Die Grundregeln des Diskuswerfens und die Anwendung der richtigen Technik

Beim Diskuswerfen muss der kreisrunde Diskus möglichst weit geworfen werden. Dies klingt erst einmal ganz einfach. Doch wer es schon einmal versucht hat, weiß es besser: Denn auf die Technik kommt es an. Der Diskus macht im Verlauf seiner Flugbahn mehrere Phasen durch, die für eine optimale Weite natürlich perfekt aufeinander abgestimmt sein müssen. Lesen Sie über die Grundregeln des Diskuswerfens und informieren Sie sich über die Mermkale von Disken.

Von Cornelia Gschiel

Die Grundregeln des Diskuswerfens

Wer noch nichts von der olympischen Disziplin Diskuswurf gehört hat, sollte jetzt aufpassen. Den Diskuswurf gibt es als Sport bereits seit der Antike.

Im Unterschied zu heute wurde damals von einem Podest aus geworfen. Der Diskus hat einen Radius von 11 Zentimetern und wiegt zwei Kilogramm, wobei der Diskus für weibliche Diskuswerfer nur einen Kilogramm wiegt.

Einen Diskus regelgültig zu werfen, ist gar nicht so einfach wie es klingt. 1912 wurden genaue Regeln für diesen Sport festgelegt, die unbedingt einzuhalten sind. In heutigen Wettkämpfen hat der Sportler oder die Sportlerin meist sechs Versuche, um den Diskus so weit wie möglich in einen bestimmte Bereich zu werfen.

Am Schluss werden die verschiedenen Weiten nicht zusammengezählt, nur die beste Weite gilt. Anfangs werfen alle Teilnehmer eines Wettkampfes.

In die zweite Runde kommen nur die acht Teilnehmer, die die besten Weiten erzielt haben.

Diskusring einer Diskusanlage im Stadion
Diskusring einer Diskusanlage im Stadion

Hauptregel

Diskuswerfer müssen sehr genau vorgehen; wer einen Fehler macht, riskiert, dass sein Wurf nicht gilt. Die Hauptregel ist, dass der Diskus im vorgegebenen Sektor landen muss, ansonsten ist der Wurf ungültig.

Der Athlet hat eine gewisse Vorbereitungszeit, die nicht überschritten werden darf. Außerdem dürfen weder die Oberkante des Eisenringes noch der Boden außerhalb des Bereichs von dem aus geworfen wird berührt werden.

Ebenso ist ein Wurf ungültig, wenn

  • man den Kreis nach vorn verlässt
  • der Diskus nicht als erstes im Sektor aufkommt
  • man den Versuch nicht aus der Ruhestellung begonnen hat

Der richtige Wurf

Der Diskus macht im Laufe seines "Fluges" mehrere Phasen durch, da der Sportler sich während des Wurfes um die eigene Achse dreht. Zu diesen Phasen zählen:

  • das Halten des Diskus
  • die richtige Ausgangsstellung
  • der Anschwung
  • die Drehung
  • Wurfauslage
  • die Bewegung beim Abwurf
  • das Abfangen

Der Diskus wird mit den letzten Gliedern der Finger gehalten, wobei der Zeige- und Mittelfinger am wichtigsten sind. Der obere Rand des Diskus liegt am Unterarm auf, so dass dieser beim Werfen nicht zu früh herunterfällt.

Beim Werfen sollten die Beine des Athleten im Idealfall schulterbreit auseinander stehen, so wird ein sicherer Stand garantiert. Damit der Diskus möglichst weit "fliegen" kann, muss der Sportler Schwung holen: Dazu geht er in eine Beugestellung und schwingt den Wurfarm nach hinten. Während der eineinhalbfachen Drehung bekommt der Diskus eine solche Beschleunigung, dass er anschließend sehr weit fliegt.

Der Diskus muss beim Werfen unbedingt gleichmäßig beschleunigt werden, um eine gute Weite zu erzielen. Dafür ist es nötig, den gesamten Körper unter Spannung zu halten und die Beine keinesfalls schneller als die Arme zu bewegen.

Die Drehbewegung muss gekonnt ausgeführt werden, da eine Gewichtsverlagerung vom linken auf das rechte Bein stattfindet, die schließlich dazu führt, dass sich der Diskuswerfer im richtigen Moment in die richtige Richtung dreht und sein Wurfgerät Richtung vorgegebenen Sektor schleudern kann.

