Die Reinigung der Arbeitskleidung - nicht immer einfach

Je nach Branche kommt die Berufskleidung mit unterschiedlichen Arten von Schmutz in Berührung. Die Reinigung der Arbeitskleidung ist in manchen Fällen nicht nur aufwändig, sondern häufig auch schwierig. Für die Pflege der Textilien spielen der Grad der Verschmutzung sowie die Gewebeart eine Rolle. Wie wird man auch hartnäckige Verschmutzungen der Arbeitskleidung wieder los, was hilft, um Gerüche loszuwerden und was sollte bei Kleidungsstücken mit unterschiedlichen Farben beachtet werden? Hier finden Sie Antworten.

Christian Steinfort
Von Christian Steinfort

Unterschiedliche Branchen, unterschiedliche Verschmutzungen

Arbeitsbekleidung kommt mit den unterschiedlichsten Arten von Schmutz in Verbindung. Manchmal haftet dieser sehr stark am Gewebe und riecht obendrein. Während selbst die Kleidung des Bäckers nicht nur nach frischem Brot duftet, entströmt beim Flexen von Metall oder in der Landwirtschaft getragenen Textilien ein noch unangenehmerer Geruch. Doch nicht nur er entscheidet, wann Berufsbekleidung gewaschen werden muss.

Arbeitskleidung muss nach dem Waschen sauber sein. Nicht nur, damit der Träger sich wohl in ihr fühlt. Je nach Branche werden unterschiedliche Maßstäbe an die Farbe der Kleidung und an deren Reinheitsgrad gestellt. Bei der Arbeit

  • in lebensmittelherstellenden Betrieben
  • in medizinischen Einrichtungen oder
  • in pflegenden Bereichen

kommt der Hygiene eine besondere Bedeutung zu. Aus diesem Grunde ist hier weiße Kleidung vorgeschrieben.

Tipps für die Wäsche von weißer und bunter Berufskleidung

Weiße Berufsbekleidung besteht in der Regel aus reiner Baumwolle, seltener aus Leinen. Sie lässt sich bei hohen Temperaturen in der Maschine waschen.

Das 90-Grad-Kochprogramm muss heute aber kaum noch verwendet werden. Hochwertige Waschmittel, die mit Bleichmitteln versetzt sind, waschen auch bei Temperaturen von 60 Grad perfekt.

Sind die Textilien stärker verschmutzt, empfiehlt sich das Einweichen derselben in einer Wasser-Gallseife-Lauge. Fleckentferner sollten nur eingesetzt werden, wenn eindeutig zuzuordnende Verschmutzungen vorhanden sind.

Das für den späteren Maschinenwaschgang verwendete Waschmittel sollte auf das Waschprogramm abgestimmt werden. Wer seine Kleidung kocht, muss ein Vollwaschmittel nehmen.

Das Waschprogramm sowie das Waschmittel müssen auf die Kleidung abgestimmt werden
Das Waschprogramm sowie das Waschmittel müssen auf die Kleidung abgestimmt werden

Doch Vorsicht! Nicht alle Fasern sind für das Waschen bei hohen Temperaturen geeignet. Aufschluss hierüber gibt das an der Kleidung befindliche Etikett. Wer die Berufsbekleidung zu heiß wäscht, riskiert nicht nur ein übermäßiges Knittern, sondern auch das Einlaufen der Kleidungsstücke beziehungsweise Verfärbungen.

Für normale Verschmutzungen an weißer und bunter Arbeitsbekleidung reichen das 30-Grad-Hauptwaschprogramm sowie ein Colorwaschmittel aus. Wer die Wäsche nach dem Waschen ins Freie hängt, sorgt nicht nur dafür, dass sie wieder frisch duftet.

Gleichzeitig lässt sich ein Teil des Weichspülermittels sparen. Das abschließende Bügeln macht die Wäsche glatt und beseitigt alle eventuellen Reste von Bakterien.

Hartnäckige Verschmutzungen

Wer im Arbeitsalltag mit Maschinenölen und Fetten in Berührung kommt, besitzt schon nach wenigen Tagen recht verschmierte Berufsbekleidung. Weiße Arbeitskleidung trägt man in vielen Berufen aus diesem Grunde nicht.

Hersteller bieten diverse farbige Arbeitshosen und -jacken oder auch -anzüge aus derben Materialien an. Sind die so genannten Blaumänner von guter Qualität, halten sie extremen Belastungen Stand. Hierzu zählt auch das häufige Waschen mit groben Waschmitteln.

Wer ein gutes Waschergebnis erzielen will, wird bei ölverschmierter Arbeitsbekleidung um das Einweichen nicht herumkommen. Beim anschließenden Waschen in der Maschine wird zunächst ein Vorwaschprogramm, dann das Hauptwaschprogramm gewählt werden müssen. Die Waschtemperatur ist nach Herstellerangaben zu wählen.

Tipps, um auch Gerüche wieder zu entfernen

Besonders Ölverschmutzungen machen die Wäsche der Berufskleidung häufig nicht gerade einfach. Hier sollte man zusätzliche Tipps beachten, um auch die Gerüche wieder aus dem Stoff zu bekommen. Ratsam ist es,

  • die Arbeitskleidung stets separat zu waschen
  • mehrere Exemplare immer gleichzeitig zu waschen, damit die Maschine ausgelastet werden kann
  • bei 60°C zu waschen
  • Pulverwaschmittel statt Flüssigwaschmittel zu wählen
  • Vollwaschmittel nutzen
  • Orangenreiniger nutzen, um den Gerucn zu entfernen
  • die Waschmaschine regelmäßig mit speziellem Reiniger zu spülen.

Bleiben mögliche Gerüche trotzdem bestehen, sollte man Folgendes ausprobieren:

  • einen Hygienespüler benutzen
  • die Kleidung über Nacht einweichen lassen - zu empfehlen sind Backpulver, verdünnter Essigreiniger oder Kernseife
  • Essig zum Waschen hinzufügen

Wann zur Reinigung?

Nicht immer ist es empfehlenswert, Arbeitskleidung selbst zu waschen. Vor allem spezielle Schutz- und Warnkleidung besteht häufig aus Materialien, die eine besondere Pflege benötigen. Die häusliche Waschmaschine kann oft auch die Schutzfunktion der Kleidung beeinträchtigen.

Schutzkleidung, die

  • in der Metallverarbeitung
  • zum Schweißen oder
  • in der Chemiebranche

getragen wird, sollte stets professionell gereinigt und somit zur Reinigung gebracht werden. Die entsprechenden Kosten übernimmt häufig auch der Arbeitgeber.

Reinigungskosten von der Steuer absetzen

Das Reinigen der Arbeitsbekleidung ist recht zeit- und kostenintensiv. Immerhin lässt es sich von der Steuer absetzen.

Wer seine Arbeitskleidung zur Reinigung bringt, kann in diesem Zusammenhang die Quittungen aufbewahren. Doch auch bei der Wäsche zuhause kann man die anfallenden Kosten in der Steuererklärung geltend machen. Zu diesem Zweck müssen diese geschätzt werden; dabei sollten folgende Punkte angegeben werden:

  • das Gewicht der Arbeitskleidung - der Fiskus geht bei Bunt- und Kochwäsche von einer 5 Kilogramm Füllung, bei Pflege- und Leichtwäsche von 2,5 Kilogramm aus
  • die Art der Wäsche
  • die mögliche Nutzung von Trockner und Bügeleisen
  • die Anzahl der Personen, die im Haushalt leben