Forstminister von Äquatorial-Guinea baut zweitteuerste Yacht der Welt

Bau der Luxusyacht in Äquatorial-Guinea sorgt für harte Kritik

Von Frank Hertel
2. März 2011

Das deutsche Außenministerium bezeichnet auf seiner Website die menschenrechtliche Lage in Äquatorial-Guinea als "problematisch" und die Lebensbedingungen der dortigen Bevölkerung als "schwierig", obwohl das Land wegen seiner Öl-Einnahmen mit das höchste Pro-Kopf-Einkommen Afrikas hat.

Warum es den Leuten dort schlecht geht, kann folgendes Beispiel belegen. Die Nichtregierungsorganisation "Global Witness" gab am Montag in London bekannt, dass der Sohn des autokratischen Herrschers dieses Landes, in Schleswig-Holstein eine Luxus-Yacht in Auftrag gegeben hat, die 280 Millionen Euro kosten und damit die zweitteuerste Yacht der Welt sein wird.

Eine "empörende Extravaganz"

Der Herrscher Äquatorial-Guineas regiert seit 31 Jahren und heißt Teodoro Obiang Nguema Mbasago. Sein Sohn, der Auftraggeber dieser Yacht, ist 41 Jahre alt, heißt Teodoro Nguema Obiang Mangue und ist gleichzeitig Landwirtschafts- und Forstminister im Land, das sein Vater regiert.

Die Yacht wird 118 Meter lang und ein Kino, sowie ein Restaurant beherbergen. Global Witness-Sprecher Gavin Hayman bezeichnet den Auftrag als "empörende Extravaganz". Der Geschäftsführer der Spezialwerft Kusch in Wefelsfleth, die diese Yacht bauen wird, heißt Mark Dethlefs und will die Sache nicht kommentieren.