37-jähriger erfährt seine wahre Identität: Durch Militärdiktatur verschleppt und zwangsadoptiert

Von Ingrid Neufeld
9. August 2013

Aufgrund der argentinischen Militärdiktatur kam es häufig zu Zwangsadoptionen. Es gibt Organisationen, die wollen, dass die Kinder ihre wahre Identität erfahren. So konnte dem 37-jährigen Pablo Germán Athanasiu Laschan inzwischen seine wahre Abstammung mit Hilfe eines Gentestes offenbart werden.

Seine Eltern beteiligten sich während der Militärdiktatur von General Augusto Pinochert (1973 - 1990) an Umsturzplänen der Diktatur und an der Idee, eine kommunistische Revolution in Chile zu initiieren. Darum flohen sie 1974 nach Buenos Aires in Argentinien und wurde aber nach der Machtübernahme des Militärs vom Geheimdienst gefangen genommen. Bis jetzt ist ihr Verbleib unklar. Doch der Sohn wurde von einem Ehepaar adoptiert, das die Machthaber dafür ausgesucht hatten.

Eine Organisation, die sich auf die Suche nach zwangsadoptierten Kindern macht, heißt "Großmütter der Plaza de Mayo", die von Großmüttern betrieben wird, die wenigstens die Kinder ihrer verschleppten, oder ermordeten Kinder wiederfinden wollen.

Rund 500 verschleppte Kinder gehen auf das Konto der argentinischen Militärdiktatur. Mit Pablo Germán Athanasiu Laschan konnte das 109. Schicksal geklärt werden. Für diese Kinder ist die Aufdeckung ein Trauma, da nicht nur die Herkunft ein schweres Schicksal bedeutet, sondern auch die Adoptivväter oft hochrangige Offiziere sind, die selbst zur Ermordung der eigenen Eltern beigetragen haben. Auch für Pablo ist es nicht einfach, zumal nicht einmal mehr die leiblichen Großeltern leben.