Klassentreffen - Funktion und Tipps zur Organisation

Während man noch die Schulbank drückt, wünscht man sich meist nichts sehnlicher, als den verhassten Bau endlich verlassen zu können. Doch wenn es dann soweit ist, gehen viele mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Schließlich lässt man mit dem Schulabschluss nicht nur viele schöne Erinnerungen, sondern auch eine Menge guter Freunde hinter sich. Wer seine Schulkameraden nicht aus den Augen verlieren möchte, sollte von Zeit zu Zeit ein Klassentreffen veranstalten. Das hält nicht nur den Kontakt aufrecht, sondern ist auch jedes Mal wieder ein Riesenspaß. Lesen Sie alles Wissenswerte zum Klassentreffen.

Britta Josten
Von Britta Josten

Klassentreffen: Ziel und Zweck

Bei einem Klassentreffen handelt es sich um ein Treffen, welches von und für ehemalige Mitglieder einer Schulklasse organisiert wird. Dabei ist in der Regel einige Zeit verstrichen, seit man sich zum letzten Mal gesehen hat.

Deutschlandweit sind Klassentreffen nach dem Abschluss jeglicher Schulform denkbar. So kann es Treffen von ehemaligen Schülern einer Grundschule bis hin zur Berufsschule geben.

Feste Termine gibt es dabei nicht; in der Regel findet ein solches Treffen nur dann statt, wenn es auch entsprechende Personen gibt, die sich um die Organisation kümmern. Das Motiv ist meist Neugier; Ziel ist es, alte Kontakte wieder aufzufrischen, aber auch einfach nur zu erfahren, was aus den ehemaligen Klassenkameraden geworden ist. Häufig werden auch die ehemaligen Lehrer zu einer solchen Zusammenkunft eingeladen.

Aus unterschiedlichen Blickwinkeln

Interessen, Neigungen und Freundschaften verändern sich; bereits während der Periode, die man auf einer bestimmten Schule verbringt, werden bestimmte Richtungen eingeschlagen; während der letzten Jahre hat man ein paar der Klassenkameraden besonders lieben gelernt, andere sind einem trotz der langen Zeit immer irgendwie fremd geblieben.

Bahnt sich das erste Klassentreffen an, blickt man auf diese Zeit zurück. Gleichzeitig kommen einem verschiedenste Fragen in den Sinn:

  • Hat sie ihren Traumjob bekommen?
  • Ist sie bereits verheiratet?
  • Sind die beiden immer noch ein Paar?

Diese Fragen können sich aber auch in folgende Richtung und zu verschiedenen Gedanken hin verändern:

  • Haben wir überhaupt noch irgendetwas gemeinsam?
  • Was wird sie nur über mich denken?
  • Er hat sicherlich schon viel mehr erreicht, als ich
  • Bestimmt sind nur Kinder und Hochzeit die typischen Themen
  • Was hab ich dort überhaupt verloren?

Fragen und Gedanken dieser Art gibt es zuhauf. Besonders, wenn es sich um ein Abitreffen handelt, werden Karriere und Familienplanung ein Thema sein. Und selbst wenn man selbst davon überzeugt ist, glücklich zu sein, mit dem was man bisher erreicht hat oder keine Kinder zu wollen, den Partner, mit dem man zusammenlebt, nicht unbedingt heiraten zu müssen, damit die Liebe zu ihm einen Wert hat etc. - so wird man sich bei diesen Treffen immer mit anderen vergleichen.

Alte Klassenkameraden wieder zu sehen kann Freude oder Leid sein
Alte Klassenkameraden wieder zu sehen kann Freude oder Leid sein

Spätestens bei Fragen wie "Was machst du so?" oder "Bist du verheiratet?" wird sich so mancheiner mehr und mehr unwohl fühlen. So gesehen hat ein Klassentreffen sicherlich seine schönen Seiten, schließlich freut man sich, bestimmte Leute wieder zu sehen - andere wiederum nicht, und genau diese sind es meist, die einen mit ihren Fragen löchern.

Für viele Menschen ist ein Klassentreffen daher ein Event, welches sie sich von Anfang an sparen. Andere wiederum lieben sie - und damit sie auch sichergehen können, dass das nächste Treffen wirklich stattfindet, organisieren sie ein Klassentreffen am besten gleich selbst.

Organisation eines Klassentreffens

Hat sich jemand dazu bereit erklärt, das Treffen zu organisieren, so hat man das Gröbste bereits hinter sich. Die meisten Klassenkameraden verlieren nur deshalb den Kontakt zueinander, weil alle schlichtweg zu träge sind, um eine Zusammenkunft zu organisieren.

