Solarium - Ablauf und Tipps zum Besuch eines Sonnenstudios

Als In einem Solarium oder auch Sonnenstudio kann man sich auf eine Sonnenbank legen, um den Körper mit UV-Licht bestrahlen zu lassen. Auf diese Weise soll die Haut aus kosmetischen Gründen gebräunt werden. Besonders im Winter bietet das Sonnenstudio eine beliebte Alternative zum Bräunen in der Sonne - der Besuch ist allerdings auch mit einigen Risiken verbunden. Informieren Sie sich über die Funktionsweise und den Ablauf in einem Solarium und lesen Sie, was dabei zu beachten ist.

Von Jens Hirseland

Ziel und Zweck eines Solariums, das auch als Sonnenstudio oder Sonnenbank bezeichnet wird, ist die Bräunung der Haut durch die Bestrahlung mit UV-Licht. Dies geschieht in erster Linie aus kosmetischen Gründen. In einem Sonnenstudio oder einer Sonnenbank kann man, unabhängig von Wetter und Jahreszeit, jederzeit seine Haut bräunen. In der Medizin setzt man Solarien aber auch zur Behandlung von bestimmten Hautkrankheiten ein.

Geschichte und Anwendungsgebiete

Der Begriff "Solarium" stammt aus dem Lateinischen. So bedeutet "Sol" übersetzt "Sonne". Ursprünglich war mit dem Solarium ein Flachdach oder eine Terrasse gemeint. In den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts entstanden die ersten Sonnenstudios, die sich rasch wachsender Beliebtheit erfreuten.

Aufgrund der zunehmenden gesundheitlichen Bedenken wegen der Nutzung der Sonnenbänke mussten die Solarien in den 90er Jahren allerdings sinkende Besucherzahlen hinnehmen. Doch trotz aller Gefahren für die Gesundheit und die Haut blieben die Solarien als Bräunungsmethode weiterhin sehr beliebt.

Durch den Einsatz von moderneren Geräten, die die UV-Strahlen filtern, konnte die Gefahr von gesundheitlichen Risiken für die Haut reduziert werden. Fachgerecht angewandt, können mit den UV-Strahlen auch Hautkrankheiten, wie zum Beispiel Schuppenflechte, gelindert werden.

Durch moderne Geräte konnte die Gefahr durch UV-Strahlen reduziert werden
Durch moderne Geräte konnte die Gefahr durch UV-Strahlen reduziert werden

Kristische Stimmen

Dennoch bleiben Solarien umstritten. So lehnt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Solarien für die kosmetische Bräunung nach wie vor strikt ab und stuft sie sogar als krebserregend ein. Zudem besteht die Gefahr von

Auch die deutsche SSK (Strahlenschutzkommission) rät grundsätzlich von der Anwendung von Solarien zu kosmetischen Zwecken ab. Vor allem hellhäutige Menschen, die ein hohes Sonnenbrand- und Hautkrebsrisiko (Hauttyp I) haben, sollten auf den Besuch eines Solariums besser verzichten.

Viele Menschen sind weiterhin der Ansicht, dass das künstliche UV-Licht von der Sonnenbank gesund ist. Tatsächlich jedoch ist es genau so schädlich wie Sonnenlicht. Forschungen zufolge steigt das Risiko für schwarzen Hautkrebs um 75 Prozent, wenn man in einem Alter von unter 35 Jahren zum ersten Mal ein Sonnenstudio besucht.

Funktionsweisen

Technische Grundlage eines Solariums ist eine künstliche UV-Strahlenquelle. Darüber hinaus verfügt ein Solarium über

  • eine verschließbare Liege
  • einen mechanischen Aufbau sowie
  • mehrere Reflektoren und Filter.

Zudem können die UV-Strahlen unterschiedlich stark abgegeben werden, um verschiedene Bräunungsergebnisse zu erzielen. Dabei unterscheidet man zwischen UVA-Strahlen und UVB-Strahlen.

