Von Kopf bis Fuß - Griffe der Tuina-Massage

Tuina ist eine Form der Massage, die aus der Traditionellen Chinesischen Medizin bekannt ist. Sie verbindet Behandlungsformen der Akupressur mit denen der Chiropraktik und Massage. Im eigentlichen Sinne stellt Tuina eine ganzheitliche Behandlung von Körper und Seele dar. Es gibt hilfreiche Griffe der Tuina-Massage von Kopf bis Fuß, die bei zahlreichen Beschwerden Linderung bringen können. Informieren Sie sich über die Griffe der Tuina-Massage.

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion

Die Traditionelle Chinesische Medizin geht davon aus, dass Körper und Seele eine Einheit bilden, die Energien fließen lässt. Ist der Energiefluss gestört, kommt es zu Unwohlsein. Krankheiten entstehen.

Bestimmte Behandlungstechniken können dazu beitragen, dass die Balance zwischen seelischem Wohlbefinden und körperlichem Zustand zurückerlangt werden kann. Hierzu gehört unter anderem Tuina.

Techniken und Wirkungsweise

Tuina ist eine Form der Massage, die sich besonderer

  • Schiebe-
  • Zug- und
  • Reibetechniken

bedient. Gleichzeitig wird dabei ein bestimmter Druck ausgeübt, wie er auch aus der Akupressur bekannt ist. In der Folge werden Muskeln, Nerven und innere Organe stimuliert, die zu ihrer eigentlichen Bestimmung zurückfinden.

Tuina unterscheidet 18 Grundtechniken und etwa 300 Massagegriffe. Die jeweilige Behandlungsdauer wird durch die Schwere der Erkrankung sowie durch die Reaktion des Patienten auf die Anwendungen bestimmt.

In der Regel umfasst eine Sitzung etwa 30 Minuten. Während sich einige Massagetechniken in der Selbstbehandlung anwenden lassen, sollten andere ausschließlich fachlich spezialisierten Masseuren vorbehalten bleiben.

Massage - Rückenmassage mit zwei übereinander liegenden Händen
Massage - Rückenmassage mit zwei übereinander liegenden Händen

Tui

Das "Schieben" als Massagetechnik
Das "Schieben" als Massagetechnik

Zu den wichtigsten Techniken zählt Tui - Schieben. Dadurch sollen die Meridiane belebt und das Qi zum Fließen gebracht werden. Es gibt diverse Untertechniken; dazu zählen

  • Fen Tui: Auseinanderschieben
  • Xie Tui: Überkreuztes Auseinanderschieben
  • He Tui: Zusammenschieben
  • Shuangzhang Tui: Mit beiden Händen auseinanderschieben
  • Yizhi Tui: Geradeschieben mit einem Finger
  • Liangzhi Tui: Geradeschieben mit zwei Fingern
  • Zhang Tui: Mit der Hand schieben
  • Ji Tui: Zusammenpressend schieben

Na

Mit der Tuina-Technik Na ist ein Greifen, Kneifen und Ziehen gemeint. Es wird somit mit den Fingern gearbeitet.

Auf diese Weise soll die Blutzirkulation aktiviert werden; außerdem werden Sehnen und Muskeln entspannt. Die Technik kommt beispielsweise bei Verkühlung oder Durchfall zur Anwendung.

An

Mit der Tuina-Technik An beschreibt man ein Drücken. Auf diese Weise sollen der Geist beruhigt und Krämpfe und Schmerze vertrieben werden. Auch die Blutzirkulation wird angeregt.

Man übt diese Technik mit dem Daumen oder einem Finger, aber auch mit der Handfläche oder dem Ellbogen aus. Schlafstörungen und Kopfschmerzen zählen zu den typischen Anwendungsgebieten.

Mo

Mo beschreibt das Streichen, Reiben und Schieben. Diese Technik wird beispielsweise mit der Handinnenfläche oder der Handflächenwurzel ausgeübt.

Auf diese Weise werden die Kälte vertrieben und der Bauchbereich gewärmt. Schwellungen können abgebaut werden.

Rou

Rou steht für kreisendes Kneten. Dies kann beispielsweise mit dem Handballen oder der Faust ausgeübt werden.

