Ein Überblick über die verschiedenen Tauchscheine und -kurse sowie Tauchorganisationen und Verbände

Wer das Tauchen lernen möchte, findet in Tauchschulen zahlreiche unterschiedliche Angebote zu Tauchscheinen und -kursen. Sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene werden hier fündig. Der Tauchsport ist in verschiedenen Verbänden organisiert. Teilweise gibt es bestimmte Schwerpunkte. Lesen Sie über die unterschiedlichen Tauchscheine und -kurse, und informieren Sie sich über die Tauchorganisationen und Verbände.

Christian Steinfort
Von Christian Steinfort

Tauchen lernen in der Tauchschule

Tauchen - ein Großteil der Menschen verbindet mit diesem Wort die Assoziation von Urlaub und einer exotischen Tauchschule unter südlicher Sonne. Doch auch im Heimatland existieren genügend qualitativ gute Tauchschulen, welche die entsprechende Ausbildung vermitteln können.

Attest besorgen

Egal, in welchem Land und welcher Tauchschule der Kurs letztlich abgehalten wird; es ist wichtig und zwingend, sich vor Antritt des Kurses ein Attest von einem Taucharzt, zumindest aber einem Hausarzt zu besorgen.

So sollte weder bei einer Schwangerschaft getaucht werden noch bei diversen Krankheiten und körperlichen sowie geistigen Zuständen, zu denen unter anderem

gehören.

Genaue Information lassen sich durch den Arzt erlangen. Falsch ist jedoch die weit verbreitete Aussage, dass eine körperliche Behinderung einen Tauchgang von vornherein ausschließt.

Kriterien und Schnupperkurse

Wer sein Attest in der Hand hält, kann sich daran machen, die für ihn passende Tauchschule zu suchen. Im Ausland ist darauf zu achten, dass der Tauchlehrer eine entsprechende Ausbildung hat - auch hier lohnt es, sich vorher gründlich zu informieren, da manche Tauchlehrer lediglich assistieren, aber nicht allein ausbilden dürfen.

Wer sich noch nicht ganz sicher ist, sollte sich erkundigen, ob die Tauchschule, wie in Deutschland bereits üblich, kostenloses Schnuppertauchen anbietet, oftmals im Schwimmbad oder im Hotelpool. Letztlich entscheidet aber ebenso das Vertrauen zu der Schule und dem Tauchlehrer, denn wenn es bei diesem bereits an Land hapert, wird es unter Wasser nicht leichter werden.

Inhalte des Tauchkurses

Zu einem Tauchkurs gehören neben den ersehnten Praxis- auch die Theoriestunden - es ist also lernen angesagt. Wer sich dazu in seinem Urlaub nicht durchringen möchte, sollte sich das Tauchvorhaben aus dem Kopf schlagen.

Während der Kurs sich im Heimatland über mehrere Wochen verteilen lässt, handelt es sich im Urlaub meist um speziell zurechtgeschnittene Kurse, die sich über drei bis fünf Tage erstrecken und daher entsprechend mit Lektionen gefüllt sind. Danach wartet die faszinierende Unterwasserwelt!

Drei Taucher lachen in Kamera
Drei Taucher lachen in Kamera

Tauchorganisationen und Verbände

Wie fast jeder Sport, so ist auch der Tauchsport in verschiedenen Verbänden organisiert. Die Zugehörigkeit zu den Verbänden sichert in erster Linie die einheitliche und hohe Qualität von Ausbildungsprogrammen und die Kenntnisse der Ausbilder.

Ein in einer internationalen Organisation erworbenes Tauch Brevet berechtigt den Taucher zum Tauchen auch in fremden Gewässern. Durch die einheitliche oder zumindest vergleichbare Regelung werden so hohe Sicherheitsstandards etabliert und gewahrt. Die bekanntesten Tauchorganisationen stellen wir Ihnen hier kurz vor.

Schwerpunkte

Die meisten Tauchorganisationen sind auf einen bestimmten Schwerpunkt spezialisiert. So gibt es Verbände und Vereine für Sporttaucher, aber auch für Berufstaucher.

Auch das Rettungstauchen und das Technische Tauchen werden in diesen Verbänden abgedeckt, obwohl es noch weiter spezialisierte Gruppierungen extra für diese Sonderformen des Tauchens gibt.

Ziele

Ein weiteres großes Unterscheidungsmerkmal liegt darin, ob der jeweilige Tauchverband wie ein Verein, also wie eine gemeinnützige Organisation aufgebaut ist, wie zum Beispiel der VDST, der seinerseits Mitglied bei der CMAS ist, oder ob er mehr die kommerziellen Ziele verfolgt. In diesem Fall stehen die Ausbildung von Tauchern und die Ausbildung von Tauchausbildern im Vordergrund.

