Weil ein 17-Jähriger wegen Betrug angeklagt ist, müssen 230 Zeugen vor Gericht aussagen

Schüler fälscht Schreiben für GEZ-Gebühr und kassiert 350 Euro - Zeugenaussagen kosten 7.000 Euro

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
20. Januar 2011

Vor zwei Jahren hatte ein 15-Jähriger aus Cottbus an etliche Einwohner in Schwaben Mahnbriefe verschickt, in denen er wegen fehlender Zahlung an die Gebühreneinzugszentrale GEZ, die für die Radio- und Fernsehen-Gebühr zuständig ist, die Betroffenen aufforderte einen Betrag zwischen 50 bis 100 Euro auf das angegebene Konto zu überweisen, ansonsten würden sie anstelle ihres Farbfernsehers im Zuge eines Austausches nur noch einen Schwarz-Weiß-Fernseher haben.

Der Schüler kassiert drei Überweisungen

Auf dieses Schreiben haben auch tatsächlich drei Empfänger reagiert und insgesamt 350 Euro auf das Konto des 15-Jährigen überwiesen. Nun wurde dem jungen Mann der Prozess gemacht und deshalb mussten auch alle 230 angeschriebenen Betroffenen ihre Aussage vor dem Gericht in Cottbus machen und aus ihrer Heimat in Schaben anreisen.

Die Gesamtkosten für diese Zeugenaussage dürften bei schätzungsweise knapp 7.000 Euro liegen, wenn man für die jeweilige Aufwandsentschädigung 300 Euro kalkuliert. Das steht wohl bei dem angerichteten Schaden von 350 Euro wohl nicht im rechten Verhältnis, zudem auch die drei Geschädigten sich äußerst dämlich angestellt hatten und im Prinzip dafür eigentlich selber schon Strafe verdient hätten.