Kurparks - Merkmale, Angebote und lohnenswerte Ziele

Trägt eine Ortschaft den Zusatz "Bad" vor ihrem Namen, so kann man daraus schließen, dass es hier etwas gibt, was besonders gesundheitsfördernd ist. Das kann nun eine besondere Heilquelle sein oder aber auch nur die gute Luft. In einem Bad gibt es deshalb auch bestimmte Kuranlagen, die die Genesung der Patienten aktiv unterstützen sollen. Ein Beispiel für solch eine Anlage ist der Kurpark. Lesen Sie über Merkmale und Angebote berühmter Kurparks, und informieren Sie sich über lohnenswerte Ziele.

Von Kai Zielke

Kurparks - Generelle Merkmale

Wie der Name schon sagt, ist der Kurpark eine Parkanlage für Kurgäste, also für Patienten, die sich der Gesundheit zuliebe in dem jeweiligen Ort aufhalten. Meist gibt es eine Kurklinik, in der die Besucher ihre Anwendungen erhalten und medizinisch versorgt werden.

Beim Kurpark handelt es sich um einen innerstädtischen Park. Er erinnert in seiner Anlegung an einen Landschaftspark, enthält jedoch Elemente wie

  • Kurhaus und Trinkhalle
  • Brunnenhaus
  • Badehaus und
  • Konzertmuschel.

Bei vorhandenen Heilquellen gibt es außerdem auch oft ein Thermalbad, vor allem wenn es sich um Sole handelt. Doch auch ohne heilendes Wasser verfügt ein Bad auch oft über eine Therme, da sportliche Betätigung im Wasser um einiges gelenkschonender ist als an Land.

All diese Anlagen befinden sich meist in kurzer Entfernung zueinander, damit die geschwächten Kurgäste keine weiten Strecken zurücklegen müssen. Oftmals sind sie in einen Kurpark eingebettet, so dass es nicht nötig ist, Straßen zu überqueren und der Gang vom einen zum anderen Gebäude gleich einen Spaziergang im Grünen beinhaltet.

Der Kurpark ist ein fester Bestandteil eines Kurortes. Hier werden nicht nur Anwendungen durchgeführt, auch das kulturelle Leben des Ortes findet im Park statt. So kann man im Sommer zum Beispiel an Open-Air-Konzerten teilnehmen oder Kunstausstellungen besuchen.

Daneben bietet sich der Kurpark natürlich auch für ausgedehnte Spaziergänge an der frischen Luft an. Besonders Luftkurorte verfügen daher über weitverzweigte Kurparks, um ihren Kurgästen die Möglichkeit zu geben, sich möglichst viel in der wohltuenden Umgebung zu bewegen.

Parkweg oder Waldweg im Herbst mit bunten, fallenden Blättern
Parkweg oder Waldweg im Herbst mit bunten, fallenden Blättern

Angebote für Patienten und Anwohner

Kurparks sind jedoch nicht nur für Patienten zugänglich; auch Anwohner können die Grünfläche für ihre Freizeitgestaltung nutzen. Voraussetzung ist jedoch, dass die Patienten nicht gestört werden. Lagerfeuer und laute Spiele sind daher meist verboten.

Spazierwege

Ein Kurpark enthält vor allem verschiedene Spazierwege, die unterschiedlich lang beziehungsweise anspruchsvoll sind. Verschiedenfarbige Beschilderungen sorgen dafür, dass die Wege von den Besuchern einwandfrei zu erkennen sind. Patienten können so zum Beispiel dazu angehalten werden, eine Woche lang dem grünen Weg zu folgen und sich dann am roten zu versuchen.

Kneippbecken und Ruhehallen

Neben den Spazierwegen gibt es in Kurparks auch verschiedene andere gesundheitsfördernde Anlagen. So findet man zum Beispiel häufig ein Kneippbecken und große Ruhehallen sowie Sonnenterrassen.

Unterhaltungs- und Gastronomieangebote

Für die Unterhaltung der Kurgäste ist außerdem in der Regel eine große Freiluftbühne oder aber eine Veranstaltungshalle vorhanden, wo während der Saison Konzerte und Live-Auftritte zu sehen sind. Für das leibliche Wohl ist zumindest durch einen Kiosk oder Imbiss gesorgt.

Sport und Entspannung

Im Sommer kann der Kurpark von den Mitarbeitern auch genutzt werden, um dort zum Beispiel Fitnesskurse oder Entspannungsübungen anzubieten.

Obgleich Kurparks nach wie vor benutzt werden, um die Genesung der Kurgäste voranzutreiben, haben sie nicht mehr denselben Stellenwert wie zu ihrer Entstehung...

Entstehung des Kurparks

Die Geschichte des Kurparks geht bis in die Antike zurück. Bekanntermaßen liebten es die alten Römer, ihre Zeit in Bädern und Thermen zu verbringen. Die Reinigung des Körpers nahm hierbei zwar einen großen Stellenwert ein, jedoch spielte auch das Geschäft eine wichtige Rolle.