Zu den großen Ausbildungsorganisationen zählen PADI, NAUI und SSI. Einige dieser Tauchverbände sind weltweit tätig, und ihre Ausbildungsprogramme sind deshalb auch überregional bekannt und anerkannt. Kleinere Tauchvereine und -gruppierungen operieren mehr auf einem regionalen und lokalen Markt.

Gemeinsame Angebote

Egal welcher Art eine Tauchorganisation genau ist, in den meisten Fällen bietet sie Tauchlehrgänge für Anfänger und Fortgeschrittene an, im Allgemeinen auch die Instruktorenausbildung und -fortbildung für Tauchlehrer. Je nach Qualifikation und Einstufung der Organisation ist sie berechtigt, international gültige Brevets und Tauchscheine auszustellen.

Der Tauchschein kann von den verschiedenen Organisationen, Vereinen oder Tauchschulen ausgestellt werden; jede Prüfungsstätte stellt dabei eigene Regeln auf. Allerdings erkennen die vier größten internationalen Verbände die von ihnen ausgestellten Tauchscheine untereinander an.

Gruppe von Kindern mit Tauchausrüstung im Pool - Tauchschule
Gruppe von Kindern mit Tauchausrüstung im Pool - Tauchschule

Die verschiedenen Klassen der Tauchscheine

Taucher verwenden ein Logbuch, in dem sie ihre Tauchgänge schriftlich festhalten. Dieses dient ebenso wie der Tauchschein dazu, das Level der Ausbildung zu dokumentieren, obwohl Letzterer nicht als offizielles Dokument gilt.

Ein Tauchschein kann beispielsweise vonnöten sein, um

  • ohne Ausbilder zu tauchen oder
  • beim Tauchgang spezielle Tiefen unterschreiten zu dürfen.
  • Außerdem gibt es Tauchscheine, die es erlauben, Tauchgruppen zu führen.
  • Insbesondere vereinfacht der Tauchschein bei der Teilnahme an Tauchausflügen dem Veranstalter das Abschätzen der Fähigkeiten des Tauchers.

Unterschiede

Brevets lassen sich nur bedingt miteinander vergleichen, da jede Vergabestelle eigene Bezeichnungen für die unterschiedlichen Arten benutzt, wobei auch die Ausbildungsrichtlinien voneinander abweichen können. Im Allgemeinen wird sich an der so genannten EUF-Zertifikation orientiert, welche die einzelnen Stufen in DIN-Nummern ausweist.

Unterschieden werden Tauchscheine für

Außerdem können Taucher Lehrgänge für unterschiedliche Zusatzqualifikationen belegen, beispielsweise für das

Weiterhin können Interessenkurse besucht werden, zum Beispiel

Die Nachweise über diese können wiederum für andere Prüfungen erforderlich sein. Ob das Angebot an Tauchscheinen und deren Vergabestellen so breit gefächert sein muss, wird von Kritikern häufig bezweifelt. Immerhin lernt der Taucher einen Großteil seiner Befähigungen in der Praxis durch ständiges Üben.

Die Tauchverbände kontern mit dem Argument, dass jeder Taucher genau die Kenntnisse erwerben kann, die er benötigt, wodurch unnötige Lehrgangszeiten entfallen.

Die größte Tauchausbildungsorganisation ist PADI, ein amerikanisches Wirtschaftsunternehmen, das internationale Tauchausbildungen anbietet. Wer einen von PADI ausgestellten Tauchschein besitzt, wird kaum Probleme haben, dass dieser von anderen Organisationen anerkannt wird.

Immerhin kann das Unternehmen etwa 130.000 Mitglieder vorweisen, die alle nach demselben Standard ausgebildet sind. Und das sind über die Hälfte aller Ausgebildeten weltweit.

Lesen Sie nun, wie die unterschiedlichen Tauchkurse im Detail aufgebaut sind.

Grundkurs Tauchen: Scuba Diver oder OWD

Die gängigsten und bekanntesten Grundkurse im Tauchen sind die Ausbildungsgänge "Scuba Diver" und "Open Water Diver (OWD)", die weitgehend identisch sind. An ihnen kann der Tauchanfänger ohne Vorkenntnisse teilnehmen, denn er wird ausführlich in die Grundlagen des Tauchens eingeführt. Theoretisches Wissen kombiniert mit vielen praktischen Übungen führt ihn zur Prüfungsreife und zum Erlangen seines ersten Tauchscheins.

