Die Assoziationskette

Mithilfe der Mnemotechnik fällt das Auswendiglernen leichter. Eine bewährte Methode ist die Assoziationskette, auch Kettenbildung genannt. Dabei werden bestimmte Wörter oder Sätze aneinandergereiht. Durch diese Verknüpfung fällt es leichter, sich an die einzelnen Glieder der Kette zu erinnern. Möglich, aber seltener praktiziert, ist auch die Aneinanderreihung von Bildern. Informieren Sie sich über das Prinzip der Assoziationskette.

Von Jens Hirseland

Die Assoziationskette bezeichnet man auch als Kettenbildung bzw. Kettenmethode. Gemeint ist damit das Aneinanderreihen von bestimmten Gliedern.

Diese bestehen entweder aus einzelnen Wörtern oder ganzen Sätzen. Theoretisch gibt es auch die Möglichkeit, Bilder für Assoziationsketten zu benutzen, was jedoch nur selten zur Anwendung kommt.

Bei der Kettenmethode kommt es auf die Aktivierung der linken Gehirnhälfte an. Es geht nicht darum, sich Fakten durch Auswendiglernen und ständiges Wiederholen zu merken. Statttdessen wird hier das rationale Denken gefördert.

Diese Aneinanderreihung einer Kette, die letztendlich zu einer kleinen Geschichte führen kann, fördert zudem auch die Kreativität.

Funktion der Assoziationskette

Bei einer Assoziationskette wird von den einzelnen Gliedern eine Assoziation zum vorhergehenden Glied gebildet. Das heißt, dass man ein bestimmtes Wort vorgibt, aus dem dann die weiteren Wörter assoziiert werden, wie zum Beispiel Sonne - Wärme - Strand usw.

Richtig oder Falsch gibt es bei Assoziationsketten nicht, denn die Verknüpfungen, die ein Mensch in seinem Gehirn herstellt, entstehen oft unbewusst oder durch Erlebnisse aus der Vergangenheit. So lassen sich die Verbindungen meist nicht rational begründen.

Jeder Mensch erstellt seine eigenen Asoziationen im Gehirn
Jeder Mensch erstellt seine eigenen Asoziationen im Gehirn

Anwendung

Die Begriffe, die gelernt werden sollen, reiht man wie eine Kette aneinander. Es ist sinnvoll, sich eine kleine Geschichte auszudenken, in welcher die einzelnen Begriffe vorkommen.

Hieraus wird ersichtlich, dass sich die Kettenmethode besonders dann als hilfreich erweist, wenn es darum geht, bei den Wörtern eine bestimmte Reihenfolge einzuhalten. Dies kann beispielsweise bei

  • Routen
  • Listen
  • Vorträgen oder
  • Referaten

der Fall sein. Worum es in der Geschichte inhaltlich geht, steht nicht im Vordergrund; sie muss nicht unbedingt sinnvoll erscheinen. Wichtig ist hingegen, dass man sich die Geschichte, in die man die zu lernenden Begriffe einfügt, wie einen Film vorstellt.

Hilfreich ist, wenn diese Geschichte möglichst fantasiereich gestaltet wird. Dabei wird man durch einen Begriff auf den nächsten verwiesen usw. Als Nachteil ist bei der Assoziationskette jedoch hervorzuheben, dass diese bei Vergessen eines Begriffs vollständig verlorengehen kann, da man so nicht mehr auf die weiteren Glieder zurückgreifen kann.

Beispiel

Schon bei einer simplen Einkaufsliste kann man sich die Assoziationskette zunutze machen. Als Beispiel dient folgende Einkaufsliste:

  • Tomaten
  • Wäschekorb
  • Bananen
  • Taschentücher
  • Staubsaugerbeutel
  • Waschpulver

Die Geschichte zu dieser Liste - und besonders viel Sinn muss sie nicht machen -: Man legt riesige Tomaten in einen Wäschekorb. Dann rutscht man auf einer Bananenschale aus, fällt jedoch weich, weil der Boden mit Taschentüchern ausgelegt ist.

Als nächstes steckt man einen Staubsauberbeutel in den Staubsauger und saugt alles auf. Um die Tomatenflecken aus der Kleidung zu bekommen, wäscht man sie in der Waschmaschine; dafür benötigt man natürlich das Waschpulver.