Neues Papyrus-Fragment belegt: Jesus war doch verheiratet

Von Nicole Freialdenhoven
20. September 2012

Ein neues Papyrus-Fragment aus dem 4.Jahrhundert soll nun den Beweis erbringen, dass Jesus doch eine Ehefrau hatte: Das in koptischer Sprache verfasste Dokument soll aus Ägypten stammen und lässt Jesus "seine Frau" erwähnen und dass Maria würdig sei, Jünger zu sein.

Bislang befand sich der Papyrus-Fetzen, dessen Schrift nur unter einer Lupe zu lesen ist, im Besitz eines anonymen Sammlers, der eine Expertin für Koptologie, die 58-jährige Karen L.King der Harvard University, nun um eine Übersetzung gebeten hatte. King stellte das Papier, das kaum größer als eine herkömmliche Visitenkarte ist, nun auf einem Kongress in Rom vor.

Führende Papyrologen und Linguisten gehen davon aus, dass es sich bei diesem Dokument um echten Papyrus aus der Antike handelt und nicht um eine Fälschung. Vermutlich handele sich um die Übersetzung eines noch älteren altgriechischen Dokumentes, das möglicherweise zu anderen kürzliche entdeckten Evangelien gehöre. Ein endgültiger Beweis dafür, dass Jesus verheiratet gewesen ist, sei der Text jedoch nicht, gaben andere Forscher zu bedenken.