Hochsicherheitsgefängnis Lurigancho in Lima: Durch Tanzunterricht Gewaltdelikte drastisch reduziert

Von Ingrid Neufeld
17. Juni 2013

In Lima gibt es jetzt im Hochsicherheitsgefängnis Lurigancho Tanzunterricht. Über den Innenhof erschallt Rock- und Merengue-Musik und die Sträflinge erhalten "Full Body" - Unterricht. Das ist ein Aerobic-Tanz, der in Lateinamerika häufig getanzt wird.

Seit der Einführung registrierte das Gefängnis einen zurückgehenden Gewalt- und Drogenkonsum. Unter den Teilnehmern sind Insassen aus Ecuador, Kolumbien und Venezuela. Die 1200 teilnehmenden Sträflinge stellen damit den Rekord eines Gefängnisses auf den Philippinen in den Schatten. Jede der 20 Gefängnisbaracken stellt eine Gruppe von jeweils sechzig Teilnehmern. Dazu präsentiert sich jede Gruppe mit einem individuellen Trikot.

Der Gefängnisdirektor Tomás Garay sieht in der Veranstaltung eine sehr wirksame Therapie. Obwohl das Gefängnis vorher eines der gefährlichsten im ganzen Land gewesen ist, haben die Gewaltdelikte inzwischen stark nachgelassen, genauso wie der Drogenkonsum. Beides waren in der Anstalt, die mit 9000 Insassen völlig überbelegt ist, ein Problem. Doch jetzt hat sich das Verhalten zum Guten verändert.