Diskuswerfer in rotem Trikot beim Drehen kurz vor dem Abwurf, umgeben von Schutzgitter mit grünem Netz
Diskuswerfer in rotem Trikot beim Drehen kurz vor dem Abwurf, umgeben von Schutzgitter mit grünem Netz

Gleichgewichtshaltung: das "Umspringen"

Nach dieser schnellen Drehung kommt es wiederum auf den Gleichgewichtssinn des Werfers an, denn nachdem der Diskus geworfen wurde, muss sich der Sportler immer noch innerhalb des Kreises befinden. Damit dies auch gelingt, wird die Technik des "Umspringens" eingesetzt.

Gute Vorbereitung ist wichtig

Dass bei einem so komplizierten Ablauf häufig Fehler passieren, ist klar. Deshalb ist es umso wichtiger, dass der Athlet mental gestärkt und voll konzentriert in den Wettkampf geht. Denn schon ein kleiner Fehler kann über Gültigkeit oder Ungültigkeit des Wurfes entscheiden.

Ein guter Gleichgewichts- und Orientierungssinn sind bei dieser Sportart unerlässlich. Außerdem ist es von Vorteil, wenn man durch regelmäßiges Training gut vorbereitete Muskeln hat, die auf die anstrengenden Abläufe eingestellt sind. Hier geben wir effektive Trainingstipps für Diskuswerfer.

Disken: Material, Größe und Gewicht

Das Diskuswerfen hat eine lange sportliche Tradition. Als im Jahre 1896 in Athen die Olympischen Spiele statt fanden, beförderte der Diskuswerfer die Scheibe noch von einem Podest aus. Erst seit 1928 wird aus einem Wurfkreis geworfen.

Material

Damit ein Diskus gute Flugeigenschaften aufweist, muss er sowohl statisch perfekt konstruiert sein als auch aus einem besonderen Material bestehen. Hochwertige Hölzer, beispielsweise Wurzelholz, gelten immer noch als wettkampf- und trainingsgeeignet.

Eingefasst sind sie in einen Metallring. Der Metalleinsatz sorgt für das entsprechende Gewicht, das vom Deutschen Leichtathletik Verband und vom Dachverband International Association of Athletics Ferderations vorgeschrieben ist.

Gelber Diskus in der Hand
Gelber Diskus in der Hand

Größe und Gewicht

Frauen werden mit einem Diskus zum Wettkampf zugelassen, der einen Durchmesser zwischen 18 und 18,2 Zentimetern und eine Höhe zwischen 3,7 und 3,9 Zentimetern aufweist. Das Gewicht beträgt einheitlich ein Kilogramm.

Männer werfen standardmäßig mit einer Scheibe von 21,9 bis 22,1 Zentimeter Durchmesser, die eine Höhe zwischen 4,4 und 4,6 Zentimetern hat. Der innere Metalleinsatz, der gleichzeitig zum Justieren des Gewichts geeignet ist, besitzt einen Durchmesser zwischen 5 und 5,7 Zentimetern.

Masseverteilung

Um die Flugeigenschaften eines Diskus zu erhöhen, wurden nicht nur immer neue Wurftechniken entwickelt. Auch das Material und die Masseverteilung spielen eine wesentliche Rolle.

Ein moderner Diskus kann ebenso gut aus hochwertigen Kohlefaserstoffen und Verbundstoffen bestehen. Glasfaseranteile bis zu über 30 Prozent sorgen für eine besondere Stabilität.

Damit der Diskus gut in seine Flugbahn startet, liegt die Masseverteilung im Metallring, der übrigens meist aus verzinktem Stahl besteht, bei über 70 Prozent. Als optisches Highlight setzen einige Hersteller auf Farbe. Keinem Trend, sondern einfach der Logik folgend, dass ein gelber Diskus im grünen Rasen schneller zu finden ist.

Der Hallendiskus: Merkmale und Verwendung

Eine besondere Art Diskus ist der Hallendiskus. Er wurde entwickelt, damit Kinder beim Schulsport das Werfen und Fangen erlernen können. Im therapeutischen Bereich eignet er sich zum Erwerb psychomotorischer Fertigkeiten.

So ein Hallendiskus besitzt einen breiten Gummiring statt des Metallringes außen, damit Kinder vor Verletzungen geschützt sind. Ebenso auffällig ist sein sehr geringes Gewicht, das unter einem halben Kilogramm liegt.

Wegen seiner guten Flugeigenschaften wird er auch gern zur Verbesserung der Wurftechnik in der Kinder- und Jugendleichtathletik genutzt. Schließlich besteht jeder Wettkampf aus nur 6 möglichen Versuchen.