Erster Freispruch in Erfurter Blutdopingaffäre

Von Frank Hertel
12. Juni 2012

In der Erfurter Blutdopingaffäre gab es einen ersten Freispruch. Die 27-jährige Erfurter Eisschnellläuferin Judith Hesse hatte sich Anfang 2011 nach einem Wettkampf eine akute, schwere Erkrankung zugezogen. Ihr Mannschaftsarzt hatte sie an den Erfurter Mediziner Andreas Franke überwiesen. Dieser hatte Hesse am 1. Februar 2011 Blut entnommen, es mit UV-Strahlen behandelt und es der Sportlerin dann wieder eingespritzt.

In einem ersten Schiedsgerichtsverfahren sprach sie der Kölner Einzelrichter Ingo Erberich frei. Er sagte, dass die Behandlung des Blutes mit UV-Strahlen zwar ein Dopingvergehen sei, die Sportlerin sich aber nicht selbst direkt an Andreas Franke gewandt habe. Außerdem hatte Hesse vor Gericht erklärt, dass sie Franke mehrfach gefragt hatte, ob dieses Verfahren von der Nationalen Anti Doping Agentur (NADA) genehmigt sei. Der Arzt habe ihr fälschlicherweise zugesichert, dass es sich hier nicht um Doping handele.

Nun ist fraglich, ob sich Herr Franke auch noch vor Gericht verantworten muss. In Kürze findet in der gleichen Sache noch ein Verfahren gegen den Biberacher Bahnradfahrer Jakob Steigmüller statt.