UVA- und UVB-Strahlung

Durch UVA-Strahlung entsteht eine oberflächliche Bräune, die sich schon rasch zeigt, aber bereits nach kurzer Zeit wieder verschwindet. UVB-Strahlung hingegen erzeugt eine nachhaltigere Bräune. Allerdings dauert es ein bis zwei Tage, bis sie sichtbar wird.

Je nach gewünschtem Bräunungsziel, kann man in einem Sonnenstudio die geeignete Sonnenbank auswählen, die dem individuellen Hauttyp entspricht. Von Einsteigermodellen bis zu so genannten Turbomodellen gibt es zahlreiche Geräte zur Auswahl.

Vorher zu beachten

Solarien können entweder privat oder in einem entsprechenden Sonnenstudio genutzt werden. Dabei besteht sowohl die Möglichkeit von Selbstbedienung als auch der Beratung durch fachkundiges Personal.

Beratung durch Fachpersonal

Eine Beratung durch das Personal ist dabei durchaus empfehlenswert, um sich den Umgang mit den Solarien erklären zu lassen oder um die geeignete Behandlung für den jeweiligen Hauttyp auszuwählen, damit es nicht versehentlich zu Hautschäden kommt.

Sicherheitsaspekte

Vor der Nutzung eines Solariums sollten einige Sicherheitsaspekte beachtet werden. So empfiehlt das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) Ernstbenutzern einer Sonnenbank, zuvor mit ihrem Hautarzt ein mögliches individuelles Hautkrebsrisiko abzuklären. Zudem sollten pro Jahr nicht mehr als 50 Solariumbesuche stattfinden.

Vor einer Urlaubsreise in sonnige Gefilde sollte besser auf die Benutzung eines Solariums verzichtet werden. Außerdem ist es ratsam, stets eine Schutzbrille während des Bräunens zu tragen und vor der Anwendung auf Kosmetika und Sonnencreme zu verzichten. Kinder und Jugendliche sollten gänzlich von einem Solariumbesuch absehen, da bei ihnen das Hautkrebsrisiko am größten ist; gesetzlich ist es ihnen aber ohnehin verboten.

Auch Schwangere sollte das Sonnenstudio meiden. Wer Medikamente einnimmt, sollte vorab seinen Arzt um Rat fragen; es gibt einige Arzneimittel, die bei UV-Licht zu unerwünschten Wirkungen führen.

Auf einen Blick - auf den Solariumsbesuch verzichten sollten zudem:

  • Menschen, die an Hautkrebs erkrankt sind
  • Menschen, die ein Organ transplantiert bekommen haben
  • Menschen, in deren Familien Hautkrebs aufgetreten ist
  • Menschen, die auffällige Pigmentflecken aufweisen
  • Menschen mit vielen Leberflecken
  • Menschen mit heller, empfindlicher Haut (Hauttyp 1 und 2)

Qualitätsmerkmale

Bei der Wahl des Sonnenstudios gilt es, auf folgende Punkte zu achten:

  • die Geräte sollten mit "0,3 Watt pro Quadratmeter" (maximale Bestrahlungsstärke) gekennzeichnet sein
  • Schutzhinweise sollten leicht zu finden sein
  • es sollte auf ein Strahlungsspektrum von 300 bis 1.300 Nanometer geachtet werden
  • es sollte eine regelmäßige Überprüfung des Studios stattfinden (auf entsprechende Aushänge achten)

Der Ablauf

Der Ablauf in einem Solarium ist recht simpel. Der Besucher entkleidet sich und legt sich auf die Liegefläche der Sonnenbank. Dann zieht man den Deckel des Solariums herunter oder betätigt einen dafür vorgesehenen Hebel.

Es gibt aber auch Geräte, die keinen Deckel haben. Bei diesen erfolgt die Bestrahlung durch Reflektoren.

Die Dauer der Bestrahlung liegt zwischen 8 und 25 Minuten. Danach schaltet sich das Solarium automatisch ab und die Anwendung ist beendet.

