Häusliche Gewalt: Noch immer werden Kinder häufig geschlagen

Zwischen 1975 und 2001 sorgten Sanktionen gegen Kindesmisshandlung für weniger Gewaltsfälle

Von Laura Busch
12. August 2010

Ein internationales Forscherteam hat in mehreren aufwendigen Studien über fünf Jahre hinweg Daten zu häuslicher Gewalt gesammelt. Dazu wurden rund 14.000 Mütter aus unter anderem Brasilien, den USA und Indien befragt. Über die Hälfte der Mütter (55 Prozent) hatte ihr Kind demnach schon einmal körperlich gezüchtigt. 16 Prozent der Kinder hatten darüber hinaus sehr schwere Misshandlungen erleiden müssen.

Risikofaktoren häuslicher Gewalt

Gewalt ist besonders in den Familien ein Thema, in denen die Eltern keine gute formale Bildung haben. Ob eine Familie jedoch arm oder reich ist, hatte keinen messbaren Einfluss. Hier waren die Anwendungen von mündlicher und tätlicher Gewalt tatsächlich etwa gleich hoch.

Insgesamt zeichnet sich jedoch ein positiver Trend ab: In den Jahren zwischen 1975 und 2001 verringerte sich in den Ländern, in denen Gesetze gegen Kindesmisshandlung eingeführt worden waren, die Fallzahlen um etwa 18 Prozent. Den Forschern zufolge gibt es demnach einen direkten Zusammenhang zwischen einer geringeren Zahl von Misshandlungsfällen und einem strengen Durchgreifen vonseiten des Staates.