Unterschiedliche Anwendungsgebiete, Geschichte und Ablauf in der Solegrotte

Wer seine Gesundheit auf sanfte Weise fördern möchte, kann eine Solegrotte aufsuchen. Als Solegrotte wird eine spezielle Saunaform bezeichnet. Dabei werden Salzsole inhaliert, um die Gesundheit zu fördern. Bei gemäßigten Temperaturen werden Atmung und Durchblutung gefördert.

Von Jens Hirseland

Ziel und Zweck

Ziel und Zweck einer Solegrotte ist die Förderung der Gesundheit durch eine Kombination aus Dampfbad und Inhalation von Salzsolen. Auf diese Weise werden sowohl die Atemwege als auch die Haut gereinigt.

Zudem sind die Temperaturen in einer Solegrotte überaus schonend für den Kreislauf, da sie nur rund 40 Grad Celsius erreichen. Die Luftfeuchtigkeit ist mit einhundert Prozent dagegen sehr hoch.

Aus diesem Grund ist eine Solegrotte bestens für Menschen geeignet, die unter den hohen Temperaturen und der geringen Luftfeuchtigkeit einer gewöhnlichen Sauna leiden.

Definition von Sole

Als Sole bezeichnet man eine Salz-Wasser-Lösung. In der Medizin gelten auch Kochsalzlösungen, die einen Salzgehalt von 1,5 bis 6,0 Prozent haben als Sole.

Vor allem bei Hautkrankheiten sind Sole-Lösungen sehr hilfreich.

Darüber hinaus gibt es auch zahlreiche andere Sole-Anwendungen wie:

  • Sole-Einreibungen
  • Sole-Inhalationen
  • Sole-Spülungen
  • Soleumschläge
  • Sole-Trinkkuren
  • Solebäder

Anwendungsgebiete

Letztere kommen zum Einsatz gegen:

In einer Solegrotte wiederum versprüht man fein zerstäubte Salzsole, um dadurch die Gesundheit zu fördern. Das Salz, das sich in der Luft befindet, reinigt die Atemwege und die Haut.

Die versprühte Salzsole wirkt sich positiv auf die Atemwege aus, da diese durch die hohe Luftfeuchtigkeit perfekt befeuchtet werden. Dadurch lösen sich, in den Bronchien, festsitzende Sekrete, die somit leichter abgehustet werden können. Die Solegrotte kommt daher überwiegend bei Erkrankungen der Atemwege zum Einsatz.

Weitere positive Effekte sind:

  • die Förderung der Durchblutung
  • die Stimulation des Herz-Kreislaufsystems
  • die Stärkung des Abwehrkräfte

Auf diese Weise kann zahlreichen Krankheiten und Infekten vorgebeugt werden. Darüber hinaus wird der Körper von schädlichen Stoffen entschlackt. Bei leichten Erkältungen oder Infekten, die fieberfrei verlaufen, kann ein Gang in die Solegrotte einen schnelleren Rückgang der Beschwerden bewirken.

Für den Fall, dass man sich über einen Besuch unsicher ist, sollte man einen Arzt zu Rate ziehen. Oftmals werden Solekuren auch von Medizinern empfohlen.

Der Ablauf in einer Solegrotte ähnelt des Ablaufs in einem Dampfbad
Der Ablauf in einer Solegrotte ähnelt des Ablaufs in einem Dampfbad

Ablauf in einer Solegrotte

Solegrotten findet man in der Regel in reinen Saunabetrieben oder in Thermen. Im Großen und Ganzen ähnelt der Ablauf in einer Solegrotte dem in einer herkömmlichen Sauna oder in einem Dampfbad.

Aufbau und Ablauf

  1. Bevor man die Solegrotte aufsucht, duscht man und trocknet sich ab.

  2. In der Solegrotte befinden sich mehrere Bänke aus Holz oder Marmor, auf die man sich legen oder setzen kann. Dabei ist es aus hygienischen Gründen empfehlenswert die Bänke mit kaltem Wasser kurz abzuspritzen, bevor man sie benutzt.

  3. Ebenfalls in der Solegrotte befindet sich eine spezielle Vorrichtung, die zum Versprühen der Salzsole dient. Hierbei handelt es sich um sehr salzhaltiges Wasser, dem teilweise auch reine ätherische Eukalyptus- oder Minzauszüge beigefügt werden. Dies erfolgt einfach per Knopfdruck. Die Menge der Solesalze kann man auch nach Wunsch dosieren.

    Nach Betätigung der Sprühvorrichtung verströmen die Solesalze in der Luft und man kann sie inhalieren.

    Während man sich in der Grotte aufhält kann das Versprühen der Salzsole 1 bis 2mal wiederholt werden. Zwischen den Wiederholungen sollten aber 5 bis 10 Minuten Pause liegen.

Varianten der Solegrotten

Es gibt auch Varianten der Solegrotten, bei denen man ein Solebad nimmt. Hierbei sitzt man in salzreichem Wasser, während die Sole inhaliert wird. Meist sind beide Varianten allerdings miteinander verbunden, sodass Bereiche zum Sitzen und Wasserbecken ineinander übergehen. So kann sich der Besucher bzw. Patient selber entscheiden, ob er im Wasser sitzen möchte oder nicht. Ob im Wasser oder nicht, man sollte auf jeden Fall bewusst und vor allem tief atmen, sodass die wohltuenden Mineralien bestens über die Atemwege aufgenommen werden können.

Raumtemperaturen und Aufenthaltsdauer

Die Temperaturen in der Grotte sind mit etwa 40 Grad Celsius ähnlich wie in einer Badewanne. Für gewöhnlich verbleibt man etwa 15-20 Minuten in der Solegrotte. Nach dem Aufenthalt in der Grotte duscht man und ruht sich noch für eine Weile aus.