Nicolas Ghesquière: Debüt auf der Pariser Fashion Week

Von Katharina Cichosch
10. März 2014

Nicolas Ghesquière hat die Regeln der Modebranche gehörig auf den Kopf gestellt. Während die anderen Designer seiner Generation an den hochdotierten, renommierten Modeschulen dieser Welt ihr Handwerk erlernten, hat der gebürtige Franzose nie eine einschlägige Ausbildung absolviert. Vielmehr arbeitete er sich vom Schülerpraktikanten zum gefeierten Designer hoch - mit Disziplin, aber zweifelsohne auch einer riesigen Portion Talent.

Ghesquière als Nachfolger von Marc Jacobs bei Louis Vuitton

Das trug Ghesquière bereits in jungen Jahren den Titel "Wunderkind" ein. Für Balenciaga entwarf der Modeschöpfer atemberaubend schöne Kollektionen, die dem Label neuen Aufwind verschafften. Ende 2013 wurde er nun als offizieller Nachfolger von Marc Jacobs für die Damenkollektion von Louis Vuitton ernannt. Die Ergebnisse seiner ersten Arbeit konnte das Publikum jetzt bei der Pariser Fashion Week begutachten.

Und die begeisterten Branchenkenner, Journalisten und Einkäufer gleichermaßen: Mit seiner schnörkellosen Handschrift setzte Ghesquière das Erbe seines gefeierten Vorgängers perfekt fort - ohne natürlich auf eigene Akzente zu verzichten. So zeigte der Designer Patchwork im edlen Materialmix, viel Leder und ausgewählte Prints. Gedeckte Farben wie Taubenblau und Braun verliehen der Kollektion einen ordentlichen Retro-Charme. Besonderes Augenmerk legte Ghesquière auf die Taille seiner Models: Diese wurde häufig durch Gürtel betont, was den ansonsten puristischen Looks einen femininen Charakter verlieh.