Typisch sind schnelle Bewegungen. Die Anwendung erfolgt üblicherweise an den Akupunkturpunkten des Körpers.

Durch das Kneten können die Muskeln entspannt und die Leitbahnen erwärmt werden. Außerdem lassen sich Schwellungen und Schmerzzustände beseitigen.

Nie

Die Technik Nie steht für Rollen, Kneifen und Zwicken. Man führt sie mit drei Fingern oder auch der flachen Hand aus. Auf diese Weise sollen Yin und Yang wieder ins Gleichgewicht gebracht werden; zudem werden Verspannungen in Sehnen und Muskeln gelöst.

Cuo

Wenn mit beiden Händen hin- und hergerieben wird, spricht man von der Technik Cuo. Die Muskeln werden durchwärmt und gelockert, der Blutfluss wird angeregt. Wichtig: bei akuten Verletzungen, Gewebeentzündungen und Hitze sollte diese Technik nicht angewandt werden.

Kouji/Pai

Die Techniken Kuoji und Pai stehen für Klopfen, Schlagen und Klatschen. Praktiziert werden sie mit den Fingerspitzen, der Handwurzel, der Faust oder der Handinnenfläche.

Der Geist wird dadurch beruhigt, die geistige Aktivität angeregt. Sehnen, Muskeln und Gewebe werden gelockert.

Gun

Unter der Technik Gun versteht man eine rollende Behandlung. Aus dem Handgelenk heraus wird mit dem Handrücken eine Rollbewegung ausgeführt.

Dies bringt eine Anregung des Qi- und Blutflusses. Verhärtungen werden gelöst, Sehnen und Muskeln gelockert. Die Technik wird gerne auf großen Muskelpartien ausgeführt.

Pan

Unter Pan versteht man das Ziehen sowie die Traktion. Diese Behandlung, bei der man den Arm oder das Bein in eine Richtung zieht, sollte erst dann durchgeführt werden, nachdem man die Gelenke gelockert hat. Pan dient zur Mobilisierung und Einrenkung der Gelenke.

Yao

Die Technik Yao steht für das Rotieren. Behandelt werden Gelenke, die zuvor unbedingt aufgewärmt und gelockert werden sollten.

Die Bewegungen sind kreisend und schwingend.

Dabei steigert man den Radius nach und nach, je nach Einschränkungen sowie Gelenkbeweglichkeit des Patienten. Die Technik sollte nicht angewendet werden, wenn Verdacht auf traumatische und knöcherne Gelenkveränderungen besteht.

Dou

Bei der Massagetechnik Dou kommt das Schütteln zur Anwendung. Man kann es ein- oder beidhändig ausführen. Die Technik dient der Entkrampfung und Lockerung.

Arm oder Bein werden am Hand- bzw. Sprunggelenk festgehalten und dann geschüttelt. Auf diese Weise erfolgt eine Mobilisierung und Anregung der Gelenke. Zu den Kontraindikationen zählen akute Verletzungen, Verdacht auf Bänderzerrung und Knochenbrüche.

Ba Shen Fa

Die Technik Ba Shen Fa steht für Dehen, Strecken und Ziehen. Man arbeitet mit beiden Händen, um den Gelenkspalt zu dehnen.

Blockaden in den Leitbahnen können gelöst werden, ebenso Verklebungen. Außerdem werden Krämpfe und Schmerzen gelindert.

Yi Zhi Chan (YZC)

Yi Zhi Chan steht für Hin- und Herschwingen. Wichtig ist, dass Ellenbogen und Schultern entspannt sind. Man wendet mit einer oder mit beiden Daumenspitzen ganz leichten Druck an.

Fu

Die Massagetechnik Fu steht für sanftes Ausstreichen. Sie bringt eine beruhigende Wirkung mit sich und wird gerne zu Beginn oder am Ende einer Behandlung eingesetzt.

Zheng Dong

Mit Zheng Dong ist ein Schütteln und Zittern (Vibrieren) gemeint. Die Vibrationen werden dabei bis zu den inneren Organen weigergeleitet.

Auf diese Weise können beispielsweise Gelenkfehlstellungen reguliert und Versteifungen gelöst werden. Zudem wird die Gelenkbeweglichkeit verbessert.