Regentonnen - Arten, Vorteile, bester Standort und Hinweise zur Instandhaltung und Reinigung

Sobald man den Wasserhahn aufdreht, zahlt man automatisch auch Abwasser mit. Das bedeutet, Wasser ist teuer. Gerade in der warmen Jahreszeit wird viel Wasser zum Gießen verbraucht. Deshalb lohnt sich eine Regentonne für jeden Gartenbesitzer in jedem Fall. Es gibt mittlerweile eine Vielzahl dekorativer Modelle; doch natürlich sollte man auch auf gute Qualität achten. Wichtig ist zudem der richtige Standort. Haben Sie einen Garten und möchten Sie ein wenig Geld sparen, indem Sie Ihre Pflanzen mit Regenwasser gießen? Informieren Sie sich über die Vorzüge und Anschaffung einer Regentonne.

Von Claudia Rappold

Arten von Regentonnen

Bei uns regnet es relativ häufig, deshalb macht das Aufstellen einer Regentonne auf jeden Fall Sinn. Das Regenwasser wird effektiv aufgefangen und man kann eine nicht unerhebliche Menge Wasser erwirtschaften. Damit kann man eine Menge Geld sparen.

Unterschiede in Material und Größe

Es gibt viele unterschiedliche Regentonnen und manche sehen sogar noch dekorativ aus. Wurden früher meist Holzfässer verwendet, so wählt man heute meist Regentonnen aus robustem Kunststoff. Bei den einfachen Modellen wird das Wasser per Hand mit einer Gießkanne entnommen.

Regentonnen haben ein Fassungsvermögen zwischen 200 und 500 Litern Wasser. Damit kann man schon eine Weile gießen und das Wasser auch speichern. Natürlich gibt es auch Tonnen mit einem kleineren oder noch viel größeren Fassungsvermögen.

Praktisches Utensil und dekorativer Hingucker

Die Regentonne bietet in jedem Fall eine gute Alternative, um kostbares Trinkwasser zu sparen. Für die Pflanzen reicht diese Wasserqualität aus. Heutzutage soll die Regentonne aber nicht nur zweckmäßig sein; sie soll sich optisch in den Garten integrieren und vielleicht sogar noch zum Blickfang werden.

Das ist mit den angebotenen Modellen durchaus machbar. Man findet beispielsweise

  • Amphoren
  • Regenfässer
  • Tonnen in Holzoptik
  • Tonnen in Steinoptik
  • Tonnen im Säulendesign
  • eckige Regentonnen (Tanks) sowie
  • Wandtanks in Stein- oder Holzoptik.

Zudem gibt es eine große Palette an unterschiedlichen Farben, damit man die Tonne passend zur restlichen Gartengestaltung auswählen kann.

Eine Regentonne kann sich auch optisch in den Garten integrieren
Eine Regentonne kann sich auch optisch in den Garten integrieren

Merkmale guter Qualität

Hochwertige Regentonnen sind robust und garantieren eine lange Lebensdauer. Viele sind frostsicher. Eine Regentonne muss immer blickdicht sein, um eine eventuelle Algenbildung zu vermeiden.

Eine Regentonne ist effizient und mit der neuen Generation von Tonnen bringt man auch Farbe in den Garten. Die relativ geringe Investition lohnt sich also allemal, gemessen an den vielen Litern Wasser, die man einsparen kann. Der Einsatz einer Regentonne ist außerdem auch noch ökologisch und umweltbewusst.

Der richtige Standort

Die Regentonne ist gekauft; nun stellt sich die Frage nach einem günstigen Standplatz. Nicht immer sind alle Beteiligten hierüber einer Meinung. Hässliches Monstrum oder unverzichtbares Arbeitsmittel? Hier scheiden sich die Geister.

Getreu dem typischen Rollenverhalten möchten die Herren der Schöpfung die Regentonne am liebsten da aufstellen, wo sie unter rein pragmatischen Gesichtspunkten hingehört: direkt an die Hauswand und genau neben dem Regenfallrohr. Falls das Haus über mehrere Fallrohre verfügt, sollte möglichst an jedem Rohr eine Tonne stehen, um eine optimale Wasserversorgung zu gewährleisten.

