Studie: Verliert die Lieblingsmannschaft - steigen die Fälle häuslicher Gewalt

Von Thorsten Hoborn
20. April 2010

Fußball, Fans und Hysterie - die Kombination dieser Begriffe leuchtet so ziemlich jedem ein. Doch in wie weit sich der negative Ausgang wichtiger sportlicher Events auf die Stimmung und die Ereignisse im eigenen zu Hause auswirken, haben nun kalifornische Forscher untersucht.

Nach etwa 1.000 Football-Spielen der amerikanischen Profiliga NFL beobachteten sie akribisch die Nachrichten auf der Suche nach Meldungen von gewaltsamen Übergriffen und Misshandlungen in Privathaushalten. In Fällen derber Misserfolge der geliebten Mannschaft erhöhte sich die Zahl der Übergriffe von Football-Fans auf ihre Lebensgefährtinnen und Familienmitglieder um zehn Prozent.

Je desillusionierter die Anhänger, desto größer die Aggressionen und die Bereitschaft zur Gewalt. Nach besonders unvorhergesehenen Spielausgängen stieg die Zahl der Tätlichkeiten daher auf 20 Prozent an. In wie weit die Übergriffe amerikanischer Football-Fanatiker mit deutschen Fußball-Fans verglichen werden können ist fraglich, die Untersuchungsergebnisse dürften jedoch sehr zum Nachdenken anregen.