Merkmale des OWDs

Taucherin mit Taschenlampe beobachtet Fisch
Taucherin mit Taschenlampe beobachtet Fisch

Der Open Water Diver (OWD) oder auch "Freiwasser-Taucher" ist eine Ausbildung zum Gerätetaucher. Hier lernt der Anfänger, wie er mit der Tauchausrüstung vorschriftsmäßig und sicher tauchen kann.

Die englische Bezeichnung ist mittlerweile international gültig und verbreitet, und so wird der OWD-Schein inzwischen von den meisten Tauchverbänden angeboten. Nicht nur die Kursinhalte, sondern auch die Qualität der Lernziele sind genau festgeschrieben und geregelt.

Der OWD-Kurs bei der PADI beinhaltet

  • fünf Unterrichtseinheiten in Theorie
  • fünf Übungs-Tauchgänge im Schwimmbad und
  • mindestens vier Tauchgänge im freien Wasser, bei denen das Druckluftgerät genutzt wird.

An jede Theorieeinheit schließt sich dabei unmittelbar ein Tauchgang an, damit die Schüler das Gelernte gleich umsetzen und noch besser verinnerlichen können.

Merkmale der CMAS

Die CMAS dagegen setzt in ihrem Ausbildungsprogramm darauf, dass zuerst eine theoretische Prüfung bestanden werden muss, bevor die Schüler mit Gerät im Freiwasser tauchen dürfen.

Übungen im Schwimmbad dienen dem Erlernen der Grundtechniken und der sicherheitstechnischen Praktiken wie

  • dem Einstieg ins Wasser
  • der Atmung unter Wasser und
  • dem Gebrauch von Druckluftgerät und Flossen.

Voraussetzungen für die Teilnahme

Wer an einem OWD-Kurs teilnehmen möchte, der muss keine Vorkenntnisse zum Tauchsport mitbringen.

  • Jedoch sollte er körperlich gesund sein und nach Möglichkeit über eine normale körperliche Fitness verfügen.
  • Eine Kondition ist sehr hilfreich, wenn man das Tauchen erlernen möchte.
  • Wichtige Voraussetzung ist es selbstverständlich, dass der Tauchschüler bereits sehr gut und sicher schwimmen kann.
  • Bei manchen Organisationen müssen die Teilnehmer mindestens 15 Jahre alt sein, Ausnahmen sind jedoch bekannt.
  • In vielen Ländern sind vorhergehende medizinische Untersuchungen auf Tauchfähigkeit vorgeschrieben, die mit einer Bescheinigung belegt werden müssen.

Kursinhalte

Die Kurse beinhalten eine Einführung in

Die Umgebung beim Tauchen muss gedeutet werden, ebenso müssen Tauchgänge und Bootstauchgänge geplant werden können. Die Problemlösung unter Wasser stelle einen wichtigen Bestandteil der Grundausbildung dar.

Advanced Diver Kurs - Tauchen für Fortgeschrittene

Grundsätzlich ist das Tauchen eine anspruchsvolle Sportart, die viele Gefahren bergen kann, wenn man sie nicht richtig erlernt hat oder die einzelnen Techniken unsauber ausführt. Deshalb ist es wichtig und sinnvoll, nicht nur einen einmaligen Tauchkurs für Anfänger und Einsteiger zu absolvieren, sondern sein Wissen durch weiter führende Kurse immer wieder aufzufrischen und zu vertiefen. Gerade wer das Tauchen zu einem wichtigen Hobby machen möchte, der sollte regelmäßig in seine Weiterentwicklung investieren.

Meeresschildkröte schwimmt am Meeresgrund, im Hintergrund ein Taucher
Meeresschildkröte schwimmt am Meeresgrund, im Hintergrund ein Taucher

Merkmale der Grundscheine des Tauchens

Die beiden bekanntesten Grundscheine des Tauchens sind der "Scuba Diver" und der "Open Water Diver". Hier werden die theoretischen und praktischen Grundlagen vermittelt, ausführliche Übungen schließen sich an. In einer abschließenden Prüfung erlangen die Kursteilnehmer bei Erreichen der Lernziele ihr Abschlussbrevet.

Nun sind sie gut gerüstet, um außerhalb des Kurses ihre eigenen Taucherfahrungen mit einem Buddy oder in der Gruppe zu machen. Wer das Tauchen nur als Urlaubssportart oder als Hobby betreiben möchte, dem mag das Absolvieren des Grundkurses fürs Erste genügen.

Mit einigem zeitlichen Abstand und nachdem die ersten eigenen Erfahrungen gesammelt wurden, kann und sollte dann über weiter führende Kurse, wie zum Beispiel den Advanced Diver-Kurs, nachgedacht werden.