Und natürlich sollen die Tonnen auch möglichst nah an ihrem Einsatzgebiet stehen, damit man die gefüllten Gießkannen nicht so weit tragen muss. Dasselbe gilt auch für den Gartenschlauch, falls die Regentonne mit einer Pumpe ausgestattet ist.

Damen dagegen reagieren auf die Frage nach dem besten Standort für die Regentonne meist emotional und antworten "Dort, wo sie am wenigsten auffällt". Wenn es in ihrem Garten überhaupt so etwas Hässliches wie eine Regentonne geben soll, dann doch bitte an einem möglichst versteckt liegenden Platz.

Das ist natürlich schon allein deshalb nicht möglich, weil die Regentonne ja einen Zufluss besitzen muss, über den sie das Regenwasser auffängt. Also muss sie definitiv direkt am Regenfallrohr stehen.

Es spricht jedoch nichts dagegen, vor diesen Standort einen Busch oder eine Kletterranke zu pflanzen, um den unansehnlichen grünen Kasten oder das braune oder graue Fass optisch zu tarnen. So lässt sich meist der beste Kompromiss finden.

Wer über genügend Platz und ein entsprechendes Budget verfügt, der kann sich auch Gedanken darüber machen, ob er sich nicht eine unterirdische Zisterne einbauen lassen will. Diese etwas altmodischen Einrichtungen erleben derzeit ihre Renaissance, denn wie nie zuvor ist es heute notwendig, mit den vorhandenen Ressourcen zu wirtschaften.

Wer die Wahl zwischen der einen oder der anderen Hausecke hat, der sollte noch mehrere Faktoren berücksichtigen. Darunter zum Beispiel die Sonneneinstrahlung.

Steht eine Regentonne an einem der Sonne sehr stark ausgesetzten Platz, so wird der Kunststoff mehr beansprucht, bleicht schneller aus, wird schneller spröde und porös. Für die Lebensdauer der Tonne selbst ist es also idealer, wenn sie mehr im Schatten steht. Auch die Wasserqualität bleibt besser, denn im stark erwärmten Wasser können sich Keime und Algen schneller ausbreiten.

Tipps zum Kauf

Beim Kauf einer Regentonne sollte man auf eine stabile Verarbeitung achten. Moderne Modelle sollten erweiterbar sein - das Thema Zubehör behandeln wir im folgenden Punkt - und aus UV-stabilem und recycelbarem Material bestehen. Hilfreich ist eine eingebaute Füllstandanzeige.

Hat die Tonne einen großen Deckel, gelangt weniger Dreck hinein, was die Reinigung deutlich erleichtert. Wer sich zusätzliche Arbeit ersparen möchte, wählt eine frostsichere Variante.

In Sachen Größe sollte man sich natürlich auf die Größe des Gartens bzw. die Anzahl der zu bewässernden Pflanzen konzentrieren. Auch die Region und die dort typische Regenmenge ist ausschlaggebend. Generell sagt man, dass die Standardgröße mit einem Fassungsvermögen von 200 bis 300 Litern für den durchschnittlichen Privatgebrauch ausreichend ist.

Wer es ganz genau nehmen möchte, kann die optimale Größe der Regentonne auch mit einer bestimmten Formel ausrechen: Projizierte Dachfläche in m² x Abflussbeiwert x Niederschlagswert.

  • Die projizierte Dachfläche gibt die Fläche an, auf die der Regen fällt. Um den Wert zu erhalten, addiert man den Dachüberstand zur Grundfläche des Hauses.
  • Die Niederschlagmenge, die schließlich im Abfluss landet, wird mit dem Abflussbeiwert angegeben; dieser liegt zwischen 0 und 1. 1 bedeutet: jeder Tropfen Regen landet im Abfluss. 0 bedeutet: der komplette Niederschlag bleibt ungenutzt. Beispielwerte: bekieste Flächendächer: 0,6; Beton und unglasierte Tonziegel: 0,8; glasierte Tonziegel: 0,9.
  • Der Niederschlagswert beschreibt die reine Menge an Niederschlag. Hierfür stehen dem Verbraucher Durchschnittswerte, die regional unterschiedlich ausfallen, zur Verfügung. Dabei sollte man einen Durchschnittswert für die gesamte Bewässerungssaison nehmen.

