Aus der Not eine Tugend machen: Ausstellung zeigt Leben und Werk von Miuccia Prada

Von Katharina Cichosch
19. April 2012

Hoppala, was ist denn da bloß passiert? Miuccia Prada, ihres Zeichens erfolgreiche Designern und für viele Menschen eine der wohl stilvollsten Frauen Italiens, bekennt sich jetzt ganz offen zur Schürze.

Allerdings nicht als unreflektiertes Modestatement, sondern als Quelle ihrer Inspiration: In einem Interview mit der "New York Times" verriet die Prada-Chefin jetzt, dass sie die Schürze als "Symbol weiblichen Leidens", als Zeichen sowohl von Armut wie auch von Leidenschaft wertschätzt. Indem sie dieses Symbol immer wieder in ihre Kollektionen aufnimmt, möchte Miuccia ein Zeichen der Verbundenheit mit den Frauen dieser Welt schaffen.

Das Schürzen-Statement war dabei ein wichtiges Element der aktuellen Ausstellung "Schiaparelli and Prada: Impossible Conversations", in dem Leben und Arbeitsweise von Miuccia Prada und von Elsa Schiaparelli gegenüber gestellt werden. Dabei werden verschiedene Kreationen beider Designerinnen im Wandel der Zeit ausgestellt. Dass ihr Lebensweg als Designerin keineswegs vorbestimmt war, erklärt Miuccia Prada an anderer Stelle im Interview:

Für sie war das Schneidern eine Möglichkeit, sich genau die Klamotten auszusuchen, die sie tragen möchte. Aus der Not, nichts passendes bei den etablierten Designern zu finden, wurde bald eine Tugend - und eine Erfolgsgeschichte, die Modefans jetzt noch bis Mitte August im New Yorker Metropolitan Museum of Art nachvollziehen können.