Merkmale des Advanced Diver-Kurses

Taucher, die jedoch eine intensivere Tauchlaufbahn einschlagen möchten, sollten den Advanced Diver-Kurs möglichst schnell und zügig belegen. Gemeinsam mit dem sich anschließenden Rescue Diver-Kurs bilden der Grundschein und der Advanced Diver-Kurs die Grundlage und Voraussetzung für alle weiteren Tauchkurse, Tauchprüfungen und Tauchscheine, die auf dem Weg zum professionellen Taucher hin benötigt werden. Wozu also unnötig Zeit und Ressourcen verschwenden?

Doch egal in welcher Intensität das Tauchen weiterhin betrieben werden soll, der Advanced Diver-Kurs bietet auch noch einen weiteren Vorteil: Seine Ausbildungsziele und die Bestimmungen zu seiner Durchführung und der Abnahme der Prüfung sind international einheitlich geregelt und standardisiert.

Deshalb ist der Advanced Diver-Kurs mit Brevet nicht nur weltweit ein Begriff, sondern gibt auch eindeutig Aufschluss über das Können und die Leistungsfähigkeit seines Inhabers. Wer den Advanced Diver-Kurs vorweisen kann, der hat also ein Qualitäts- und Gütesiegel an der Hand, das belegt, dass es sich bei dieser Person um einen engagierten und verantwortungsbewussten Taucher handelt.

Das ausgehändigte Brevet erlaubt ihm, weltweit

  • auf den meisten gängigen Tauchbasen einzuschecken
  • dort an Tauchgängen teilzunehmen und auch
  • Ausrüstungsgegenstände auszuleihen.

Spezialkurse - Eistauchen, Höhlentauchen und Co

In fast jeder Tauchschule weltweit ist es möglich, entweder den "Scuba Diver" oder den "Open Water Diver" Kurs zu belegen und mit einer Prüfung und einem Brevet abzuschließen. Die beiden Kurse sind inhaltlich vergleichbar und international gleichwertig anerkannt. Sie stellen die Basis einer jeden soliden Tauchausbildung dar.

Doch in den meisten Schulen können darüber hinaus noch weitere und speziellere Tauchkurse absolviert werden. Welche dies im einzelnen sind, das ist häufig auch regional und von den meeresgeographischen Besonderheiten abhängig. So steht in einigen Gebieten das Rifftauchen im Vordergrund, in anderen etwa das Tieftauchen. Die gängigsten weiterführenden Spezialkurse stellen wir Ihnen hier vor.

Das Eistauchen

Eistauchen wird unter einer geschlossenen Eisdecke praktiziert und ist besonders wegen der sehr niedrigen Wassertemperatur gefährlich. Nicht nur der Taucher ist der Kälte ausgesetzt, sondern auch seine Geräte.

Deshalb vermitteln Kurse im Eistauchen auch spezielle Techniken, wie Geräte im Eiswasser zu handhaben und zu kontrollieren sind. Auch das Tauchen mit der Führungsleine wird vermittelt.

Das Historische Tauchen

Immer mehr wächst das Interesse von Sporttauchern an alt hergebrachten und weniger technologisierten Tauchtechniken. Sehr beliebt sind die Helmtauchgeräte, wie sie heute nur noch beim Berufstauchen hin und wieder eingesetzt werden. Das Historische Tauchen bietet Liebhaberkurse für Menschen, die sich gerne mit grundlegenden Techniken beschäftigen.

Das Höhlentauchen

Höhlen üben seit jeher eine große Faszination auf den Menschen aus. Doch speziell in Höhlen finden sich viele Gefahren wie

  • Enge
  • Dunkelheit oder
  • Orientierungsverlust.

In den Kursen zum Höhlentauchen werden die speziellen Techniken unter diesen erschwerten Bedingungen vermittelt. Genauso wichtig ist hier aber auch die psychologische Schulung der Teilnehmer, die sie auf mögliche kritische Situationen vorbereitet.

Das Orientierungstauchen

Um schnelles und möglichst punktgenaues Tauchen geht es beim Orientierungstauchen, das auch in Wettkämpfen ausgetragen wird. In den Kursen wird sowohl das Flossenschwimmen trainiert als auch die Orientierungsfähigkeit geschult. Die Teilnehmer sind meist sehr ambitionierte Sporttaucher.