Die Klasse zusammentrommeln

Der zweite große Meilenstein ist das Ausfindigmachen der Schulfreunde. Viele sind in eine andere Stadt gezogen oder haben den Namen ihres Ehepartners angenommen.

Durch einen Anruf bei der Schule bekommt man jedoch zumindest die aktuellen Adressen aus der Schulzeit, wo die Eltern meist auch heute noch ansässig sind. Über die Angehörigen kommt man dann meist sehr schnell an die neueste Telefonnummer des vermissten Klassenmitglieds.

Sind auch die Eltern nicht zu erreichen, so kann man sein Glück im Internet versuchen. Hier gibt es zahlreiche Plattformen, auf denen sich ehemalige Schüler registrieren können, damit sie für ihre alten Freunde stets erreichbar sind.

Die meisten der ehemaligen Schüler, zumindest ein Großteil, wird sicherlich in den Social Media Netzwerken zu finden sein. Über sie gelangt man dann meist auch zum Rest.

Hat man im Internet kein Glück, kann man es auch über eine Zeitungsannonce versuchen. Allerdings dürfte die Chance, dass dies gelingt, noch geringer sein.

Ein lustiges Klassentreffen zu organisieren erfordert etwas Geschick und Organisationstalent
Ein lustiges Klassentreffen zu organisieren erfordert etwas Geschick und Organisationstalent

Raum mieten und Einladungen verschicken

Auf jeder Einladung muss ein Konto vermerkt sein, auf das die Gäste den Unkostenbeitrag für Speisen, Getränke und Saalmiete überweisen können. Nur wer das Geld auch zu einem gewissen Stichtag überwiesen hat, wird auch in die Planung mit einbezogen.

Leider kann es ziemlich lange dauernd, bis alle Eingeladenen auch reagiert haben, deshalb sollte man sich auch dann schon nach einem Raum umsehen, wenn man noch gar nicht weiß, wie viele Personen überhaupt kommen werden. Wer gut schätzen kann, ist hier klar im Vorteil.

Die meisten Gaststätten und Restaurants sind jedoch ziemlich kulant, wenn man mit einer so großen Gruppe kommt. Da macht es auch nichts, wenn einmal ein bis zwei Essen zusätzlich nachgeordert werden. Am besten spricht man das Problem schon frühzeitig mit dem Cateringchef ab.

Bei der Entscheidung für einer Gaststätte sollte man aber auch bedenken, dass der Platz hier deutlich begrenzt sein kann und man nicht unbedingt die Möglichkeit bekommt, sich mit allen gewünschten Personen auszutauschen. Besser ist es, einen Saal zu mieten, in dem auch mit Sitzgelegenheiten noch ausreichend Raum besteht, um sich etwas weiter abseits auch im Stehen mit jemandem zu unterhalten.

Für Gesprächsstoff sorgen

Hatte man sich früher stets was zu erzählen, fehlen einem Jahre später die Worte - dass einem kein passendes Gesprächsthema einfällt, ist besonders nach langer Zeit nicht ungewöhnlich. Als Organisator kann man solche peinlichen Momente der Stille verhindern, indem man beispielsweise durch aufgehangene Fotos oder Bildpräsentationen dem Gedächtnis auf die Sprünge hilft und etwa besonders gut gelungene Klassenfahrten, Projekte, Veranstaltungen etc. wieder aufleben lässt. Auch eine aufgestellte Pinnwand, die die Gäste nutzen, um ein altes sowie aktuelles Portraitfoto von sich aufzuhängen, wird sicherlich für Gesprächsstoff sorgen.

Den Abend musikalisch untermalen

Mit der richtigen Musik kann aus einer langweiligen Zusammenkunft die beste Party werden. Bei einem Klassentreffen bietet es sich an, Songs aus der "damaligen" Zeit zu spielen - bestimmt gibt es den ein oder anderen Hit, zu dem man in dieser Zeit am liebsten getanzt hat.

Die Sitzplätze klug auswählen

Eine feste Sitzordnung ist bei einem Klassentreffen natürlich kein Muss. Allerdings kann man als Organisator den Vorteil nutzen, dass man durch die Recherche einiges über die aktuellen Lebensverhältnisse der ehemaligen Klassenkameraden herausgefunden ist.

Dass man den Partner für's Leben bei einem solchen Treffen gefunden hat, soll schon mal vorgekommen sein. Hier kann man dem Glück ein bisschen nachhelfen - und verhindert auch typische Fettnäpfchen.