnung oder das Betäubungsmittelgesetz.

Informieren Sie sich hier genauer über die Ziele der Bestrafung.

Was sieht das Gesetz vor?

Solche allgemeinen Erwägungen spielen bei der Suche eines Urteils aber keinerlei Rolle. Hier geht es viel eher darum, die Rechtsnorm und die Tat in Einklang zu bringen. Wessen hat sich der Angeklagte schuldig gemacht, welche Strafe sieht das Gesetzbuch vor und welche erschwerenden oder mildernden Gründe greifen ein?

Nicht selten wird der Richter etwa bei der Geld- oder der Freiheitsstrafe ein breites Spektrum anwenden können. Die Kunst liegt indes darin, ein Strafmaß zu finden, das der Tat und der persönlichen Schuld des zu Verurteilenden angemessen ist.

Geld- oder Freiheitsstrafe?

Im Regelfall entscheidet die Schwere der Tat über die Konsequenzen. Denn dem Richter sind in nicht wenigen Situationen alle Entscheidungen überlassen.

So kann er etwa bei einem Diebstahl oder einer Körperverletzung wählen, ob er die Geldstrafe oder eine Haft als sinnvoll erachtet. Beide Strafen wirken unterschiedlich auf den Täter ein.

Insofern ist abzuwägen, womit der Gesellschaft ebenso wie dem Sündigen mehr geholfen ist. Hierbei ist es auch bedeutsam, wie viele vorherige Strafen ein Angeklagter bereits auf sich vereint und ob nach mehreren Malen des Augenzudrückens nicht eine empfindliche Maßnahme angebracht wäre, um dem erzieherischen Aspekt Rechnung zu tragen.

Auch den Täter achten?

In den letzten Jahrzehnten haben die Rechte des Verurteilten einen besonderen Stellenwert eingenommen. War es ehedem beinahe egal, wie die Strafe auf ihn wirkte, so gilt heute der Grundsatz, dass die Sanktion die Würde des Menschen nicht verletzen darf.

Dazu wäre sie etwa dann geeignet, wenn der Häftling ohne Aussicht auf Freiheit dauerhaft eingeschlossen wäre, wenn er sich Folter und Schlägen unterziehen müsste oder jegliche erzieherischen Maßnahmen nicht nutzen dürfte. Nicht alleine das Opfer und seine Interessen werden somit in einem Prozess beachtet. Die zivilisierte Gesellschaft zeichnet sich gerade dadurch aus, auch den Täter nicht fallen zu lassen.

Es gibt unterschiedliche Arten von Sanktionen - auf den folgenden Seiten dieses Artikels stellen wir diese vor.