Fußball kann zu Hirnschäden führen: Viele Kopfbälle führen zu Verletzungen

Von Cornelia Scherpe
13. Juni 2013

Fußballer dürfen auf dem Platz nach allen Regeln der Kunst mit Kopfbällen arbeiten und gerade diese kunstvolle Annahme von Bällen oder das Weitergeben des Balls führt gern zu rasendem Applaus.

Nun haben Forscher jedoch herausgefunden, dass die vielen Ballkontakte mit dem Kopf zu Schäden im Gehirn führen können. Dies kam heraus, nachdem man mit 37 Männern, die als Amateur-Kicker bekannt waren, einen Versuch durchgeführt hatte.

Alle Teilnehmer waren bereits seit mindestens 22 Jahren Fußballer und wurden intensiv untersucht. Darüber hinaus wurde für ein ganzes Jahr mitgezählt, wie viele Kopfbälle jeder beim Training und bei Spielen getätigt hat. Dabei hatte der Teilnehmer mit den wenigsten Kopfbällen gerade einmal 32 gezählt und der Teilnehmer mit den meisten Kopfbällen ganze 5.400 Stück.

Dies hatte, so zeigten die Untersuchungen des Gehirns, klare Auswirkungen auf das empfindliche Organ. Wer viele Kopfbälle getätigt hatte, bei dem war es zu einem Rückgang von Gehirnmasse gekommen. Man konnte klar nachweisen, dass Schäden in den Okzipitallappen und in den Temporallappen entstanden waren. Diese befinden sich relativ weit hinten im Kopf und passen zu den Kopfbällen. Diese werden zwar meist mit dem vorderen Kopfteil angenommen, aber in der Medizin gilt der sogenannte "Coup-Contre-coup-Mechanismus". Das bedeutet, dass oft zu beobachten ist, dass bei Hirnverletzungen meist genau der gegenüberliegende Teil der eigentlichen Aufprallregion verletzt wird.

Die Kopfbälle beeinträchtigten aber nicht bei allen Fußballern die Hirnfunktion. In der Studie konnte ein Schwellenwert von 1.800 Kopfbällen ermittelt werden. Das bedeutet, dass ab dieser Menge Kopfbällen im Jahr das Gehirn an Leistungskraft einbüßt. Das zeigte sich in den Gedächtnistests, die man anschließend mit den Probanden machte.