Lehrerausfall - Folgen und mögliche Lösungsmaßnahmen

Während sich die Kinder über viele Freistunden freuen, sind Eltern häufig verzweifelt, wenn es wieder mal zu einem Lehrerausfall kommt. Berufstätige Eltern können ihre Arbeit nicht einfach so an die freie Zeit ihres Kindes anpassen. Verhindert werden kann ein Stundenausfall natürlich nie, dennoch hilft ein offenes Gespräch zwischen Elternbeirat und Schule in vielen Fällen weiter. Informieren Sie sich über die möglichen Folgen eines Lehrerausfalls, und was man dagegen tun kann.

Von Claudia Haut

Folgeprobleme von Lehrerausfall

Eltern von Schulkindern kennen das Problem: Die Kinder kommen freudestrahlend um 11 Uhr nach Hause. Die letzten beiden Stunden sind ausgefallen, weil die Lehrerin mal wieder krank ist. Und am nächsten Tag beginnt die Schule erst zur dritten Stunde.

Was die Kinder freut, sehen die Eltern etwas realistischer. Der Unterrichtsstoff fehlt den Kindern, wird aber am Ende des Schuljahres als Kenntnisstand vorausgesetzt.

Besonders berufstätige Eltern sehen den Lehrerausfall mit gemischten Gefühlen. Sie können häufig ihre Arbeitszeiten nicht von heute auf morgen dem Schultag des Kindes anpassen.

Warum fallen so häufig Unterrichtsstunden aus?

Natürlich kommt es vor, dass ein Lehrer einmal krank wird und sich keine Vertretung finden lässt. In diesem Fall gibt es keine andere Möglichkeit, als die Stunde ausfallen zu lasen.

Häufig werden Lehrerkonferenzen kritisiert, da diese bereits ab der Mittagszeit stattfinden, um den Lehrern keinen allzu langen Arbeitstag zu bringen. In diesem Fall müssen die Kinder eher nach Hause - vielen Eltern geht dies gegen den Strich; zu beachten ist aber auch, dass der Arbeitstag nach der Schule für die Lehrer noch nicht erledigt ist. So gibt es in Sachen Unterrichtsvorbereitung oder Korrekturen eine Menge zu tun.

Manchmal gibt es in bestimmten Fächern einen Lehrermangel. Bis es dann zum Einsatz einer neuen Lehrkraft kommt - ein Referendar muss auch erstmal gut eingearbeitet werden - kann es schon mal eine Weile dauern.

Das Gespräch suchen

Auch wenn man sich als Elternteil noch so sehr über den Lehrerausfall aufregt - komplett verhindern wird man ihn niemals können. Jede Lehrerin, jeder Lehrer kann einmal krank werden. Dennoch helfen hier offene Worte zwischen dem Elternbeirat und der Schule.

Juristische Schritte sind in der Regel kaum erfolgsversprechend. Gegen die Schulorganisation kann man kaum mit subjektiven Schüler- oder Elternrechten angehen. Eltern, die diesen Weg bereits gegangen sind, können meist davon berichten, dass man ihnen zwar zustimmt, eine Hilfe jedoch kaum möglich ist.

Freistundenbetreuung

Vielleicht kann für die Freistunden eine Betreuung eingerichtet werden, die sich um die Kinder kümmert. Der Lehrstoff wird dadurch zwar auch nicht aufgearbeitet, dennoch sind die Kinder zumindest betreut.

Möglicherweise ist auch eine Art Patenschaft möglich. Jeweils zwei Klassen der gleichen Jahrgangsstufe sind Partnerklassen. Die Lehrer vertreten sich im Krankheitsfall gegenseitig.

Dies setzt natürlich auch voraus, dass diese Lehrer sich regelmäßig untereinander austauschen und im Vertretungsfall auf die Arbeitsunterlagen des erkrankten Lehrers zurückgreifen können. Auf diese Weise versäumen die Kinder zumindest den Unterrichtsstoff nicht bzw. müssen ihn dann später nicht nacharbeiten.

Buch führen

Bemerken Eltern häufige Unterrichtsausfälle, so sollten sie diese jeweils notieren. Auch Notizen über evtl. Vertretungen helfen, das Gespräch mit dem zuständigen Rektor der Schule zu suchen. Je mehr der Elternbeirat einer Schule mit den Verantwortlichen in Kontakt steht, desto eher kann das Problem Lehrerausfall zur Zufriedenheit aller gelöst werden.

Schließlich ist es auch nicht im Interesse der Lehrer, dass ihre Schüler bei längerem Unterrichtsausfall mit dem Stoff zurückhängen und dann innerhalb kürzester Zeit alles nachholen müssen. Lehrer und Schulleitung sind daher in der Regel durchaus kooperativ, was die Zusammenarbeit angeht.

Damit Lehrerausfall nicht immer direkt Freistunden heisst müssen andere Lösungen in betracht gezogen werden
Damit Lehrerausfall nicht immer direkt Freistunden heisst müssen andere Lösungen in betracht gezogen werden

Weitere Lösungsansätze

Damit alle Klassen Unterricht bekommen können, ist man an einigen Schulen an die Veränderung der Stundentafel gegangen. So könnten beispielsweise die Fächer, die über mehrere Stunden gehen, gekürzt werden. Des Weiteren wäre es möglich, auf außerschulische Ausflüge zu setzen.

Das Ziel müsste einen thematischen Bezug zum Fach haben; dortige Fachleute könnten die Schüler etwas lehren. Als Aufsichtsperson müsste so nicht unbedingt ein Lehrer vom Fach mitfahren.

Helfen können mitunter auch Freiwillige, um den Lehrerbetrieb beispielsweise vormittags zu entlasten. Sie arbeiten dann als "Lehrerassistenten", etwa in ihrem Freiwilligen Sozialen Jahr. Alle Aufgaben können diese Assistenten sicherlich nicht übernehmen. Besonders aber in der Grundschule können sie in verschiedenen Bereichen helfen.