Übrigens kann man eine Regentonne auch selbst bauen - wie dies beispielsweise möglich ist, zeigen wir hier.

Zubehör zur Filterung und Wasserentnahme

Für Regentonnen gibt es auch ein umfangreiches Zubehör, damit man das Wasser filtern und einfach entnehmen kann.

Zulaufrohre und Regensammler

Bei den einfachen Modellen wird das Wasser mit der Hand mittels einer Gießkanne oder eines Eimers entnommen. Bei dieser offenen Methode kann aber auch Laub in die Regentonne fallen.

Da ist es einfacher, wenn das Regenwasser über Zulaufrohre zugeführt wird und der Deckel geschlossen bleibt. Außerdem können Stechmücken ihre Eier in offene Regentonnen ablegen und man hat dann eine Mückenplage. Auch ein Überlaufen der Regentonne kann das umgebende Gebiet überschwemmen und der Flora schaden.

Dagegen gibt es einen so genannten Regensammler. Dieser ist ein dünnes Abzweigrohr und wird in das Fallrohr eingesetzt.

So wird das Regenwasser teilweise in die Regentonne abgeleitet. Gleichzeitig werden aber auch gleich Laub und grobe Bestandteile herausgefiltert.

Ist die Tonne voll, läuft das Wasser in die Kanalisation. Wesentlich preisgünstiger sind Klappen; damit wird der Großteil des Wassers über eine Rinne zugeführt. Allerdings gelangen auch Blätter mit hinein und die Klappe muss per Hand geschlossen werden, wenn die Tonne voll ist.

Das Sammeln und Speichern von Regenwasser hat schon eine sehr lange Tradition; bereits im antiken Griechenland kannte man diese Methode. In der heutigen Zeit kann sie dem Gartenbesitzer eine Menge Geld ersparen.

Gerade in der warmen Jahreszeit, während einer langen Trockenperiode, sind Pflanzen und Rasen sehr durstig und brauchen jede Menge Wasser. Dabei kann das Sammeln und Speichern des Wassers sowie die Entnahme durch richtiges Zubehör optimiert werden.

Wasserhähne und Verbindungsrohre

Um das Wasser einfach entnehmen zu können, gibt es Wasserhähne, die installiert werden können oder schon an der Regentonne sind. Außerdem kann man über Rohre weitere Tonnen mit der ersten verbinden, um größere Mengen Wasser zu sammeln. Dann kann man auch längere Trockenperioden gut überstehen.

Damit man Regentonne samt Zubehör auch möglichst lange nutzen kann, darf die nötige Instandhaltung nicht fehlen...

Instandhaltung und Reinigung der Regentonne

Eine Regentonne ist keine Anschaffung für's Leben, selbst dann nicht, wenn Sie sich für ein hochpreisiges Modell entscheiden. Bei idealer und guter Pflege kann sie jedoch eine Lebensdauer von 10 bis 20 Jahren erreichen. Danach ist vermutlich auch der beste Kunststoff porös und muss ausgetauscht werden.

Wie bei allen Besitztümern, gilt auch bei der Regentonne, dass sich ihre Lebensdauer verlängern lässt, wenn sie gut gereinigt und gewartet wird. Im Sommer ist die Regentonne im Dauerbetrieb. Sie wird von der prallen Sonne beschienen, ist Wind und Regenschauern ausgesetzt.

Ihre Wasserhähne und die möglicherweise integrierte Pumpe werden häufig benutzt. Dass hier eine Abnutzung auftritt, ist nur selbstverständlich.

Im Sommer: Reinigen und Wasserhähne überprüfen

Im Sommer genügt es, wenn Sie die Regentonne hin und wieder reinigen, wenn sie zufällig gerade einmal leer ist. Schauen Sie einfach hinein und entfernen Sie herum schwimmende Blätter oder das Sediment am Boden. Auch die Wasserqualität wird Ihnen diese Mühe danken.

Achten Sie besonders auf die Ein- und Auslassöffnungen. Ist der Wasserhahn verstopft, kann er schnell und unkompliziert ausgebaut oder gesäubert werden. Manchmal ist auch ein Ersetzen des Hahnes oder seiner Ventile und Dichtungen notwendig.

