Der Darm und die gute Laune: Zusammenhang zwischen Verdauung und Stimmung erforscht

Von Nicole Freialdenhoven
6. Dezember 2013

Dass der Darm die Laune beeinflusst, wusste die Volksheilkunde schon vor hunderten Jahren. Auch in der asiatischen Lehre wird der Bauch als Energiezentrum betrachtet, von dem die psychische Stärke ausgeht. Jeder kann diese Effekte an sich selbst beobachten: Nach einer köstlichen Mahlzeit fühlen sich viele Menschen stärker und glücklicher, während Hunger für schlechte Laune sorgt.

Neurobiologische Herangehensweise

Die moderne Schulmedizin hat den Zusammenhang zwischen Darm und Laune jedoch lange als Humbug betrachtet. Erst neueste Forschungsmethoden bieten nun die Möglichkeit, diese Beziehung auf neurobiologische Art zu ergründen. So konnten Wissenschaftler feststellen, dass das Gehirn über das Nervensystem und den Blutkreislauf Signale aus dem Darm empfängt. Dabei spielt der Vagusnerv eine große Rolle, der im limbischen System des Gehirns endet, wo die Emotionen verarbeitet werden.

Fett sorgt für gute Laune

Bei Studien konnten Forscher beispielsweise beobachten, dass Menschen, denen eine Fettsäure in den Magen eingeführt wurde, weit weniger schnell schlechte Laune bekamen als einer zweiten Gruppe, die eine Kochsalzlösung erhalten hatte. Auch ohne dass die Teilnehmer wussten, was sie bekamen, hatte das Fett zumindest kurzfristig für gute Laune gesorgt - ein Effekt, der den meisten Konsumenten von fettigem Fast Food nur allzu gut bekannt ist.