Im Anschluss daran sollte man sich gut eincremen, um möglicher Lederhaut entgegenzuwirken. Wer häufig ein Sonnenstudio nutzt, sollte sich zur Sicherheit einmal im Jahr von einem Hautarzt untersuchen lassen.

Wer als Neuling ein Solarium aufsucht, sollte zunächst zwei oder dreimal in der Woche eine Sonnenbank benutzen, damit es zu einem Grundton der Bräunung kommt. Nach einem Monat reicht es aus, einmal in der Woche ins Solarium zu gehen, damit die Bräune erhalten bleibt. Dabei sollte man bei den Solarienbesuchen stets auf ein gesundes Maß achten.

Schutzmaßnahmen

Genau wie bei einem Sonnenbad unter freiem Himmel sind auch bei einem Besuch in einem Sonnenstudio bestimmte Vorsichtsmaßnahmen angebracht, wenn man eine Sonnenbank mit künstlichem UV-Licht benutzt. Dafür hat das BfS (Bundesamt für Strahlenschutz) einige Empfehlungen ausgesprochen.

So sollte man:

  1. ein Sonnenstudio höchstens fünfzigmal im Jahr aufsuchen
  2. eine Schutzbrille während der Behandlung im Solarium tragen
  3. auf Sonnencreme und Kosmetika vor der Anwendung verzichten

Risikogruppen

Menschen mit hohem Hautkrebsrisiko sollten völlig auf die Nutzung eines Sonnenstudios verzichten.

Zu diesen Risikogruppen zählen Menschen mit:

Ebenso wird Kindern und Jugendlichen von dem Besuch eines Sonnenstudios abgeraten. Möchte man ein Sonnenstudio dennoch nutzen, sollte man sich vom Personal fachkundig beraten lassen und den jeweiligen Hauttyp bei der Anwendung berücksichtigen.

Auch in den eigenen vier Wänden kann man sich den Luxus eines Sonnenstudios gönnen...

Die Sonnenbank für Zuhause

Diejenigen, die regelmäßig ein Sonnenstudio besuchen, können sich auch überlegen, sich für Zuhause eine Sonnenbank zuzulegen. Erforderlich sind - neben den entsprechenden finanziellen Mitteln - ein standardmäßiger Stromanschluss sowie ein bisschen Platz.

Natürlich erhält man solch ein Heimgerät auch im gebrauchten Zustand. Wer dies bevorzugt, sollte die Sonnenbank zuvor von einem Fachhändler überprüfen lassen. Beim Kauf einer gebrauchten Sonnenbank sind folgende Aspekte zu berücksichtigen:

  • Alter und Betriebsstundenanzahl
  • Ausstattungsumfang
  • Gebrauchsspuren
  • Notwendiges Zubehör
  • Garantie und Gewährleistung

Generelle Kauftipps

Generell sollte man vor dem Kauf einer Sonnenbank den eigenen Hauttyp bestimmen - beim Hauttyp I sollte man die Verwendung ohnehin unbedingt vermeiden. Natürlich spielt auch der Preis eine entscheidende Rolle; je nach verfügbarem Budget findet man unterschiedliche Geräte.

In der Regel reicht für die Nutzung eines Heimsolariums ein Standard-Stromanschluss aus. Vor allem in Altbauwohnungen ist es aber möglich, dass die Leistungen der Wandsteckdosen zu niedrig sind - ein Elektriker sollte in diesen Fällen den Käufer zuvor beraten.

Was die Röhrenanzahl angeht, sollte man wissen, dass eine geringere Wattanzahl nicht zwangsläufig bedeutet, dass die Bräunung geringer ausfällt - es dauert lediglich etwas länger, bis man braun wird. Des Weiteren ist auf einen integrierten Körperlüfter zu achten. Dieser verhindert ein übermäßiges Schwitzen auf der Sonnenbank - Schweißtropfen könnte unter dem UV-Licht zu kleinen Verbrennungen auf der Haut führen.