Bonsaibäume - Merkmale von Zimmerbonsai und Gartenbonsai und hilfreiche Pflegetipps

Exotische Pflanzen aus Fernost: Bonsaibäume erfreuen sich auch hierzulande wachsender Beliebtheit - und das im wahrsten Sinne des Wortes. Die asiatischen Bäume im Miniformat zeichnen sich durch spezielle Merkmale aus. Bei der Pflege eines Zimmerbonsais sollten einige Punkte beachtet werden. Doch auch im Garten lässt sich ein Bonsaibaum züchten. Informieren Sie sich über die Merkmale von Zimmer- und Gartenbonsai, und holen Sie sich hilfreiche Pflegetipps.

Christian Steinfort
Von Christian Steinfort

Hätten Sie's gewusst? Mit dem Namen "Bonsai" wird im asiatischen Kulturraum eine ganz bestimmte Methode zur Gestaltung von Bäumen, Pflanzen und sogar Gartenanlagen bezeichnet. Dabei spielt die Formung der Pflanzen und Bäume, beispielsweise durch gezielten Schnitt oder Umwickelung mit Draht, eine wichtige Rolle.

Verschiedene Arten von Bonsaibäumen

Ästhetik ist eben alles - und die erfordert manchmal eine ganze Menge Geduld und Zeit. Dasselbe gilt übrigens für die bei uns eher bekannten Zimmerbonsais, wenn auch in kleinerem Umfang. Doch auch im Garten lassen sich Bonsaibäume züchten, wenn man auf einige Punkte achtet.

Der Zimmerbonsai

Als Zimmerbonsai kommen nur solche Exemplare in Frage, die über einen besonders schönen Stamm mit passender Baumkrone verfügen. Zu den geeigneten Pflanzen zählen mitunter

  • der Ficus
  • der Pfennigbaum
  • der Jadebaum
  • der Falsche Tee oder
  • bestimmte Olivensorten.

Häufig werden die Bonsais im Mini-Format gleich in einem edlen Pflanzkasten geliefert, beispielsweise mit schwarzem Klavierlack veredelt oder ganz minimalistisch in mattem Grau. Eine Pflanze, die einfach jedem Raum einen Hauch Exotik verleiht und einfach einzigartige Akzente setzt.

Dabei sind dem eigenen Stil keine Grenzen gesetzt: Bonsaibäume sind mit ganz verschiedenen Baumkronen, mal in sattem Grün, mal in leuchtendem Rot erhältlich. Auch der Stamm kann ganz unterschiedlich geformt sein, wobei harmonische Proportionen besonders wichtig sind.

Bonsaibäume mit kleinen Blättern und Ästen, die leicht verholzen, eignen sich am besten als Zimerbonsai. An den Zuchtarten mit kleinen Früchten und Blüten wird man in Sachen harmonisches Gesamtbild die größte Freude haben.

Der Gartenbonsai

Auch im Garten kann ein Bonsaibaum zu einem ganz besonderen Blickfang werden. Je nachdem, in welche Form man einen Gartenbonsai bringen möchte, hat man die Wahl zwischen unterschiedlichen Pflanzenarten. Zunächst einmal gibt es die mehrstämmige Form, bei der man das Grün in Kugelform schneidet.

Eiben und Buxbäume sind dafür sehr gut geeignet. Man sollte dabei die unteren Kugeln größer belassen, um ein harmonisches Bild zu schaffen.

Des Weiteren ist die Etagenform beliebt. Hierbei gibt es nur einen Stamm, von dem die Äste waagerecht abgeben und es somit zur Etagenbildung kommt. Kiefern eignen sich für diese Bonsaiart besonders gut.

Die richtige Pflege

Doch ganz egal, für welches Exemplar Sie sich entscheiden: Damit der Bonsai lange Freude bringt, will er sorgsam gepflegt werden. Bonsaibäume können äußerst anspruchsvoll sein, da sie neben der üblichen Pflege auch einen gewissen Gestaltungswillen ihres Besitzers verlangen.

Zu Düngung, Gießpensum und Standort sollten Sie direkt Ihren Händler befragen. So verschieden die unterschiedlichen Bonsai-Arten, so individuell sind auch deren Ansprüche.

Grundsätzlich aber will der Bonsaibaum clever gegossen werden, schließlich hat seine oft enorme Wurzel meist nur wenig Platz im dekorativen Pflanzgefäß. Um das Bäumchen ganz nach Wunsch zu formen, haben sich zwei verschiedene Methoden bewährt: Entweder schneidet man die Äste wie auch die Wurzel regelmäßig zurück, was dem traditionell asiatischen Stil entspricht. Oder aber Sie umwickeln Ihren Bonsai mit Draht und bringen ihn so in die gewünschte Form.

Bonsaibäume - sei es im Garten oder im Haus - sind äußerst pflegeintensiv
Bonsaibäume - sei es im Garten oder im Haus - sind äußerst pflegeintensiv

Pflegetipps für den Zimmerbonsai

Bei der richtigen Pflege von Zimmerbonsais sollte man über die unterschiedlichen Anforderungen der tropischen und subtropischen Arten Bescheid wissen. Zimmerbonsais aus den tropischen Regionen züchtet man in so genannten Warmhäusern - für die Pflanze bedeutet dies, dass sie stets eine konstante Temperatur benötigt, die zwischen 18 und 24 Grad Celsius liegt.

Subtropische Arten hingegen werden in Kalthäusern gezüchtet, in denen die Temperatur im Winter fünf bis zwölf Grad beträgt. Man sollte ihnen zu dieser Zeit eine Ruhepause gönnen und sie in kalte, jedoch helle, Räume stellen, wie etwa das Schlafzimmer oder den Wintergarten.

Generell sollte die Temperatur für die Nacht ein wenig gesenkt werden. Im Sommer bevorzugen die subtropischen Bonsais eine windstille Stelle. Sie können für diese Zeit auch draußen stehen.

Zimmerbonsais benötigen viel Licht; ein Platz am Fenster ist also ein guter Standort. Allerdings gilt es zu beachten, dass eine zu starke Hitze den Pflanzen schaden kann - so sollte an heißen Sommertagen auf Jalousien oder Gardinen zurück gegriffen werden.

Pflegetipps für den Gartenbonsai

Bei der Pflege des Gartenbonsais kommt es natürlich darauf an, seine Form beizubehalten und ihn regelmäßig zurück zu schneiden.

Bei der ersten Gruppe, zu der die Eiben und Buxbäume gehören, können Hecken- oder Buxbaumscheren verwendet werden. Dabei sollte man den oberen Bereich immer stärker stutzen.

Bei der zweiten Gruppe, zu der die Kiefern zählen, ist ein wenig mehr Aufwand notwendig. Die längsten Kerzen der Pflanze werden im Frühjahr abgezupft. Im oberen Bereich der Krone sollte man einzelne Zweige gänzlich abschneiden.

Generell sollten die Gartenbonsais im Bereich der Stämme vom Grün befreit werden. Dies gelingt bei jungen Trieben per Hand; später kann man eine Rosenschere zur Hilfe nehmen.

Auch das Düngen zählt zu der regelmäßigen Pflege. Während Kiefern mit einer jährlichen Düngung auskommen, sollte man bei anderen Pflanzenarten im Frühjahr sowie im Spätsommer zu einem organischen Dünger greifen.