Ex-Weltmeister Museeuw: Doping im Radsport früher allgegenwärtig

Von Ingo Krüger
7. September 2012

Nach der Doping-Affäre um den mehrmaligen Tour-de-France-Sieger Lance Armstrong fordert der frühere Radprofi Johan Museeuw (46) alle Beteiligten auf, endlich zuzugeben, dass es in den 1990er-Jahren flächendeckend Doping gegeben habe.

Museeuw, 1996 Straßenweltmeister und dreifacher Sieger des Klassikers Paris-Roubauix, erhielt noch nach seinem Rücktritt im Oktober 2004 vom belgischen Radsportverband eine zweijährige Sperre wegen der Anwendung verbotener Mittel.

Anfang 2007 hatte der Belgier offiziell zugegeben, auf Doping zur Leistungssteigerung zurückgegriffen zu haben. Ein Gericht verurteilte ihn deswegen zu einer Haftstrafe von zehn Monaten auf Bewährung und zur Zahlung von 15.000 Euro.

In einem Interview beklagte der 46-Jährige jetzt, dass es im Radsport immer noch das Verschwiegenheits-Prinzip der Omerta, der Schweigepflicht der Mitglieder von kriminellen Vereinigungen, gebe.

So sei ein sauberer Neustart unmöglich, obwohl der Radsport mittlerweile so sauber sei wie nie zuvor. Jeder, erklärte der "Löwe von Flandern", müsse seine Schuld zugeben, sonst könne man nie mit der Vergangenheit abschließen.