Unterwasserfotografie und -videografie

Auch das Filmen und Fotografieren unter Wasser will gelernt sein. Spezielle Kurse bereiten den fotografisch ambitionierten Taucher darauf vor, wie er seine Geräte unter Wasser am besten einsetzen kann. Auch die schwierigen Lichtverhältnisse finden hier Beachtung, denn sie richtig einzuschätzen ist genauso wichtig wie die richtige Bedienung der Technik.

Die Ausbildung zum Rettungstaucher

Das Tauchen ist nicht nur ein schönes Hobby aus dem Bereich der sportlichen Betätigung, sondern bietet viele andere Facetten. Eine ganz besonders wichtige davon befasst sich mit dem Rettungstauchen. Sehr häufig werden Rettungstaucher eingesetzt, wenn sich Menschen

  • nach Bootsunglücken
  • bei Schiffs- oder Arbeitsunfällen im und am Wasser

in akuter Lebensgefahr befinden. Hier müssen sehr gut ausgebildete und verantwortungsbewusste Taucher eingesetzt werden, um Menschenleben zu retten. Doch wie sieht eine Ausbildung zum Rettungstaucher aus?

Voraussetzungen

Rettungstaucher werden in Deutschland bei der DLRG und bei der Wasserwacht ausgebildet.

Wer sich zum Rettungstaucher ausbilden lassen möchte, der muss

  • ein überdurchschnittlich guter Schwimmer sein
  • über den Rettungsschwimmer Silber oder Gold verfügen, und
  • dies in praktischen Übungen beweisen können.

Zudem muss er über den Grundtauchschein für

  • das Gerätetauchen
  • den "Scuba Diver" oder
  • den "Open Water Diver"

verfügen. Zu Beginn der Ausbildung muss der angehende Rettungstaucher mindestens 15 Jahre alt sein. Eine schriftliche Genehmigung der Eltern muss von Minderjährigen zusätzlich erbracht werden.

Ausbildungsvorschriften

Die Ausbildung ist nur für Mitglieder der Wasserwacht und des DLRG möglich und wird genau in einer Ausbildungs- und Prüfungsvorschrift geregelt. Diese Vorschrift sieht vor, dass der Tauchlehrling eine Ausbildung absolviert, die mindestens 6 Monate dauert und mit einer theoretischen und praktischen Prüfung abgeschlossen wird.

Eine zusätzliche Ausbildung in Erster Hilfe wird zudem verlangt. Neben der Ausbildung zum Rettungstaucher fällt auch die Sanitätsaubildung A, B und C an, die mit der Qualifikation "Wasserretter im Wasserrettungsdienst" abschließt. Bei einer gesundheitlichen Eignungsprüfung wird vor allem die Belastung unter Überdruck kontrolliert.

Praxis und Theorie

Für Rettungstaucher ist sowohl das praktische als auch das theoretische Wissen sehr wertvoll.

  • So finden 20 Unterrichtseinheiten an Land statt, die sich mit der Vorbereitung der Rettung und den Tätigkeiten, die an Land anfallen, befassen.
  • Anschließend werden 20 Unterrichtseinheiten im Schwimmbecken absolviert, in denen das Gelernte in praktischen Übungen vertieft wird.
  • Im Anschluss an diese Ausbildungsteile erfolgt die Ausbildung mit der ABC-Ausrüstung und mit dem Tauchgerät.
  • Werden alle diese Vorgaben und Techniken sicher beherrscht, so erfolgt als letzter Ausbildungsblock die Praxis im Freiwasser.

In 30 Unterrichtseinheiten werden hier Rettungsfälle in Rollenspielen konstruiert und geübt, so lange, bis alle Handgriffe sicher sitzen. Ein großer Schwerpunkt liegt auch auf der Entscheidungsfindung, welche Hilfs- oder Bergungsmaßnahmen im konkreten Fall ergriffen werden müssen.

  • John G. Hartung und Michael D. Galvin 4000 Tauchbasen an den schönsten Plätzen der Erde., Naturbuch Vlg., Augsburg, 1998, ISBN 3894402954
  • Dietmar Lüchtenberg ABC-Tauchen, Meyer & Meyer Sport, 2004, ISBN 3891244088
  • Egidio Trainito Die besten Tauchplätze der Welt, Jahr Top Spezial, 2000, ISBN 3861325616
  • Helmut Debelius Fisch-Führer Mittelmeer und Atlantik: Von Spanien bis zur Türkei. Von Norwegen bis Südafrika, Kosmos, 2007, ISBN 3440112411
  • Thomas Kromp und Hans J. Roggenbach und Peter Bredebusch Tauchausbildung zum CMAS, Delius Klasing, 2003, ISBN 3895940852
  • Friedrich Naglschmid Tauchbasen der Welt, Delius Klasing, 1999, ISBN 3895940194

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