Die Thermen können als Marktplätze der Antike bezeichnet werden. Hier traf man Handelspartner und schloss wichtige Verträge.

Römische Thermen waren oft in eine parkähnliche Anlage eingebunden, die den Besuchern dazu diente, sich ungestört und unter vier Augen zu unterhalten. Diese Anlagen können als Vorreiter des heute bekannten Kurparks betrachtet werden.

Bereits im ersten Jahrhundert nach Christus kamen die ersten Kurparks nach diesem alten römischen Modell in Deutschland auf. Man fand sie zum Beispiel in Aachen und Wiesbaden.

Doch erst im 17. Jahrhundert begann man damit, moderne Kurparks zu errichten, wie man sie auch heute noch antrifft. Alle Städte und Märkte, die heute den Beinamen "Bad" tragen, müssen nach deutschem Recht über einen "angemessenen" Kurpark verfügen.

Senioren, älteres Paar sitzt auf Parkbank
Senioren, älteres Paar sitzt auf Parkbank

Beliebte Kurparks in Deutschland

Glücklich darf sich schätzen, wer in einem Kurort lebt. All die Annehmlichkeiten, die Kurgäste während ihres Aufenthalts genießen dürfen, können nämlich sehr oft auch von den Anwohner genutzt werden.

Bestes Beispiel hierfür ist der Kurpark. Er ist für die Öffentlichkeit frei zugänglich und kann daher auch von Urlaubern und Ausflüglern für einen kleinen Abstecher ins Grüne genutzt werden. Während manche Kurparks lediglich an eine nette Grünfläche erinnern, sind andere wahrliche Juwele der Gartenkultur.

Kurpark Bad Kissingen

So zum Beispiel auch der Kurpark in Bad Kissingen. Die Anlage wurde Mitte des 18. Jahrhunderts vom damaligen bayerischen König Ludwig dem Ersten höchstpersönlich entworfen. Auch heute noch besticht das Gelände mit seinem barocken Einschlag.

Tausende von Blüten verwandeln den Park jedes Frühjahr in ein wahres Paradies, während die hohen und akkurat gesetzten Bäume im Hochsommer zu einem kühlen und schattigen Spaziergang einladen. Ein prächtiger Springbrunnen sorgt für eine entspannende Geräuschkulisse und dient gleichzeitig als Blickfang.

Der Rosengarten von Bad Kissingen grenzt direkt an den Kurpark an. Zu Zeiten seiner Entstehung war der Kurpark nur den Kurgästen vorbehalten, weshalb man den Rosengarten anlegte, um auch den Anwohnern Raum für ihre Freizeitgestaltung zu bieten.

Heute unterscheidet man nicht mehr wirklich zwischen den beiden Anlagen, der Rosengarten ist zum Teil der Kuranlage geworden. Man findet hier circa 130 verschiedene Rosensorten, die vor allem im Sommer einen atemberaubenden Duft über das gesamte Gelände verströmen.bNach Einbruch der Dunkelheit lohnt sich ein Abendspaziergang zum Fächerspringbrunnen, da dieser des Nachts in verschiedenen Farben beleuchtet wird.

Luitpoldpark Bad Kissingen

Herbst - Frau mit Mantel, Hut und Sonnenbrille macht Spaziergang im Park
Herbst - Frau mit Mantel, Hut und Sonnenbrille macht Spaziergang im Park

Auch der Luitpoldpark in Bad Kissingen wird von Kurgästen und anderen Besuchern gleichermaßen gerne benutzt. Dadurch, dass die Saale quer durch den Park fließt, entsteht eine überaus idyllische Atmosphäre, in der man Alltag und Stress schnell hinter sich lässt. Der Luitpoldpark ist jedoch nicht nur ein wahres Paradies für alle Ruhesuchenden, auch Hobbysportler und Wellnessfreaks kommen in der Kneipplandschaft und auf den Nordic-Walking-Strecken voll auf ihre Kosten.

Kurpark Bad Pyrmont

Einen Barfußweg gibt es auch am anderen Ende Deutschlands, im Kurpark von Bad Pyrmont. Hierbei handelt es sich um einen englischen Landschaftsgarten, der vor allem mit gepflegten Grünflächen besticht.

Aber auch an duftenden Blüten und Gartenkunst mangelt es dem Kurpark nicht. Besonders Fans von Azaleen werden in Bad Pyrmont sicherlich auf ihre Kosten kommen.

Weitere Kurparks

Zu den weiteren bekannten Kurparks in Deutschland zählen:

  • Bad Brückenau
  • Königsborn
  • Malente
  • Bad Oeynhausen
  • Bad Reichenhall
  • Bad Salzuflen
  • Badenweiler
  • Gräflicher Park Bad Driburg