Alle diese Arbeiten kosten etwas Mühe; die Ersatzteile sind jedoch sehr günstig. Wenn Sie nicht auf den Zustand des Hahns achten, kann er eines Tages platzen und die Tonne kann viel Wasser verlieren.

Im Herbst: Unterbringung im Trockenen und Pumpenwartung

Zu Beginn des Herbsts und der starken Regenzeit sollte die Tonne entleert, einmal gründlich gereinigt und dann im Trockenen untergebracht werden - idealerweise an einem Ort, an dem die Temperaturen den Gefrierpunkt nicht erreichen.

Die Technik wie Hähne, Schläuche, Ventile oder sogar die Pumpe sollte man auf jeden Fall im Haus aufbewahren. Jetzt ist auch der ideale Zeitpunkt für eine ausführliche Pumpenwartung, die man auch durch einen Fachmann vornehmen kann.

Konsequenzen mangelnder Wartung

Lässt man eine womöglich noch mit Wasser gefüllte Tonne über den Winter draußen stehen, so können durch das gefrierende Wasser große Schäden am Kunststoff entstehen. Er wird porös und rissig.

Bei sehr viel Pech kann die Tonne durch das sich ausdehnende Eis auch einfach gesprengt werden und lange Risse bekommen. Diese Schäden sind irreparabel. Der Aufwand, die Tonne zum Saisonende zu pflegen und einzulagern, lohnt sich also in jedem Fall.

Möchte man dennoch darauf verzichten, sollte man über die Anschaffung einer frostsicheren Tonne nachdenken...

Vorteile frostsicherer Tonnen

Frostsichere Tonnen halten selbst gefrorenes Wasser aus
Frostsichere Tonnen halten selbst gefrorenes Wasser aus

Die herkömmlichen Regentonnen müssen über Winter entleert und am besten eingelagert oder auf den Kopf gestellt werden. Sie sind nicht winterfest und der Kunststoff könnte platzen. Es gibt aber auch frostsichere Tonnen; selbst wenn das Wasser gefriert, halten sie das aus.

Wer die herkömmlichen Tonnen nicht leeren und winterfest machen will, kann eine Holz- oder Styroporplatte auf das Wasser legen. Diese nehmen die entstehenden Spannungen bei Minusgraden auf, damit sie nicht an die Kunststoffwände der Regentonne übertragen werden.

Vorzüge und Merkmale frostsicherer Regentonnen

Sicherer und besser sind aber frostsichere Regentonnen. Sie bestehen aus einem robusten Kunststoff, der Kälte, Frost, Eis und Schnee vertragen kann.

Diese Tonnen sind besonders dickwandig und aus einem speziellen Material. Bei Frostgefahr soll der Auslaufhahn geöffnet bleiben; das Restwasser kann in der Tonne verbleiben.

Auch diese Regentonnen gibt es im schicken und edlen Design, so dass sie den Garten zieren können. Laut Herstellerangaben versprechen sie, absolut winterfest zu sein. Sie kosten, je nach Modell und Fassungsvermögen, zwischen 150 und 350 Euro.

Nichtsdestotrotz gibt es aber auch viele Gartenbesitzer, die den Winter über das Wasser in der herkömmlichen Regentonne belassen und sie problemlos durch die kalte Jahreszeit bekommen. In Gebieten, in denen ein eher frostiger Winter zu erwarten ist, sollte man sie trotzdem besser leeren.

Denn das Wasser dehnt sich beim Gefrieren aus und so kann die Tonne reißen oder brechen. Da sich das Wasser ausdehnt, sollte auch eine frostsichere Tonne nicht bis oben mit Wasser gefüllt sein.

Beim Kauf sollte man sich versichern, dass die Regentonne winterfest ist, dann spart man Arbeit, Mühe und unter Umständen auch Geld. Sie kann dann ohne Probleme im Freien bleiben und man muss sich keine Gedanken machen, wie man sie frostsicher bekommt. Außerdem haben sie durch das robuste Material generell eine längere Lebensdauer und sie erfreuen, je nach Modell, durch ihr schönes Aussehen und ihre Stabilität.